27. - 28.10.2011 an der Universität Paderborn
Auf dem 100. Jahrestag der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Frankfurt im Oktober 2010 kames zu keinen besonders großen Auseinandersetzungen:Etablierte trugen bereits Bekanntes und teils Veröffentlichtes vor, viele NachwuchsrednerInnen verloren sich in empirischen Spezial-studien und die Teilnehmenden hielten sich mit kritischen (In)Fragestellungen weitgehend zurück.
Die Kritik, die gegenwärtige Soziologie fragmentiere mit der Beschäftigung von gegenwartsbezogenen Einzelstudien zur Bedeutungslosigkeit und professionelles Selbstbewusstsein sei nur noch schwer zu finden (z.B. Kaube in der FAZ vom 22.10.2010), trifft die Soziologie in ihrem Kern. Denn die kontroverse Diskussion um das Selbstverständnis und die Aufgabe der Soziologie haben das Fach Zeit seines Bestehens nicht nur begleitet, sondern waren geradezu konstitutiv für dieses.
Historische, gegenwartsbezogene und ländervergleichende Betrachtungen zeigen, dass sich je nach Land, Epoche, Institutionalisierung des Faches, theoretischem Paradigma, methodischer Ausrichtung,
politischer Nähe und Distanz sich gänzlich verschiedene Selbstverständnisse und Aufgaben der Soziologie identifizieren lassen. Auf einer zweitägigen Veranstaltung wollen wir uns denkbaren Selbstverständnissen der Soziologie und ihren möglichen Aufgabenbereichen zuwenden. Wir halten eine vorbehaltlose und differenzierte Diskussion für anregend, um kontroverse Auseinandersetzungen innerhalb der Disziplin zu fördern – um die Konstitution des Fachs wieder „ins Gespräch“ zu bringen. Dabei richten wir uns gezielt an NachwuchswissenschaftlerInnen, die sie sich mit ihren Fragestellungen noch in der Phase einer „Positionierung“ innerhalb der Disziplin befinden.
Beiträge zu folgenden drei Fragekomplexen heißen wir willkommen:
1) Theoretische Einflüsse – Paradigmen:
Lange Zeit galt es als ausgemacht, dass Zugehörigkeiten zu Theorietraditionen nicht einfach abgestreift werden konnten. Heute scheint es, dass Theorien – sofern sie überhaupt noch herangezogen werden – nur je nach Fragestellung eingesetzt werden. Ideologische Bastionen haben sich zugunsten eines akademischen Pragmatismus aufgelöst. Grenzt eine Haltung, in der alles seine Berechtigung findet, nicht an Gleichgültigkeit? Oder ist dies die logische und richtige Reaktion auf die Diskussionen des Postkolonialismus, Konstruktivismus und Dekon-struktivismus? Zur vielfältigen Beantwortung dieser Fragen laden wir vor allem theoretisch orientierte Beiträge ein.
2) Selbstverständnis der Soziologie und Aufgabe der WissenschaftlerInnen:
Wie kann das Verhältnis von Soziologie zu Gesellschaft beschrieben werden? Wie sollten SoziologInnen sich gesellschaftlich und politisch in der Öffentlichkeit positionieren – sollten sie das überhaupt? Hier sind vor allem auch Beiträge aus der Praxis gefragt, die sich – gerne auch noch im offenen Prozess befindlich – mit der eigenen Positionierung bzw. der Positionierung des Fachs auseinandersetzen – im historischen und im Ländervergleich, in persönlicher Reflexion, mit Bezug zu wissen-schaftlichen Paradigmen und Methoden, im Hinblick auf die neuen Medien und die Globalisierung, den Staat und die Politik etc.
