Fachtagung: Wer sorgt sich um die Sorge? Care & Diversity aus intersektionaler Perspektive
- Thema der Tagung
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Die Fachtagung der Diversity-Forschenden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz steht 2022 ganz unter dem Zeichen von Care und Diversität. Im engeren Sinne beschreibt „Care“ oder auch „Sorge“ die Tätigkeiten des Sorgens und Kümmerns um sich und andere (Selbst- und Fürsorge) und umfasst die unbezahlte, wie bezahlte Kinderbetreuung, häusliche Pflege von Kranken und Alten, die psycho-soziale, emotionale Unterstützung, das ehrenamtliche Engagement und die Hilfe unter Freund:innen.
Spätestens in der Corona-Pandemie ließ sich nicht mehr übersehen, dass die Care- Arbeit, also sowohl die bezahlten wie die unbezahlten Betreuungs-, Versorgungs- und Pflegetätigkeiten, die Erziehung und Bildung von Kindern und Jugendlichen wie auch die Sorge um sich selbst, um das eigene Wohlbefinden und Gesundheit von zentraler gesellschaftlicher Bedeutung und zugleich hoch prekär sind. Denn oft wird die Sorge um sich und andere als genuin weibliche Tätigkeiten gedeutet und zwar als gesellschaftlich notwendig angesehen, aber als selbstverständlich genommen, gering gewürdigt und schlecht bis gar nicht bezahlt. Der Beitrag von bezahlter und unbezahlter Care-Arbeit zur gesellschaftlichen Reproduktion wird damit systematisch unterbewertet.
Im Fokus der Fachtagung steht die Bedeutung von und der Umgang mit Care und Care-Arbeit in Organisationen aus intersektionaler Perspektive. Denn die Verantwortung für Care ist nicht nur entlang von Geschlecht ungleich verteilt, sondern unterscheidet sich auch entlang der sozialen Zugehörigkeiten wie Nationalität, Religion, race/Ethnizität, Klasse/soziale Herkunft, sexuelle Orientierung, Religion/Weltanschauung, Krankheit/Gesundheit, Behinderung und Nicht- Behinderung sowie Alter. Personen an den unterschiedlichen Schnittstellen dieser sozialen Zugehörigkeiten haben unterschiedliche Bedarfe und Bedürfnisse sowie oftmals ungleiche Möglichkeiten, die Rahmenbedingungen für ihre Care-Bedürfnisse zu gestalten und zu erfüllen. Je nach Branche und Beruf unterscheiden sich die strukturellen und kulturellen Rahmenbedingungen für Care und auch die Instrumente und Maßnahmen im Kontext von Gleichstellungspolitiken und Diversity Management sind verschieden sensibel für die Care-Bedarfe der unterschiedlich positionierten sozialen Gruppen.
- Programm
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Hier können Sie das Programm als PDF herunterladen.
Veranstaltungsort: hybride Veranstaltung per Zoom und vor Ort in Raum: L 3.204, Universität Paderborn, Raum: L 3.204 (Lageplan der UPB), Anmeldung unten im Foyer des L-Gebäudes
Donnerstag, 10.11.2022
12:30 Uhr Ankunft und Anmeldung
12:45 – 13:00 Uhr Begrüßung und Einführung in die Tagung
Session I: Diversität & Care in der Wissenschaft
13:00 – 14:00 Uhr Lena Weber (Köln): Care als Thema an Universitäten zwischen Gleichstellung und Diversity
14:05 – 15:05 Uhr Astrid Biele Mefebue & Elena Futter-Buck (Göttingen): Care, Career, Corona – Retraditionalisierungstendenzen in der Wissenschaft
Kommentar: Lena Weber
15:10 – 15:40 Uhr Aline Fuß (Mittweida): Posterpräsentation: Promovierende Frauen und ihre Entscheidung zwischen einem Kind und einer wissenschaftlichen Karriere
Kaffeepause
16:00 – 17:00 Uhr Monika Götsch (Esslingen) (digital): Vielfalt und Antidiskriminierung an den Hochschulen Baden-Württembergs (Kommentar: Renate Delucchi Danhier)
17:05 – 18:05 Uhr Renate Delucchi Danhier (Dortmund): Diversität aus der Meta-Perspektive: Visualisierung der Vielfalt einer Gruppe von Diversity-Wissenschaftlern (Kommentar: Monika Götsch)
18:30 Uhr Abendessen (Selbstzahlung) im Restaurant „Feuer & Flamme“ (Königsplatz 11; 33098 Paderborn)
Freitag, 11.11.2022
8:30 – 9:00 Kaffee & Tee zum Wachwerden
Session II: Diversität & Care in Unternehmen
9:00 – 10:00 Uhr Nadja Bergmann (Wien), Alexandra Scheele (Bielefeld) & Helene Schiffbänker (Wien): Doppelte Fragilität: Die Care-Krise in der Corona-Krise
10:05 – 11:05 Uhr Julia Gruhlich (Paderborn): Karriereverweigerung – Theoretische Überlegungen aus Perspektive der Geschlechterforschung (Kommentar: Alexandra Scheele)
11:05 – 12:05 Uhr Mittagspause (Selbstzahlung, Mensa)
Session III: Diversität in Care-Berufen
12:05 – 13:05 Uhr Eva Hänselmann (Münster) (digital): Kulturelle Stereotype tragen zur „selbstgewählten“ Ungleichverteilung von Care-Arbeit bei. Wie gelangen wir zu einer Care-Praxis, die allen offensteht? (Kommentar: Julia Gruhlich)
13:10 – 14:10 Uhr Simon Bohn (Paderborn), Leonie Schlender (Jena) & Janet-Lynn Holz (Freiburg): Diversität sichtbar machen! Ein systematischer Review qualitativer Forschung zu männlichen Pflegern
14:10 –14:30 Uhr Kaffeepause
14:30 – 15:00 Uhr Abschlussdiskussion und Netzwerktreffen (Staffelübergabe nächstes Diversity-Netzwerktreffen & Ausblick auf die weiteren Aktivitäten des Netzwerks)
15:00 Uhr Ende der Tagung und Abreise
- Anmeldung
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Hier kommen Sie zur Anmeldung.
