Ringvorlesung „Literatur, Diversität, Demokratie: Der gegenwärtige Bildungsauftrag des Literaturunterrichts“ - Literatur und kulturelles Gedächtnis in der postmigrantischen Gesellschaft

Ort: Hörsaal C1

Im Wintersemester widmet sich eine neue Ringvorlesung des Instituts für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Paderborn immer dienstags von 11 bis 13 Uhr den Themen Literatur, Diversität und Demokratie. In insgesamt zehn Vorträgen beschäftigen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz Deutschland ab dem 12. Oktober mit der Frage, welchen Bildungsauftrag der Literaturunterricht aktuell hat und wie dieser ausgestaltet werden kann. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich zu den Veranstaltungen im Hörsaal C1 eingeladen. Für die Teilnahme ist ein 3G-Nachweis erforderlich.

Literatur und ästhetische Medien können dabei helfen, komplexe gesellschaftliche Fragen zu verstehen und regen so dazu an, nach neuen Erkenntnissen zu suchen. Wie kann dieses Potential genutzt werden, um im Schulunterricht Themen wie Diversität und Demokratie zu vermitteln und so für Bildungsgerechtigkeit zu sorgen? Welche Konzepte gibt es, um Literatur zu unterrichten? Wo stößt man auf Herausforderungen und wie sind diese zu bewältigen? Diese und weitere Fragestellungen werden bei der Ringvorlesung der Fakultät für Kulturwissenschaften diskutiert.

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Literatur und kulturelles Gedächtnis in der postmigrantischen Gesellschaft
Ass. Prof. Dr. Hajnalka Nagy (Klagenfurt)

Im postmigrantischen und globalisierten Zeitalter sind die sozialen und kulturellen Bedingungen des kollektiven Erinnerns radikal verändert, zumal traditionelle Bezugsrahmen wie der Nationalstaat an Bedeutung verlieren und verschiedene Erinnerungsgemeinschaften im öffentlichen Raum – oft im Widerstreit mit dem offiziellen Gedächtnis der Nation – um die Sichtbarmachung ihrer eigenen Vergangenheitsnarrative ringen. In diese Aushandlungsprozesse sind Literatur und Kunst hochgradig verstrickt, indem sie mit vorherrschenden Erinnerungsdiskursen in Dialog treten, diese kritisch reflektieren oder komplettieren. Im Vortrag soll zunächst eine theoretische Klärung des Begriffs „transkulturelle Erinnerung“ in der Migrationsgesellschaft erfolgen. In einem zweiten Schritt wird an konkreten Beispielen die spezifische Rolle der Literatur – insbesondere der transkulturellen Literatur – als Gedächtnismedium beleuchtet. Abschließend wird danach gefragt, wie Erinnerungsarbeit im Zeichen eines diversitätssensiblen Unterrichts neu gedacht werden muss, damit alle Schüler*innen gleichberechtigt am Akt der kollektiven Selbstverständigung teilhaben können.

Weitere Informationen und das komplette Programm gibt es auf der Webseite des Instituts

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