Fachtag Trans*- und Intergeschlechtlichkeit

15.01.2020 15-18 Uhr Fachtag an der Universität Paderborn 

Fachvorträge und Diskussionen 

Intersex im Bildungskontext – Eine Einführung
Anike Krämer (Ruhr-Universität Bochum)

Trans*Gender im Kontext normativer und intersektionaler Gewalt
Tamás Fütty (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)

Der Fachtag Trans*- und Intergeschlechtlichkeit thematisiert Lebenslagen und Bedarfe von Trans* und Inter*Menschen. Die Vorträge führen in aktuelle Studien dazu ein und diskutieren insbesondere, wie verschiedene Institutionen, Disziplinen und letztlich auch Bildungseinrichtungen geschlechternormierend wirken, welche Alltagserfahrungen Trans* und Inter*Menschen machen und wie bzw. welche Möglichkeitsräume geschaffen werden können und müssen.

Eine Anmeldung zu dem Fachtag ist nicht notwendig. 

 

Ablauf

Uhrzeit  
15.00 Uhr Vortrag – Anike Krämer (Ruhr-Universität Bochum): Intersex im Bildungskontext – Eine Einführung
16.00 Uhr Pause
16.20 Uhr Vortrag – Tamás Fütty (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel):Trans*Gender im Kontext normativer und intersektionaler Gewalt

 

Vortrag 1

Intersex im Bildungskontext – Eine Einführung
Anike Krämer (Ruhr-Universität Bochum)

Geschlechtliche Vielfalt ist in vielen Bildungsbereichen ein marginales Thema. Intergeschlechtlichkeit wird dabei meist nur in Bezug auf körperliche "Abweichung" thematisiert. Dabei umfasst das Themengebiet rund um Inter* viel mehr, nämlich das Erleben von intergeschlechtlichen Menschen, deren Kämpfe gegen menschenrechtsverletzende medizinische Eingriffe, die Fragen um Anerkennung, rechtliche Regelungen uvm. In dem Vortrag soll daher das Themenfeld Inter* näher beleuchtet werden um dann aufzuzeigen, welche Möglichkeiten Bildungskontexte haben, diese aufzunehmen.

Vortrag 2

Trans*Gender im Kontext normativer und intersektionaler Gewalt
Tamás Fütty (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)

 

Das Zweigeschlechtermodell ist schon lange umkämpfter Schauplatz von Transformationen sowie Versuchen der Fixierung binärer Identitätskonzepte. In diesem Vortrag geht es um die Frage wie sich zweigeschlechtliche Normen im Bildungssystem auswirken und was dies mit institutioneller und normativer Gewalt zu tun hat. Es wird ein erweitertes Gewaltverständnis begründet: als normative und intersektionale Gewalt, die auch im Bildungssystem institutionell verankert ist und ungleiche Lebenschancen, verstärkte Arbeitslosigkeit, Armut und soziale Isolation von Trans*Menschen hervor bringt

16.01.2020 09:30-13:30 Uhr Methodenworkshop

"Über? Zu? oder Mit? – Das Verhältnis von Forschung und Intersex"

Der Workshop mit Anike Krämer diskutiert anhand ihrer Forschungsarbeiten zu "Inter* im Alltag. Zum Alltagserleben von Eltern intergeschlechtlicher Kinder" sowie des Projekts "Intersexualität in
NRW. Eine qualitative Untersuchung der Gesundheitsversorgung intergeschlechtlicher Kinder in Nordrhein-Westfalen" methodische, methodologische und forschungsethische Fragen, die sich bei dieser Thematik in besonderer Weise stellen.

Die Position der Forschenden, die Bedingungen der Forschung und die (theoretischen) Vorannahmen haben selbstverständlich immer Auswirkungen auf die Ergebnisse einer Forschungsarbeit. In diesem Workshop wird den Ambivalenzen von Forschung zum Themenfeld Inter* nachgegangen und anhand drei Ebenen (Geschlecht als soziale Praxis, Geschlecht als Analysekategorie und Geschlecht als Wissenskategorie) diskutiert, welche ethischen, theoretischen und normativen Relevanzen die eigene Position als Forschende*r haben kann.

Für den Workshop melden Sie sich bitte bis zum 06.01.2020 per Mail bei Frau Dr. Claudia Mahs (cmahs(at)mail.upb(dot)de) an.