MADEIRADiG 2022

Im Wintersemester 2022/2023 fand unter Leitung von Prof. Dr. Christoph Jacke zum dritten Mal das Master-Seminar ”MadeiraDig 2022: Festival, Digitalität, Natur, Kultur” statt.

Prof. Dr. Christoph Jacke: "Zum dritten Mal war unser Forschungsseminar mit Exkursion zum Festival ein voller Erfolg: Die zwölf Studierenen haben erneut sehr eigenständig und originell den Transfer zwischen Forschungs-, Berichterstattungs-, Festival- und künstlerischer Praxis geleistet und dabei sehr ertragreiche Ergebnisse etwa zu Natur/Kultur, Digitalität, Journalismus, Festival und Nachhaltigkeit mit Projekten, Talks (u.a. mit Veranstaltenden, Wissenschaftler*innen und Pop-Journalisten) und einer eigenen Website zusammengestellt. Wir danken dem Fach Musik, der Fakultät KW, dem International Office und vor allem kultürlich den langjährigen Partner*innen des "MADEIRADiG" für die Unterstützung dieser überaus fruchtbaren internationalen Kooperation, die hoffentlich zukünftig weiter stattfinden wird."

Im aktuellen Jahrgang des Forschungsseminares wurde zunächst an der Uni der thematische Schwerpunkt unter Moderation von Prof. Jacke von den Studierenden selbst auf die Aspekte „Natur – Kultur – Digitalität – Musikfestival“ gesetzt. Diese wissenschaftliche Auseinandersetzung vor Antritt der Exkursion leitete die Ausgestaltung der inhaltlichen Analysen und Projekte zwischen Klangforschung, Journalismus, Musik und Film während des Festivals an. Dafür fanden sich zwölf Studierende der Master- und Bachelorstudiengänge Populäre Musik und Medien sowie Kultur und Gesellschaft (Medienwissenschaften/Management) in Projektgruppen zusammen, die auf der Insel zwischen Wanderungen, Talks und vor allem den avantgardistischen Konzerten Erfahrungen reichhaltige sammelten und Transfers leisteten. Offenohrigkeit war angesagt für die digitalen, aber auch analogen Experimentalmusiken von Stars ihrer Szenen wie u.a. Phew, Bob Ostertag oder Sofie Birch. Auf den ausgiebigen Aftershow Sessions wurde dann das Tanzen und Vernetzen in entspannter Atmosphäre nachgeholt. Sogar einer der Paderborner Pop-Studierenden legte selbst bei zwei Sessions als DJ auf (Boj Angler). Konkret wurden die selbst organisierten Arbeitsgemeinschaften Öffentlichkeitsarbeit / mediale Berichterstattung, Klangcollage, Film und Fotos sowie Radioreportage gegründet und auf dem Festival sowie anschließend umgesetzt. Gemeinsam arbeiteten die Studierenden außerdem Leitfäden für exklusive Talks mit ebenfalls wegen des Festivals auf der Atlantikinsel befindlichen prominenten Gesprächspartner*innen aus den Bereichen Journalismus, Veranstaltungen, Wissenschaften aus (u.a. Jens Balzer von DIE ZEIT, Tobi Müller vom Deutschlandfunk, Andreas Borcholte von Spiegel Online und der Rolling Stone-Chefredakteur Sebastian Zabel).

Die Exkursion war eine einmalige Gelegenheit für mich, außergewöhnliche Musikperformances zu erleben, mich mit Größen der Musik- und Medienbranche zu vernetzen, aber auch die Insel und ihre Einwohner*innen kennen- und schätzen zu lernen.”– Katharina Schmecht, Seminarteilnehmerin

Die Seminarergebnisse in Form der genannten Projekte der aktuellen Exkursion sind nunmehr allesamt auf dem Blog verfügbar. Dort finden sich auch die Ergebnisse der bisherigen Seminare/Exkursionen 2014 und 2017. Auch die im Rahmen der Arbeitsgruppen entstandene Radioreportage wird am 24.04., 18:00 auf L’Unico ausgestrahlt und dann im Nachgang auf der Website abrufbar sein. Die Festival-Veranstalter Nuno Barcelos, Andre Diogo (Madeira) und Michael Rosen (Berlin) haben Prof. Jacke bereits signalisiert, dass Studierende zum Beispiel diesen Winter wieder dabei sein und zukünftige Seminar-Kooperationen geplant werden können. 

