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Kommentare des Zentrums für Geschlechterstudien

Kommentar zur Einladung der Band „187 Strassenbande“ zum AStA Sommerfestival

Ist „Kultur“ eine Entschuldigung für Gewalt und Aggressivität?

Ein Kommentar zur Einladung der Band „187 Strassenbande“ zum AStA Sommerfestival

Für die Rechten gehört es auch zu „ihrer Kultur“, dass sie nationalistisch und rassistisch sind – aber die Universität unterstützt sie aus gutem Grunde nicht und bietet ihnen kein Podium. Das Argument, beim HipHop gehöre das Dissen zur „Kultur“, kann aber ebenso wenig die gewaltförmige und verächtliche Rede über Frauen rechtfertigen – deshalb sollten auch solche Gruppen in der Universität kein Forum finden.

Wir fordern dazu auf, die Band nicht auf dem AStA Sommerfestival spielen zu lassen.

Das Team des Genderzentrums

 

Die Stellungnahme des BLOGs SONDER-PADER-GOGIK finden Sie hier.

Online Petition: Sexismus ist keine Meinung - Sexismus ist keine Kunst

Gegen einen Auftritt der Band „187 Strassenbande“ auf dem AStA-Sommerfestival der Uni Paderborn am 17. Mai 2018

Wir protestieren gegen die Einladung der Band „187 Strassenbande“ zum diesjährigen AStA-Sommerfestival der Universität Paderborn. „187 Strassenbande“ verherrlicht in Auftritten und Texten sexistische Gewalt gegen Frauen und andere Bevölkerungsgruppen.

Als Studierende, Lehrende und Beschäftigte des Musikwissenschaftlichen Seminars Detmold/Paderborn distanzieren wir uns vom Auftritt dieser Band. Wir nehmen nicht hin, dass der Eindruck entsteht, unser AStA und unsere Universität bieten Sexismus und Gewalt eine Plattform und unterstützen sie durch ihre Ressourcen. Wir schämen uns für das Männerbild, das in den Songs und Musikvideos der Band zum Ausdruck kommt.

Wir fordern den AStA der Universität Paderborn auf: Distanzieren Sie sich in aller Deutlichkeit von den Inhalten der Texte und Auftritte von „187 Strassenbande“! Die Besucherinnen und Besucher des Sommerfestivals fordern wir auf, ihren Protest gegen den Auftritt von „187 Strassenbande“ klar zum Ausdruck zu bringen.

Wir bitten Sie und euch, sich dem Protest des Musikwissenschaftlichen Seminars anzuschließen. Setzen Sie mit Ihrer Unterschrift ein Zeichen gegen Sexismus auf deutschen Bühnen!

Detmold/Paderborn, im April 2018

Hier gelangen Sie zur Online-Petition!

Kommentar des Zentrums für Geschlechterstudien/Gender Studies zur „kleinen Anfrage‘ der AfD zur Unterstützung von Gender Studies durch die Universitäten des Landes NRW.

Die Landtagsfraktion der AfD fordert aktuell mit einer „kleinen Anfrage“ die Landesregierung auf, ihre mögliche Unterstützung von „Gender Studies“ zu legitimieren. Das Zentrum für Geschlechterstudien/Gender Studies der Universität Paderborn gibt hierzu folgenden Kommentar ab, der zugleich als ‚Erklärungshilfe‘ für Universität und Landesregierung gedacht ist.

1. Die Kennzeichnung „Gender Studies“ ist ein Neologismus, der neuerdings in der Presse in sehr missverständlicher Weise verwendet wird. Die von der Landesregierung NRW in den 1980er Jahren landesweit eingerichteten und im „Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW“ organisierten Professuren verwenden meistens den Ausdruck „Geschlechterforschung“: Dieser Ausdruck soll die breite und komplexe interdisziplinäre wissenschaftliche Perspektive geschlechterbezogener Forschungen repräsentieren.

2. In der Geschlechterforschung wird selbstverständlich davon ausgegangen, dass es „biologische Unterschiede“ zwischen Menschen gibt – ihre Forschungen befassen sich jedoch mit der Frage, welche Bedeutung diesen Unterschieden im jeweiligen gesellschaftlichen Diskurs beigemessen wird, welche Faktoren dies beeinflussen und welche Folgen daraus jeweils erwachsen. Diese Forschungen haben seit den 1970er Jahren zu einem enormen Zuwachs an Wissen und differenzierten Einsichten in Bezug auf Gesellschaften und Geschichte oder die Selbstpositionierung von Individuen geführt, der in keiner Fachdisziplin ernsthaft bezweifelt wird (außer von einigen selbsternannten ‚Gegnern‘). Dass dabei auch unterschiedliche Auffassungen sichtbar werden, ist für Wissenschaft insgesamt konstitutiv.

3. Sogenannte „Kritische Stimmen“, die sich aktuell „gegen Gender“ äußern, hängen sich fast immer an einzelnen Äußerungen auf und sind allermeist nicht zu einer seriösen Einschätzung der Breite, des wissenschaftlichen Gehalts und Ertrags der Geschlechterforschung in der Lage. Die mit dem Präsidium unserer Partnerhochschule Kassel im vergangenen Jahr über zwei Semester veranstaltete interdisziplinäre Reihe „Erkenntnisprojekt Geschlecht“ konnte dies auf hohem wissenschaftlichen Niveau bezeugen, ebenso wie viele vom Zentrum für Geschlechterstudien/Gender Studies angebotenen Veranstaltungen, Tagungen und Projekte. Die Produktivität geschlechterbezogener Forschung kann so für den Erkenntnisgewinn aller Disziplinen nutzbar gemacht werden.

Die Universität der Informationsgesellschaft