Praktikum im Rahmen des 2-Fach-BA Kunst und Kunstvermittlung

Innerhalb der Studienordnung „Kunst und Kunstvermittlung“ist ein weiteres Praktikum im kulturellen Berufsfeld verpflichtenderBestandteil und muss deshalb nachgewiesen werden. Das Praktikum soll Ihnen einen wertvollen Einblick in potenzielle Arbeitsbereiche und Institutionen bieten und über die akademische Bildung hinaus zusätzliche Qualifikationen vermitteln. Zentral ist, dass das Praktikum Ihnen einen Anhaltspunkt zur beruflichen Orientierung bieten kann.

1. Umfang des Praktikums, Art und Wahl der Institution

Das Praktikum dauert in der Regel 4 Wochen(120 Stunden), es ist aber auch möglich, es über einen längeren Zeitraum, z.B. semesterbegleitend abzuleisten.

Die Studierenden können sich eine Institution aus dem kulturellen/künstlerischen Bereich selber auswählen,u.a.Kunst-und/oder Kulturgeschichtliches Museum, Kunsthalle, Künstlerdorf/Künstlerhaus, Kunstverein, Galerie, Atelier, Kunstarchiv, Kulturamt, Kulturwelterbe, temporäre Kunstevents (Documenta, Biennale, Triennale, Manifesta), Theater/Bühnenbild/Inszenierung. Einige Kontaktadressen finden sich am Ende dieses Dokuments.

Mit jeder Praktikantin bzw. jedem Praktikanten sollte seitens der Institution zu Beginn ein Gespräch geführt werden, damit die genauen Arbeitsinhalte in beiderseitigem Einvernehmen beraten und festgelegt werden. Es empfiehlt sich, Inhalte und Aufgaben sowie Zeit/Umfang des Praktikums schriftlich zu fixieren bzw. vertraglich abzusichern.

Der Praktikumsbetrieb stellt dem/-r Praktikanten/-in ein qualifiziertes Zeugnis über seine Tätigkeit und Leistung während des Praktikums aus.

Aus dem folgenden Aufgabenpool können Inhalte und Bereiche ausgewählt und festgelegt werden:

  • Planung, Vorbereitung und Durchführung der Kunstvermittlung: Führungsprogramm, Vorträge und Sonderveranstaltungen, Ferienangebote (Schulen, Altenheime, Sonderpädagogische Einrichtungen), spezielle Events, Workshops, Kooperationen, Lange Nacht der Museen, Tag der offenen Tür u.a.
  • Wissenschaftliche Mitarbeit (Projekt-und Ausstellungsleitung), Sammlungsbestand
  • Recherchen: Inhalt, Material, Objektbeschaffung
  • Textarbeit: Ausstellungstexte, Katalog, Objekttexte, Info-und Arbeitsblätter, Einladungskarten, Flyer
  • Allgemeine Mitarbeit in den Bereichen Administration, Management, Sponsoring, Versicherung, Transportkosten, Lizenzen, Wiedergaberechte, Ausschreibung der Stipendien, Wettbewerben, Juryarbeit
  • Öffentlichkeitsarbeit und Eröffnung
  • Bibliothek und Shop
  • Ausstellungslogistik und -aufbau: Objekthandling, Modelle, Platzierung, Ausstattung, Bau und Montage
  • Layout, Repros, Prints, Plots
  • Korrektur und Redaktion, Übersetzungen
  • Interaktive Medien, Hardware: Internetauftritt, Bild-und Filmbearbeitung
  • Betreuung von Künstlerinnen und Künstlern, Stipendiatinnen und Stipendiaten

2. Wissenschaftliches Kolloquium und Forschungsfrage

Das Kolloquium dient der wissenschaftlichen Begleitung des Praktikums. Hier soll ein intensiver Austausch über Diskurse, Themen und Kontroversen zur Kunstvermittlung stattfinden, die die/den Praktikantin/Praktikanten zur selbständigen Erarbeitung einer Forschungsfrage motivieren.

  • Besuch des Kolloquiums eines hauptamtlich Lehrenden des Faches Kunst (nach Möglichkeit vor Antritt des Praktikums).
  • Vorstellung des Praktikumsplatzes, d.h. der Institution und ggf. der anfallenden und schon bekannten Tätigkeiten und der thematischen Ausrichtung (z.B. Arbeit am Sammlungsbestand, Vorbereitung einer Wechselausstellung, Kuratorisches Handeln, Erarbeitung eines Kunstvermittlungsprogramms, Öffentlichkeitsarbeit, redaktionelle Aufgaben, Katalogvorbereitung u.a.).
  • Präzisierung des Forschungsfeldes und Entwicklung einer Forschungsfragefür den Praktikumsbericht
  • Präsentation und Diskussion im Kolloquium
  • ggf. Präzisierung der Forschungsfrage