MADEIRADiG 2017

In early December 2017, ten students of the master program "Popular Music Studies" from the University of Paderborn were offered the wonderful opportunity to visit the renowned music festival "Madeiradig" on the Portuguese Atlantic island of Madeira. The local organizers Andre Diogo and Nuno Barcelos from the design hotel "Estalagem da Ponta do Sol" as well as Michael Rosen from the Berlin agency "Digital in Berlin" invited Prof. Dr. Christoph Jacke (Department of Music, Program Director Popular Music Studies at Paderborn University) and his Master's Seminar on Digitality, Media, Music and Festivals, to participate actively from December 01st to 04th, to report or simply to talk to artists, event organizers, to network with journalists as well as other guests. The small-scale festival for mainly digital music, which has been taking place for more than ten years, has already presented big stars from all kinds of niches regarding experimental sounds such as: Tony Conrad, Carsten Nicolai, Stephen O'Malley, Lee Ranaldo, Oneohtrix's Point Never, Empty Set or Sonic Boom. In recent years, musicians such as Grouper, Pharmakon, Lucrecia Dalt or 2017 Maja Ratke and the Electroplasm Girls were also appearing more frequently.

The key feature of the festival in the vicinity of the island's capital Funchal is in addition to its unique locations around the hotel the closeness of all participants. This makes it possible for the organizers to bring the very heterogeneous visitors together, whether on excursions, workshops or just at the bar at one of the after-show parties. The organizers as well as the music magazine "Rolling Stone" call it a very special festival for people who actually do not like festivals.

The University of Paderborn has sponsored the second student excursion after 2014 to absorb these fascinating days between exotic flora and fauna, volcanic rock, digital noise and at the same time being integrated in the actual event. Bevor the festival the Master students  discussed on scientific discourses such as culture / nature, corporeality, art, commerce, audience, festival and digitality, and own small research or media projects such as observations, diaries, a short film, a sound collage, a behind-the-scenes or a scientific one Essay, which was then implemented on the flower and hiking island of Madeira. Likewise, an afternoon roundtable with the two well-known music journalists Jens Balzer and Andreas Borcholte (Spiegel Online, The Time, Literatures, Rolling Stone, Spex) was held in one of the hotel bars, which took much longer than initially planned and ended with curious questions from Balzer and Borcholte to the students. Glances behind the stages, visits to the soundcheck and numerous interviews with guests and artists gave the students fascinating insights into the "Madeiradig". Between the seminar room in Paderborn and the festival on Madeira, the young researchers found an ideal opportunity to experience and participate in such a renowned, yet intimate international festival.

Festival organizers as well as students were enthusiastic and wish for a future cooperation. The seminar of Prof. Jacke sincerely thanks the organizers of "Madeiradig 2017" for accommodation, festival passes, advice and action, especially Nuno Barcelos, André Diogo and Michael Rosen, and the University of Paderborn for the important financial support! And now to the seminar results ...

(DE) Nach 2014 eröffnete sich im Dezember 2017 zum zweiten Mal für zehn Studierende des Masterprogramms „Populäre Musik und Medien“ von der Universität Paderborn die wunderbare Gelegenheit, zum renommierten Musikfestival „Madeiradig“ zwischen Klangkunst, Visuals, Techno, Noise und Pop auf die portugiesische Atlantikinsel Madeira zu fliegen. Die lokalen Veranstalter Andre Diogo und Nuno Barcelos vom Design-Hotel „Estalagem da Ponta do Sol“ sowie Michael Rosen von der Berliner Agentur „Digital in Berlin“ luden Prof. Dr. Christoph Jacke (Fach Musik, Studiengangsleitung Populäre Musik und Medien) und dessen Master-Seminar zu Digitalität, Medien, Musik und Festivals ein, vom 01. bis 04. Dezember 2017 aktiv teilzunehmen, Bericht zu erstatten oder sich einfach nur mit Künstler_innen, Veranstaltenden, Journalist_innen oder anderen Gästen zu vernetzen. Das seit über zehn Jahren stattfindende klein-feine Festival für zumeist digitale Musik hat schon große Stars aus allen möglichen Nischen experimenteller Sounds präsentiert wie z.B. Tony Conrad, Carsten Nicolai, Stephen O’Malley, Lee Ranaldo, Oneohtrix Point Never, Empty Set oder Sonic Boom. In den letzten Jahren traten auch vermehrt Musikerinnen wie Grouper, Pharmakon, Lucrecia Dalt oder 2017 Maja Ratke und die Electroplasm Girls auf.