3) Politische und Ökonomische Einflüsse auf die Disziplin:
Im Zuge der Neubestimmung des Verhältnisses zwischen Staat und Wissenschaft – Stichworte: Ökonomisierung von Wissenschaft, Bologna- Reform – ist die Soziologie mit neuen Anforderungen konfrontiert. Ausgehend von der Annahme, dass die Institutionalisierung einer Disziplin als akademisches Fach dessen innere Ausgestaltung beeinflusst, stellt sich die Frage, welche Auswirkungen die gegen-wärtigen Veränderungs- und Umstrukturierungs-prozesse auf die Soziologie haben. An dieser Stelle interessieren gegenwartsdiagnostische Unter-suchungen, die sich in einer Art Nabelschau mit den innerdisziplinären Entwicklungen beschäftigen. Auch historische Betrachtungen und/oder länder-vergleichende Analysen wären dazu aufschlussreich.
Die Tagung richtet sich an NachwuchswissenschaftlerInnen. Vortragsangebote sind mit einem maximal einseitigen Abstract per Mail bis zum 11. April 2011 an folgende Adresse zu richten: kristina.binner@jku.at
Programm zum Download
Anmeldungen bitte per E-Mail an Julia Gruhlich.
Die Teilnahmegebühr beträgt 10,- Euro. Darin enthalten sind die Verpflegung während der Kaffeepausen sowie ein Abstractband der Vorträge.
Bitte überweisen Sie die Teilnahmegebühr auf folgendes Konto
- Kontoinhaber: Universität Paderborn
- Bankleizahl: 300 500 00
- Kontonummer: 1 463 215
- IBAN: DE22300500000001463215
- BIC: WELADEDD
Als Verwendungszweck geben Sie bitte an:
AO 10 10 25 1000, Nachname, "Dialog"
Es gibt in Campusnähe verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten:
Hotel Aspethera (3,2 km)
Am Busdorf 7
33098 Paderborn
Tel: +49 (0) 5251 28 88 100
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Hotel ibis Paderborn (4,5 km)
Paderwall 1-5
33102 Paderborn
Tel: +49 (0) 5251 1245
Fax: +49 (0) 5251 124888
E-Mail: H0718@accor.com
www.ibishotel.com/de/hotel-0718-ibis-paderborn/
(Einzelzimmer ab 59,- Euro)
Hotel Kaup (4,5 km)
Aldegreverstr. 29
D-33102 Paderborn
Tel. +49 (0) 52 51/3 66 33
Fax. +49 (0) 52 51/30 02 17
E-Mail: info@hotel-kaup.de
(Einzelzimmer ab 49,-Euro)
IN VIA Gäste- und Tagungshaus des Meinwerk-Instituts (3,6 km)
Giersmauer 35
33098 Paderborn
Tel: +49 (0) 5251 29080
Fax: +49 (0) 5251 290868
E-Mail: empfang[at]meinwerk.de
www.meinwerk.de
(Einzelzimmer ab 27,-€ Euro)
Jugendherberge Paderborn (4,0 km)
Meinwerkstraße 16
33098 Paderborn
Tel: +49 (0) 5251 22055
Fax: +49 (0) 5251 280017
Email:
jh-paderborn[at]djh-wl.de
(Übernachtung ab 18,40 € Euro)
Veranstaltungsort:
Universität Paderborn
Warburger Str. 100
33098 Paderborn
Gebäude L [Karte]
Anreise zur Universität Paderborn:
Routenplaner (PKW): http://portale.web.de/Auto/Routenplaner/
Fahrplanauskunft der Deutschen Bahn AG: http://bahn.hafas.de
Flughafen Paderborn/ Lippstadt: https://www.airport-pad.com/
Empfehlungen für die Anreise mit Bahn und ÖPNV (PaderSprinter):
Vom Hauptbahnhof Paderborn erreichen Sie die Universität Paderborn innerhalb weniger Minuten mit folgenden Buslinien:
- Linie 4 Richtung Dahl
- Linie 9 Richtung Kaukenberg
- Linie 68 Richtung Schöne Aussicht
- UNI Linie Richtung Uni/ Südring (nur während der Vorlesungszeit)
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Eine Fahrplanauskunft erhalten Sie im Internet unter www.padersprinter.de
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Dipl. Soz. Lena Weber
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