3. Praktikums-bzw. Abschlussbericht

„Der Praktikumsbericht dient zunächst der wissenschaftlichen Reflexion Ihrer Praxiserfahrungen und somit als Teil der Anerkennung des Praktikums. Auch wenn ein Praktikumsbericht für Sie zunächst einmal Arbeit bedeutet, sollten Sie auch den Nutzen sehen, der damit verbunden ist. Sie konkretisieren und resümieren in diesem Bericht ihre Erfahrungen während des Praktikums. Dies hilft Ihnen auch für sich selbst ein persönliches, reflektiertes und fundiertes Urteil über ihr Praktikum zu fällen. Dies bietet den Vorteil, dass die so entstandenen Erwartungen an ein Praktikum für die nächsten Praxiserfahrungen genutzt werden können. Durch diese Erwartungen und Interessen besitzen Sie einen Fragen-und Interessenkatalog, der Ihnen bei der Suche nach einer geeigneten Stelle und/oder Praktikum hilfreich sein wird.“ (s. ausführlich unter https://kw.uni-paderborn.de/studium/praktikumskoordination/fragen-rund-ums-praktikum/)

Kunst und Kunstvermittlung

Es empfiehlt sich, das Praktikum in Bildern (eigene Fotografien, Repros etc.) und Texten (z.B. Interview, Email-Austausch) zu dokumentieren, Materialien und Quellen über die Institution und den/die eigenen Tätigkeitsbereich/e zu sammelnund für den Abschlussbericht auszuwählen!

Formales

  • Umfang (10-15 S., zzgl. Literatur, Abbildungen, Materialien)
  • Schriftgröße 12p, Times, Zeilenabstand 1,5-zeilig, Seitenränder rechts und links 3cm, oben und unten 2 cm

Deckblatt

  • Kontaktdaten: Name der Praktikantin / des Praktikanten, E-mail
  • Matrikelnummer/Semester/Studiengang
  • Praktikumszeitraum
  • Name und Anschrift der Institution, in der das Praktikum absolviert wurde
  • Titel des wissenschaftlichen Kolloquiums und Name der Dozentin/des Dozenten (in der Regel gleichzeitig Praktikumsbetreuung)
  • Datum der Abgabe des Berichts

Aufbau, Inhalte, Fragen

1. Einleitung

  • Wahl und Verortung des Praktikums im kultur-und kunsthistorischen Kontext, Formulierung einer Forschungsfrage
  • Mit welchen persönlichen Erwartungen, mit welcher Motivation bin ich in das Praktikum gegangen?
  • Welche Vorkenntnisse hatte ich über die Institution?

2. Vorstellung der Institution

  • Um was für eine Institution handelt es sich genau, welche Ziele verfolgt sie? (Hinweis auf Gründungsgeschichte, Zahlen und Fakten Aufbau, Abteilungen, Struktur)
  • Evtl. Expertenbefragung / Interview (z.B. mit KuratorIn, Museums-oder ArchivleiterIn)

3. Beschreibung des eigenen Tätigkeitsbereichs (keine Bewertung!)

  • Um was für einen Tätigkeitsbereich handelte es sich? Welche Aufgaben umfasste dieser, um welche eigenständig ausgeführten Aufgaben handelte es sich dabei im Besonderen?
  • Angaben zur Arbeitszeit, und Gestaltung des Arbeitsplatzes, Arbeitsatmosphäre, Austausch und Dialog mit KollegenInnen

Hauptteil:

4. Ausführung der Forschungsfrage und diskursive Kontextualisierung der Inhalte zu einem Schwerpunktthema (z.B. Kunstvermittlung/Museumspädagogik, Partizipatorische Kunstvermittlung, Kulturelle Bildung,Inszenierung, DisplayStudies, Kuratorische Praxis, Öffentlichkeit, Management, Eventisierung, Inklusion, Interaktion, Qualitative Forschung, Artistic Research)

➔ Remember: Die Wahl des Schwerpunktthemas erfolgt in Absprache mit der Dozentin/dem Dozenten des wissenschaftlichen Kolloquiums!

5. Subjektive Beurteilung und kritische Reflexion des Praktikums und der eigenen Rolle

  • Leitfrage: Welche Erfahrungen, die Sie in Ihrem Praktikum gesammelt haben, werden Sie für Ihren zukünftigen Beruf eventuell nutzen können? Welche nicht?

Dazu im Einzelnen:

  • sachlich-konstruktive Kritik zur Organisation des Praktikums und zum Einsatz/zur Betreuung in der gewählten Institution
  • begründete Beurteilung des Nutzens für die persönliche Entwicklung und die spätere Berufswahlentscheidung,
  • mögliche Selbstkritik bezüglich der Auswahl der Institution
  • Wenn Ihre Erwartungen nicht erfüllt wurden, was sind die Gründe dafür?
  • Welche Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse, die Sie in Ihrem Studium an der Universität erworben haben, konnten Sie für Ihre Praktikumstätigkeit nutzen?
  • Gemessen an Ihren Praktikumserfahrungen, welche Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse, die Sie an der Universität erworben haben, werden Sie für Ihren zukünftigen Beruf eventuell nutzen können?

