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Die Bereiche des Instituts

Foto: Yvonne Ruhose

Geschlecht - Macht - Politik: Herrscherinnendramen in Johann Christoph Gottscheds "Deutscher Schaubühne"

"Sie ist der Staat", titelte die Frankfurter Allgemeine Zeitung (07.04.2020) über die jüngst auf Arte ausgestrahlte Serie Maria Theresia und markierte dergestalt den aktuellen Perspektivwechsel auf die Frage nach der Herrschaft. Denn aktuell werden sowohl eine Vielzahl von Filmen und Serien produziert, die Herrscherinnenfiguren der Frühmoderne fokussieren (The Favourite 2018; Mary Queen of Scots 2018; Catharina the Great 2019 etc.), als auch Studien zum frühneuzeitlichen Herrschaftsdrama (Greenblatt: Tyrant 2018) vorgelegt, die anhand von historischen Figuren und Texten Diskussionsbeiträge zu aktuellen Debatten der (Geschlechter-)Politik leisten. Diese Reaktualisierung von historischen Herrscherinnenfiguren verdeutlicht ein allgemeines gesellschaftspolitisches Interesse, insofern anhand frühneuzeitlicher Herrscherinnen die Frage nach den Möglichkeiten weiblicher Herrschaft und dem Gendering der Macht neu gestellt wird.

Darauf aufbauend untersucht die vorliegende Dissertation exemplarisch in dezidiert kultur- und literaturwissenschaftlicher Perspektive, wie anhand der Herrscherinnenfiguren im Drama der Frühen Neuzeit das Gendering von Macht historisch problematisiert und produktiv genutzt wurde. Hierfür stellt J. Chr. Gottscheds Deutsche Schaubühne als Dramenanthologie und wirkmächtigstes kulturpolitisches Projekt der deutschen Frühaufklärung einen, wenn nicht den paradigmatischen Experimentierraum für die Interdependenz von Geschlecht, Macht und Politik bereit, insofern in den ausgewählten Herrscherinnentragödien zwei Formen von weiblicher Herrschaft exemplarisch modelliert und zueinander in Bezug gesetzt werden: Das tradierte Modell der 'starken Frau' und das historische jüngere der 'guten Frau'. Das Ziel der Herrscherinnentragödien besteht zum einen darin, die Möglichkeiten, Ideale und Probleme weiblicher Herrschaft exemplarisch durchzuspielen, und zum anderen darin, erstmals eine produktive Verbindung von Weiblichkeit und Macht über das Modell der 'guten Herrscherin' zu leisten. Dergestalt liefern sie auch einen bedeutenden Beitrag zu gegenwärtigen gesellschaftspolitischen Debatten, indem sie die Frage nach modernen Möglichkeiten weiblicher Herrschaft in der Geschlechterpolitik der Gegenwart in historischer Perspektive stellen.

Kontakt

Sahra Puscher

Komparatistik/Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft

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