Das Besondere des Festivals in der Nähe der Inselhauptstadt Funchal ist neben seinen einzigartigen Orten rund um das Hotel im beschaulichen und nicht umsonst so benannten Dorf Ponta do Sol und im benachbarten postmodernen Museumsbau „Casa das Mudas Art Centre“ vor allem das nahe Beieinander aller Partizipierenden, wodurch es den Veranstaltern gelingt, die sehr heterogenen Besuchenden ins Gespräch zu bringen, ob auf Exkursionen, Workshops oder einfach nur an der Bar der Aftershow Parties oder am Pool hoch über dem Atlantik. Die Veranstalter und auch die Musikzeitschrift „Rolling Stone“ sprechen von einem ganz besonderen Festival für Menschen, die eigentlich eher keine Festivals mögen.

Die Universität Paderborn hat die Exkursion der Studierenden nach 2014 zum zweiten Mal gefördert, um diese faszinierenden Tage zwischen exotischer Flora und Fauna, Vulkangestein, digitalem Krach und Ambient aufzusaugen und gleichzeitig fester Bestandteil des Events zu sein. Im Vorfeld haben sich die Master-Studierenden im Wintersemester 2017/18 mit Prof. Dr. Christoph Jacke wissenschaftliche Diskurse etwa zu Kultur/Natur, Körperlichkeit, Kunst, Kommerz, Publikum, Festival und Digitalität erarbeitet und eigene kleine Forschungs- oder Medienprojekte wie etwa Beobachtungen, Tagebücher, einen Kurzfilm, eine Klangcollage, ein Behind-the-Scenes oder einen wissenschaftlichen Essay konzipiert, die dann auf der Blumen- und Wanderinsel Madeira umgesetzt wurden. Ebenso wurde gemeinsam in einer der Hotel-Bars ein nachmittäglicher Round Table mit den beiden bekannten Musik-Journalisten Jens Balzer und Andreas Borcholte veranstaltet (u.a. Spiegel Online, Die Zeit, Literaturen, Rolling Stone, Spex), der deutlich länger dauerte als zunächst geplant und mit neugierigen Rückfragen von Balzer und Borcholte an die Studierenden endete. Blicke hinter die Bühnen, Besuche beim Soundcheck und zahlreiche Interviews mit Gästen und Künstler_innen gaben den Studierenden faszinierende Einblicke in das „Madeiradig“. Für die reisenden Jungforscher_innen bot sich so zwischen Seminarraum in Paderborn und Festival auf Madeira eine ideale Möglichkeit, ein derart renommiertes und dennoch intimes internationales Festival zu erleben und daran mitzuwirken. Angewandter, ertragreicher und damit sinnstiftender lassen sich Praktiken von Forschungs-, Veranstaltungs-, Medien- und Musikarbeit wohl kaum aneignen.

Festival-Veranstaltende und Studierende jedenfalls waren begeistert und wünschen sich ausdrücklich eine weitere Fortsetzung dieser fruchtbaren Kooperation. Das Seminar von Prof. Jacke dankt ganz herzlich den Veranstaltern des „Madeiradig 2017“ für Unterkunft, Festivalpässe, Rat und Tat, allen voran Nuno Barcelos, André Diogo und Michael Rosen, und der Universität Paderborn für die wichtige finanzielle Reise-Unterstützung! Und nun auf zu den Seminarergebnissen…

(EN) Impressions of the festival and the surroundings were filmed and enriched with interviews from the point of view of artists and the organizer. The aim was to produce a professional video with a maximum runtime of 3:30 - 4 minutes, which generates added value for both the seminar and the presence of the festival on social platforms. With regard to the technical effort, a large number of cameras could not be carried in the luggage. Post-production has benn undertaken by Adobe Premiere Pro CS6 and subsequent color grading by Adobe Premiere After Effects.