Literaturangaben

Abbildungsverzeichnis (mit genauer Bild-und Werklegende)

Anlagen/Portfolio: Materialien, Archivquellen, eigene Skizzen, Modelle, Konzepte usw.

4. Anrechnung

In einigen Fällen können bereits absolvierte Praktika oder andere Praxiserfahrungen angerechnet werden. Kommen Sie dazu bitte in die Sprechstunde der Dozentin/des Dozenten, bevor Sie sich für das Wissenschaftliche Kolloquium anmelden. Dieses wirkt sich direkt auf den Praktikumsbericht aus, der dann eine Reduzierung der dokumentarischen Anteile vorsieht und sich stärker an den Anforderungen einer wissenschaftlichen Hausarbeit orientiert.

Kooperationen im Bereich Kunst / Institutionen (Auswahl)

MARTa Herford, Goebenstraße 2-10, 32052 Herford, Künstlerischer Direktor: Dr. Roland Nachtigäller, Bildung und Vermittlung: Angela Kahre

Kunsthalle Bielefeld, Artur-Ladebeck-Straße 5, 33602 Bielefeld, Direktorin: Christina Végh,Bildung und Vermittlung: Christiane Lutterkort

Kunstverein Bielefeld, Welle 61, 33602 Bielefeld, Direktorin: Nadine Droste., Kunstvermittlung: N.N.

Kunstverein Paderborn e. V., Kamp 13, 33098 Paderborn, Vorstand: Dr. Alexandra Sucrow, Vermittlung: N.N.

Kunstverein Siegen, Kornmarkt 20, 57072 Siegen, Vorstand: Andrea Freiberg (ab 2020), Vermittlung: N.N.

Heinz Nixdorf MuseumsForum (HNF), Fürstenallee 7, 33102 Paderborn, Geschäftsführer: Dr. Kurt Beiersdörfer,Bildungsprogramme:Irmgard Rothkirch

Städtische Galerie in der Reithalle, Im Schloßpark 9, 33104 Paderborn, Leitung: Dr. Andrea Brockmann, Kunstvermittlung: Dietmar Walther

Diözesanmuseum Paderborn, Markt 17, 33098 Paderborn, Direktor: Prof. Dr. Christoph Stiegemann, Museumspädagogik: Britta Schwemke

Kunsthalle Fridericianum, Friedrichsplatz 18, 34117 Kassel, Direktor: Moritz Wesseler, Kunstvermittlung: Susanne Hesse-Badibanga

Museum für Gegenwartskunst Siegen, Unteres Schloss 1, 57072 Siegen, Direktor: Thomas Thiel, Kunstvermittlung: Ann-Katrin Drews, Kirsten Schwarz

Stiftung Zollvereinund Ruhr Museum,Bullmannaue 11, 45327 Essen,Vorstand: Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Besucherdienste: Sandra Ulrichskötter

WeserburgMuseum für moderne Kunst, Teerhof 20, 28199 Bremen, Direktorin: Janneke de Vries, Kurator: Ingo Clauß

WELTKULTURERBE RAMMELSBERG,Bergtal 19, 38640 Goslar, Leitung: Gerhard Lenz, Vermittlung: Gesine Reimold

Masterstudiengänge, Ausbildungsprogramme und weiterführende Kurse (Auswahl)

Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig: Kulturen des Kuratorischen, www.kdk-leipzig.de

Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe: Ausstellungsdesign und kuratorische Praxis, www.szenografie.hfg-karlsruhe.de

Carl von Ossietzky Universität Oldenburg: Museum und Ausstellung, www.uni-oldenburg.de

Ruhr-Universität Bochum: Kuratorisches Wissen & Kunstpublizistik, www.kunstgeschichte.rub.de

Heinrich Heine Universität Düsseldorf: Kunstvermittlung und Kulturmanagament, https://www.kuk.hhu.de

De Appel, Centre for Contemporary Art, Amsterdam: Curatorial Training Programme(CTP), www.desappel.nl

Goldsmith College, University of London: Creative Curating/Creative Curating Research, www.goldsmith.ac.uk

Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Angewandte Kulturwissenschaften –Kultur, Kommunikation und Management, www.uni-muenster.de

HKU University of the Arts Utrecht: Master in Scenography, www.hku.nl/sceongaphy

Zürcher Hochschule der Künste: Post-Graduate Programme in Curating, https://www.curating.org/phd-in-contemporary-curating/

Bard College, Annandale/NY: Zentrum für Curatorial Studies und Kunst in der zeitgenössischen Kultur, www.bard.edu/css.

Kontakt Studiengang Kunst und Kunstvermittlung/ Fach Kunst:

Prof. Dr. Sabiene Autsch / Dr. Tim Pickartz (Kunst/Kunstgeschichte und ihre Didaktik)

Universität Paderborn, Warburger Str. 100, 33098 Paderborn

Sekretariat: Isabell Buschmeier/Britta Stücher