Wir planen die Veranstaltung als Präsenzveranstaltung und werden die gegebenen Hygiene- und Abstandsregeln einhalten.
Die Teilnahmegebühr beträgt 30,- Euro (für Getränke und Snacks während der Kaffeepausen).
Die Anmeldung ist erst vollständig, wenn der Teilnahmebeitrag überwiesen wurde.
Denken Sie bei der Überweisung bitte unbedingt daran, den Verwendungszweck und Ihren Namen anzugeben.
Bitte überweisen Sie den Betrag bis zum 31.08.2022 auf das angegebene Konto.
VerbundVolksbank OWL eG
IBAN: DE55472601218747040000
BIC: DGPBDE3MXXX
Verwendungszweck: 3010255701 + Name, Vorname
- Unterkunft
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In unmittelbarer Nähe zur Universität befinden sich das Boardinghouse "Campus Lounge" des Studierendenwerks sowie das Gästehaus Witteborg. In Innenstadt finden Sie weitere Hotels, wie das Ibis Hotel am Neuhäusertor, das Best Western Arosa oder das Galerie Hotel, welches direkt an den Paderquellen liegt.
- Anreise
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Veranstaltungsort: Universität Paderborn, Raum: L 3.204 (Gebäude L)
Hier finden Sie den Lageplan der Universität Paderborn.
Die Universität Paderborn erreichen Sie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln per Bahn und Bus.
Anreise mit Bahn oder ÖPNV (PaderSprinter): Der Hauptbahnhof ist Haltepunkt für IC-Züge, die Paderborn mit den überregionalen Fernverkehrsknotenpunkten Kassel und Hamm verbinden. Es verkehren diverse Regional- und Nahverkehrszüge. Vom Hauptbahnhof erreichen Sie die Universität innerhalb weniger Minuten mit folgenden Buslinien: Linie 4 in Richtung Dahl, Linie 9 in Richtung Kaukenberg, Linie 68 in Richtung "Schöne Aussicht", UNI-Linie in Richtung Uni/Südring (nur in der Vorlesungszeit). Umsteigen ist nicht notwendig, die Linien fahren direkt zur Haltestelle "Uni/Südring" bzw. "Uni/Schöne Aussicht". Linie 11 fährt zur Fürstenallee. Fahrplanauskunft im Internet: www.padersprinter.de
Per Auto: Autobahn A 33 (über A 2 und A 44). Sie erreichen die Universität an der Adresse Warburgerstraße 100, 33098 Paderborn.
- Call for Papers
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Im Anschluss an die Tagung ist ein Schwerpunktheft zum Thema "Care & Diversity aus intersektionaler Perspektive" bei der Zeitschrift für Diversitätsforschung und -management geplant. Erscheinungsdatum: Heft 1/2024.
Hier kommen Sie zum Call.
Die Frist zur Einreichung für wissenschaftliche Vollbeiträge zu diesem Themenschwerpunkt ist der 28.02.2023. Forschungsskizzen und Positionen sowie Praxisbeiträge können bis 31.07.2023 eingereicht werden.
Nachfragen zu diesem Schwerpunktheft richten Sie bitte vorab an Dr. Julia Gruhlich (gruhlich(at)mail.upb(dot)de) und Dr. Lena Weber (lena.weber(at)gesis(dot)org); allgemeinere Nachfragen zur Zeitschrift bitte an zdfm(at)budrich-journals(dot)de .
Wir freuen uns auf Ihre Einreichungen!
Kontakt
Dr. Julia Gruhlich
Fakultät für Kulturwissenschaften >
Institut für Humanwissenschaften >
Soziologie >
Allgemeine Soziologie
Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Seit 01.01.2023 ist Dr. Julia Gruhlich nicht mehr an der UPB.
Ihre neuen Kontaktdaten lauten:
Georg-August-Universität Göttingen
Sozialwissenschaftliche Fakultät
Institut für Diversitätsforschung
Platz der Göttinger Sieben 3
37073 Göttingen
Tel: +49 (0)551 39 25683
E-mail: julia.gruhlich@uni-goettingen.de... mehr
Dr. Lena Weber
Fakultät für Kulturwissenschaften >
Institut für Humanwissenschaften >
Soziologie >
Allgemeine Soziologie

Ab 15. März 2022 arbeitet Lena Weber im CEWS bei GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften in Köln.