(DE) Impressionen des Festivals und seiner Umgebung wurden gefilmt und mit Interviews aus Sicht von Künstlern und Veranstalter angereichert. Ziel war es, ein professionelles Video mit einer maximalen Laufzeit von 3:30 - 4 Minuten zu produzieren, welches einen Mehrwert für das Seminar und die Präsenz des Festivals auf sozialen Plattformen schafft. Mit Hinblick auf den technischen Aufwand konnte eine größere Anzahl von Kameras nicht im Gepäck transportiert werden. Die Postproduktion wurde von Adobe Premiere Pro CS6 und die anschließende Farbkorrektur von Adobe Premiere After Effects übernommen.

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(EN) With an Instagram-account and a vlog-format I made it my mission to document our experiences at MADEIRADiG17 in a modern and internet-savvy way that is usually reserved for mainstream festivals.

(DE) Dieses Festival der elektronischen Musik  war für mich insbesondere interessant, da es mit seinem besonderen künstlerischen Anspruch für mich ein Extrem des Spektrums der elektronischen Musik darstellt. Das andere Extrem findet man in Genres wie EDM, die im Mainstream des Pops große Erfolge feiern und Massen an Publikum zu Festivals wie Tomorrowland und ähnlichen ziehen. Seit einigen Jahren ist es üblich, dass diese EDM-Festivals, die sich eben nun im Mainstream befinden, von großen Social-Media-Kampagnen begleitet werden. Dies kann oft so aussehen, dass sogenannte Influencer (Persönlichkeiten, die aus dem Internet bekannt und beliebt sind), besagte Festivals besuchen und dort Social-Media-Content produzieren, der werbend für die Festivals wirken kann. Da diese Praktik für Festivals abseits des Mainstream – wie das MADEIRADiG – bisher eher unüblich ist, wollte ich den Versuch wagen, wie das in diesem Fall aussehen könnte. Konkret habe ich mich hier um zwei Aspekte gekümmert: Instagram und Vlogging (Video-Blogging).

In typischer Influencer-Manier habe ich während des Festivals einen Instagram-Account geführt, auf dem ich täglich drei Bilder (im Instagram-Layout passen drei Bilder in eine Reihe) gepostet habe, die ich vorher ästhetisch bearbeitet hatte und danach mit einer passenden Bildbeschreibung und relevanten Hashtags (zur besseren Auffindbarkeit) versehen habe. Während die Bilder selbst eher einem ästhetischen Auswahlverfahren unterlagen, versuchte ich, in der Bildbeschreibung umfassender zu erzählen, was zu diesem Zeitpunkt gerade auf dem Festival geschah. Auch die Instagram-Stories habe ich nicht außen vorgelassen. Hier habe ich kurze visuelle Schnappschüsse aus dem Festival-Erlebnis festgehalten. Da sich Instagram-Stories nach 24 Stunden wieder von der Plattform löschen (unser Festival-Besuch fand statt, bevor Instagram die Funktion einführte, Stories dauerhaft zu speichern), habe ich diese nachträglich in Video-Form übertragen und als drei reguläre Posts auf Instagram gepostet. Der Instagram-Account eignete sich insbesondere, um während des Festivals direkt über alle Geschehnisse zu informieren – auf visuell ansprechende Weise.

Für alles darüber Hinausgehende konnte ich den Vlog nutzen. Da ich hier direkt in die Kamera meines Smartphone gesprochen und auch Kommentare meiner Kommilitonen eingefangen habe, schafft es der Vlog, einen tieferen Einblick in unser Festival-Erlebnis wie auch vor allem unsere Projektarbeiten zu geben. Er kann also auch als eine Art Behind-the-Scenes-Video verstanden werden. In der späteren Auswahl des gefilmten Materials habe ich mich vor allen an zwei Kriterien orientiert:

  1. Zeigt es uns bei den Projektarbeiten?
  2. Kommentiert es, wie wir das Festival erleben?

Dies war mir wichtig, da ich das Festival aus einer einzigartigen, persönlichen Perspektive darstellen wollte. In der Aufarbeitung des ausgewählten Materials habe ich mich für eine weitestgehend chronologische Darstellung entschieden, da sie natürlich dem eigentlichen Erleben am nächsten kommt. Um für mehr Klarheit und Struktur zu sorgen, habe ich zusätzlich für jeden der sechs Tage des Festivals (inklusive An- und Abreise-Tag) einen individuellen, lizenzfreien Song zur Untermalung des Geschehens ausgesucht.

