EINSPRUCH

Eine Ausstellungsreihe in Kooperation mit dem Land- und Amtsgericht Paderborn. 

Zu jeder Ausstellung erscheint ein Katalog, der auf Anfrage erhältlich ist. 

Kontakt: tim.pickartz@icloud.com

 

EINSPRUCH 3

Mit vier aktuellen künstlerischen Positionen wird die Reihe EINSPRUCH 2015 fortgesetzt und zum dritten Mal ortsspezifische Arbeiten in den funktionalen Räumen des Amtsgerichts in Paderborn präsentiert. Dabei treten die dafür erarbeiteten Installationen, Skulpturen, Fotografien, Zeichnungen und Druckgrafiken in einen Dialog mit dem Ort, setzen den Einspruch als künstlerische Intervention fort oder bringen ihn als kritisches Statement zum Ausdruck.

Dafür haben die Künstlerinnen Anke Dobberstein, Miriam Döring, Elisabeth Hecker und Lisa Kuntze-Fechner, alle Studentinnen bzw. Absolventinnen des Faches Kunst der Universität Paderborn, Ort und Raum intensiv erkundet. Sie haben Recherchen durchgeführt, Architektur, Struktur und Materialität des 1950er Jahre Bauwerks befragt und zum Ausgangspunkt für die eigene künstlerische Praxis und somit zugleich zum Thema für die künstlerische Arbeit gemacht. Wie der Dialog funktioniert, wie sich Werk und Ort durchaus kritisch aufeinander beziehen und neu konstellieren, hängt immer auch davon ab, wie die Werke positioniert und präsentiert sind.

Die Ausstellung EINSPRUCH thematisiert sich in diesem Jahr daher als Referenzsystem, das Fragen nach Bedeutungen, aber auch nach Bedingungen der Produktion und Rezeption von Kunst stellt, das der Besucher am 10.11. 2015 um 18 Uhr erfahren und dann bis zum 10.1.2016 selbst erleben kann. Die interessierte Öffentlichkeit erhält darüber hinaus auch Einblicke in das aktuelle Kunstschaffen im Silo des Faches Kunst und in die kuratorische Arbeit.

 

EINSPRUCH 2

Zum zweiten Mal erheben vier Künstlerinnen und Künstler aus Paderborn in den Räumen des Land- und Amtsgerichtes EINSPRUCH: Die ausgestellten Arbeiten beziehen sich inhaltlich, ästhetisch oder in ihrer Präsentation auf die Funktionen und die Räumlichkeiten des Gerichts mit seiner besonderen Architektur der 50er Jahre, wodurch der Standort selbst Teil der Ausstellung, möglicherweise sogar zum Exponat, wird.

Anell Bernard befasst sich mit dem vor Ort vorgefundenen Farb- und Formenspektrum, welches sie in Malereien, Collagen und Druckgrafiken überführt: Die verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen greifen das minimalistische Formenrepertoire und die Farbkulisse des Gebäudes auf und laden dazu ein, das Landgericht genauer zu erkunden und sich auf eine Spuren-, Farb- und Formsuche zu begeben.

Uta Lücking stellt dem Gericht die Zentrale Unterbringungseinrichtung des Kolping-Bildungswerkes in Nieheim gegenüber, das für ein Jahr Kurzzeitaufenthaltsort für Asylbewerber war. Eine Gruppe von Nachbarn forderte die Errichtung eines Sichtschutzzaunes. In der Ausstellung werden vier bearbeitete Original-Elemente dieser Wand gezeigt, die gemeinsam mit Bewohnern und Mitarbeitern der Einrichtung entnommen wurden, sowie andere Arbeiten, die aus dieser Begegnung hervorgegangen sind.

Peter Lepp setzt sich mit physischen und psychischen Grenzen auseinander, die er mittels Malerei und einer raumgreifenden Installation erforscht. Des weiteren geht er in tektonischen Plastiken und figürlichen Mixed-Media-Malereien auf Formen zwischen Fortschritt, Stillstand und Entwicklung ein.

Anna Heggemann beschäftigt sich mit dem Gegensatz zwischen Innen und Außen, zwischen Vorher und Nachher. Malerisch und fotografisch werden Merkmale der Architektur des Gerichtsgebäudes aufgegriffen, die physischen und psychischen Auswirkungen von Funktionen des Gebäudes werden in mehreren plastischen Arbeiten und einer Installation im Innen- und Außenbereich verarbeitet.

 

EINSPRUCH 1

Vier Künstlerinnen und Künstler, die ihr Studium gemeinsam in Paderborn absolviert haben, erheben in den Räumen des Land- und Amtsgerichtes Paderborn EINSPRUCH: Die ausgestellten Arbeiten beziehen sich inhaltlich, ästhetisch oder in ihrer Präsentation auf die Funktionen und die Räumlichkeiten des Gerichts mit seiner besonderen Architektur der 50er Jahre, wodurch der Standort selbst zum Teil, möglicherweise sogar zum Exponat, der Ausstellung wird, bei dem immer neue Facetten betrachtet werden können.

Lisa Grimm konfrontiert die Architektur des Gebäudes mit ihren Softforms, kleinen Stoffgebilden, die sich vielen Orten anpassen können und diese zur gleichen Zeit verändern, aufweichen. Auf der großen Wendeltreppe begegnen Besucherinnen und Besucher diesen weichen Formen auf Augenhöhe und von diesen durch das Gericht begleitet.

Tim Pickartz verknüpft verschiedene künstlerische Ausdrucksformen zu assoziativen Erzählungen, deren Ausgangspunkte das große Justitia-Relief im ersten Stock des Gebäudes oder die Musterung der Fensterfront sind. Diesen Ortsbegebenheiten werden dadurch neue Bedeutungsebenen zugeschrieben, die auch nach Beendigung der Ausstellung verweilen.

Miriam Schröder untersucht in ihren Arbeiten Aspekte von Gleichheit und Unterschiedlichkeit und stellt mit ihren fragmentarischen Materialgefügen in Frage, ob die Einzelform in der Masse verloren geht. Die Tonschichten ihrer Arbeit Leaves erinnern möglicherweise an Aktenstapel, zeugen aber durch die handwerkliche Herstellung jeweils von einer eigenen fragilen Identität.

Florian Schwarz eröffnet mit seinen fotografischen Arbeiten einen Dialog mit einem Ort, der mit einer Nostalgie der kindlichen Unschuld dem Gericht scheinbar diametral gegenübersteht: dem Spielplatz. Durch die Präsentationsform wird ein vergleichender Blick, sowohl auf die ästhetischen Strukturen beider Architekturen, als auch auf eigene Bilder der Betrachtenden und das Medium der Fotografie, eröffnet.