Tablets im Gymnasium evaluieren und reflektieren - TiGer

Projektbeschreibung

Mobile Endgeräte sind eine gute Möglichkeit, den in Deutschland vergleichsweise selten stattfindenden Einsatz neuer Technologien im Unterricht zu erhöhen, da sie flexibel in das Unterrichtsgeschehen integriert werden können. Der Einsatz von Tablets gewinnt daher im schulischen Kontext zunehmend an Bedeutung. Unklar ist bisher allerdings, welche Gelingensbedingungen für den Einsatz der Tablets maßgeblich sind und welche Wirkungen der Tablet-Einsatz im Unterricht erzielt.

Um diesem Forschungsdesiderat nachzugehen, begleiten die Arbeitsgruppen von Prof. Eickelmann und Prof. Herzig seit Beginn des Schuljahres 2014/2015 ein Gymnasium in Ostwestfalen wissenschaftlich bei der Einführung von Tablets. In dem Gymnasium werden seit dem ersten Schulhalbjahr 2014 Tablets im Unterricht ab der siebten Jahrgangsstufe eingesetzt, die jeder Schülerin bzw. jedem Schüler als schülereigenes Endgerät auch zur außerschulischen Nutzung zur Verfügung gestellt werden. Von den fünf Parallelklassen des Jahrgangs setzen also zwei Klassen Tablets im Unterricht ein. Die drei Parallelklassen verzichten auf die Ausstattung der Schülerinnen und Schüler mit schülereigenen mobilen Endgeräten. Durch diese Situation entsteht für die wissenschaftliche Begleitung die Möglichkeit eines quasi-experimentellen Designs. Im Fokus der Evaluation stehen die Frage nach der Veränderung der Lehr- und Lernkultur, Auswirkungen des Tablet-Einsatzes auf die Entwicklung von Computerfähigkeiten und die Analyse des Zusammenhangs von Lernmotivation, Kooperation und dem Tablet-Einsatz.

Um die Forschungsfragen zu beantworten, wird ein triangulatives und multiperspektivisches Forschungsdesign gewählt. So kommen bei den Schülerinnen und Schülern, den Tablet-Lehrkräften, dem IT-Koordinator sowie der Schulleitung den Forschungsfragen angemessene qualitative und quantitative Methoden zum Einsatz. Da die Untersuchungen in regelmäßigen Abständen erfolgen und alle beteiligten Akteure über die Zeit hinweg durch eine Codierung verfolgt werden können, entstehen im Laufe der Zeit Daten im Längsschnitt, so dass kausale Aussagen über Wirkungszusammenhänge ermöglicht werden. Für die Gruppe der Schülerinnen und Schüler liegt zudem ein quasi-experimentelles Kontrollgruppendesign vor, da lediglich in zwei Klassen der siebten Jahrgangsstufe Tablets im Unterricht zum Einsatz kommen und in den drei Parallelklassen weiterhin konventionell unterrichtet wird.

TiGer - Projektdaten

Das Projekt erstreckte sich über die Laufzeit von Mai 2015 bis September 2016. Die wissenschaftliche Koordination wurde von der Arbeitsgruppe Schulpädagogik der Universität Paderborn unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Birgit Eickelmann durchgeführt, in Kooperation mit der Arbeitsgruppe Allgemeine Didaktik, Schulpädagogik und Medienpädagogik der Universität Paderborn unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Bardo Herzig.

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