Museumskoffer für Regionale Museen in Ost-Westfalen 2004

Kofferkonzepte

Der Koffer enthält eine Fülle von kreativen Anleitungen rund um die Legenden des Rattenfängers von Hameln.

Der Museumskoffer erzählt die erfundene Biographie einer Spinnerei-Arbeiterin um 1900 mit Tagebuch, Kleidungsstücken, Postkarten und weiteren Objekten. Die Koffer-Innenseite zeigt eine Landkarte. Der Museumskoffer wurde erfolgreich an verschiedenen Schulen in der Sekundarstufe (in Geschichte und Kunst) eingesetzt. 

Kontakt: Anne Pohl
E-Mail: AnnePohl2[at]gmx.de

Mit der Rekonstruktion einer Koffertruhe auf Rädern von 1680, lagern sich in in vier Schubladen übereinander Schichten, Fundstücke und archäologische Rekonstruktionen des Weserflussbettes übereinander lagern und werden nach und nach entdeckt und „geborgen“. Dieser so genannte Museumskoffer widmet sich dabei auch den Überresten zweier versunkener Weserlastkähne, deren Baujahr um 1750 datiert, und die heute im Weserrenaissance Museum Schloss Brakel ausgestellt und erforscht werden. 
  
Das Konzept
So besteht die erste Ebene aus einem Modell des Unglücksortes der gesunkenen Schiffe. Erste auditiver Anreize sind Unterwassergeräusche. Als Einstieg in das Thema müssen sich die Schüler als Archäologen betätigen, die gesunkene Sandsteinladung bergen und zu einem Fotopuzzle der realen Fundort- und Bergungssituation von 1999 zusammensetzen. 
Die zweite Schicht der Truhe, die Tastbar, präsentiert in Jutesäckchen und imitierten Holzfäßchen Waren, die auf der Weser verschifft wurden. Die in den Säckchen bzw. Fäßchen erfühlten Objekte werden geborgen. In diesem Zusammenhang sind die Lastkähne als metaphorische Botschafter zu sehen, die die Objekte im Koffer mit Objekten im und um das Museum verknüpfen. Die Gegenstände im Koffer bieten die Möglichkeit sich mit Themengebieten rund um Produktion, Verkauf und Transport von Nahrungsmitteln (Getreide), Baumaterialien (Sandstein), Alltagsgütern (Töpferware), Waffenherstellung und Kunst- und Kulturtransfer (Perspektive, Gemälde, Architektur) zu beschäftigen. Um eine Anbindung an den Alltag zu leisten, befinden sich in einem Säckchen Kulturgüter heutiger Kinder und Jugendlicher. Präsentiert werden sämtliche Objekte auf einem 'Tafel' - Boden auf dem alte Stiche zu sehen sind, die Hafen- und Handelsszenen zeigen. 
Die dritte Schicht, eine Spielbar, lässt das Thema Weserschifffahrt biographisch aufleben. Ein fiktives Schiffertagebuch regt an, eigene Spielszenen zu entwickeln und sie in historischen Kostümen aufzuführen. In dem Tagebuch wird der Schifferalltag nachgezeichnet, der gekennzeichnet ist durch, z.B. Warenerwerb, Verladung, Zollabgaben, Stapelrecht oder Menschen- und Pferdelinienzüge. Wiederum präsentieren sich die Materialien auf einem thematisch bebilderten Einlegeboden. 
Schließlich umfasst die letzte Schicht, der Truhenboden, Bücher die den Einfluß der Weser auf die Region (wissenschaftlich) kontextualisiert. Ferner lagern hier Arbeitsanweisungen und -bögen, sowie ein Spiel und ein Schiffsmodel Bastelbogen. 

Der Koffer enthält zahlreiche kunstpraktische Anregungen zur Geschichte des Fächers und seiner kulturellen Bedeutung (in Asien und Europa). Er gibt eine Einführung in die Sammlungsgeschichte des Fächerkabinetts in Bielefeld.