Durch die Dokumentation des MADEIRADiG17 via einer Social-Media-Kampagne haben nun alle Außenstehenden die Möglichkeit, das Festival auf eine zutiefst zeitgemäße Art und Weise nachzuempfinden.

LINK TO VIDEO

Credits:

Scarlet Fire (Sting) by Otis McDonald

Provided by Audio Library – Free Music LINK

Together by Markvard @markvard

Music provided by Free Music for Vlogs LINK

Whitestick by S Strong

Provided by SwingWhale LINK

Butterfly by Joakim Karud

http://soundcloud.com/joakimkarud

Hallucination by Unwritten Stories @unwritten-stories

Music provided by Free Music for Vlogs LINK

Dreams by x50 @x50music

Music provided by Free Music for Vlogs LINK

Relax by Simon More @user-73416670

Music provided by Free Music for Vlogs LINK

VFX by SpaceMakers LINK

SFX by BlastwaveFx.com via soundbible.com

(EN) Our project was to create a sound collage which brought the sound of the island and the digital sound of electronic music together. Therefore, we used a high-end recorder to record the sounds of nature such as (for example) the ocean, wind and plants. We also recorded the different shows of the festival attending artists. Out of these recordings we mixed and adapted several pieces to create a whole new sound with the length of three minutes in which we tried to emphasize the contrast of nature and digitality.

We were deeply impressed and also inspired by this year’s acts: Maja S. K. Ratjke and the Ectoplasm Girls. They stand for experimental sounds by using their own voice and also common daily life sounds.

Our intention was to raise the listeners awareness for the contrast between artificial sounds and natural sounds. In some way, these sounds can be in tune with each other, but in other ways they clash.

(DE) Das vorliegende Projekt innerhalb der Exkursion zum MADEiRADiG Festival 2017 widmete sich der Erstellung einer Soundcollage. Der Fokus lag hierbei auf dem auditiven Spektrum von natürlichen Sounds der Insel sowie den synthetischen Sounds der Musik. Hierbei ging es uns vor allem um die Gegenüberstellung dieser Extreme, aber auch um die Verbindung von Mensch, Natur und Technologie und deren Übergang ineinander.

Die einzelnen Sounds wurden mit einem OLYMPUS High-End-Aufnahmegerät während der unterschiedlichen Aktivitäten auf der Insel aufgenommen. Die wichtigsten Soundquellen waren neben den Konzertaufnahmen im Rahmen des MADEiRADiG Festivals insbesondere die Flora und Fauna der Insel, aber auch der Einfluss der Menschen durch Fahrzeuge, Gebäude etc. wurde akustisch eingefangen und in das Projekt mit eingebunden.

Die Soundcollage sollte eine übliche Song-Länge von 3 bis 4 Minuten haben, wobei die einzelnen Sounds eher kurz gehalten wurden und viel Wert auf die Übergänge und Überlagerungen gelegt wurde. Dadurch soll der Eindruck eines in sich geschlossenen Stückes entstehen. Um die einzelnen Soundquellen jeweils heraushören zu können, wird die volle Aufmerksamkeit der Zuhörenden eingefordert. 

Die Soundcollage wurde mit dem Audioeditor Audacity erstellt. Es wurden zunächst in einem langwierigen Prozess besonders auffällige und konzeptionell passende Sound-Ausschnitte ausgesondert, welche anschließend aneinandergereiht, zusammengeführt bzw. überlagert wurden. Diese wurden teilweise nachträglich bearbeitet: verzerrt, zerlegt oder bezüglich des Tempos angepasst. Durch die Zusammenführung und das Verschmelzung der Komponenten entsteht ein innovatives Stück mit ganz neuer Wirkung, die so in den einzelnen Versatzstücken nicht enthalten und hörbar war.

Musikalisch wurde sich hierbei besonders an den diesjährigen Acts Maja S. K. Ratjke sowie den Ectoplasm Girls orientiert. Bei beiden Acts spielen die Field Recordings in der Musik eine große Rolle. 

Die Natursounds leiten die Soundcollage mit leisen Klängen ein. Es folgt daraufhin eine Steigerung der Lautstärke sowie eine Überlagerung der synthetischen Sounds gegen Ende, welche den Digitalitäts-Charakter der Festivals einfangen und den Naturklängen der Insel gegenüberstellen. Wir haben uns für diesen Verlauf und eben diese Gegenüberstellung von Natur und Digitalität entschieden, da der Kontrast zur Natürlichkeit und Ursprünglichkeit jedes Jahr in neuer Form durch die unterschiedlichsten elektronischen Klänge der Künstler_innen auf dem MADEiRADiG Festival dargestellt wird.

Ziel des Projekts ist es mit den genannten Aspekten, den Kontrast dieser beiden Gesichtspunkte der Insel aufzuzeigen und ins Bewusstsein zu rufen.  Die Zuhörenden sollen dazu angeregt werden, sich stärker mit dieser beeindruckenden Gegenüberstellung zu beschäftigen und ihren auditiven Sinn auch in der Natur weniger zu vernachlässigen. 

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(EN) „The Madeiradig Festival is a unique adventure in extraordinary music. Each December the Portuguese Island - celebrated as a ‘Paradise Island’ and ‘Floating Garden’ – is transformed into a hotbed of digital art and culture. This is an avant garde journey through the world of serious music.”

A very accurate and expressive description for a music festival, as its kind is not existent in Germany. On four evenings in early December, musicians and music lovers from all over the world can listen to whimsical and interesting sounds and escape the mainstream of everyday music. At Madeiradig 2017, musicians such as Carl Stone, Greg Fox and Laraaji performed. Their music could not have been more different, as well as their performances and the effect of the sounds on the audience.

In the following we will deal with this aspect of music - the role of body and performance in Madeira (...)

(DE) „The Madeiradig Festival is a unique adventure in extraordinary music. Each December the Portuguese Island - celebrated as a ‘Paradise Island’ and ‘Floating Garden’ – is transformed into a hotbed of digital art and culture. This is an avant garde journey through the world of serious music.”

Eine sehr zutreffende und ausdrucksstarke Beschreibung für ein Musikfestival, wie man es in Deutschland so nicht kennt. An vier Abenden Anfang Dezember können Musiker und Musikliebhaber aus aller Welt skurrilen und interessantesten Klängen lauschen und dem Mainstream der Alltagsmusik entkommen. Beim Madeiradig 2017 traten Musiker wie Carl Stone, Greg Fox oder Laraaji auf. Ihre Musik hätte dabei unterschiedlicher nicht sein können, ebenso auch ihre Performances und die Wirkung der Klänge auf das Publikum.

In Folgenden soll genau auf diesen Aspekt der Musik eingegangen werden – auf die Rolle von Körper und Performance beim Madeiradig (...)

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Credits: Digital in Berlin / Roland Owsnitzki

Bericht in der PUZ ab Seite 80

MADEIRADiG 2014

Im Wintersemester 2014/2015 bot sich zehn Masterstudierenden des Studienganges "Populäre Musik und Medien" die Möglichkeit, an einer Exkursion zum renommierten Musikfestival "Madeiradig" in Ponto Do Sol, Madeira teilzunehmen. Angeknüpft an das zugehörige Seminar "Digitalität, Musik und Festival: Madeiradig 2014", ging es, abseits vom Erlebnischarakter der Veranstaltung, um eine Vielfalt wissenschaftlicher Fragestellungen zum Verhältnis von Popkultur und Digitalität, Performance, Ästhetik, Kunst und dem - in der kontextuellen Rahmung des Festivals mehr als augenfälligen - Zusammenhang zwischen Natur und Kultur.
Im Laufe des fünftägigen Festivals besuchten die Studenten zahlreiche Veranstaltungen, vor allem Konzertaufführungen zwischen Pop und Kunst - unter Anderem von Tony Conrad oder Lawrence English, aber auch Klanginstallationen wie "Transflora" des portugiesischen Künstlers Suga waren Teil des vielfältigen Programms. Neben dem musikalischen Aspekt galt es in Wanderungen die außergewöhnliche Flora und Fauna der Vulkaninsel Madeira kennenzulernen, als auch in diversen Tagesausflügen deren soziokulturellen Hintergrund zu erkunden.

Die Studierenden und Prof. Dr. Jacke bedanken sich recht herzlich bei der Universität Paderborn für die finanzielle Unterstützung als auch bei Organisator Michael Rosen von Digital In Berlin für diese außergewöhnliche Möglichkeit und einen äußerst zuvorkommenden und unkomplizierten Umgang im Laufe des gesamten Festivals.

Link zu den Projektergebnissen auf www.dieaufhebung.de

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