Vor­trag von Rita Burrichter, In­sti­tut für Kath­ol­ische Theo­lo­gie: „Und doch hat jeder seine zwei“

 |  Praktische Theologie

Etwa 90 Gäste besuchten die Vernissage zur Ausstellung „Und doch hat jeder seine zwei“ mit anschließendem Vortrag am 5. November im Konrad-Martin-Haus. Die Hintergründe der Installation hinter dem Drei-Hasen-Fenster des Paderborner Doms erläuterte Prof. Dr. Rita Burrichter, Institut für Katholische Theologie Universität Paderborn, die die Ausstellung gemeinsam mit Prof. Dr. Josef Meyer zu Schlochtern, Theologische Fakultät, konzipiert hatte.

Die freischaffende Künstlerin Miriam Jonas, 1981 in Paderborn geboren, lebt heute in Berlin. Nach ihrer Ausbildung als Bühnenplastikerin an der Oper Bonn studierte sie Bildhauerei an den Kunstakademien Münster, Düsseldorf und Barcelona und wurde international vielfach mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Die Skulptur „run run run“, die das Drei-Hasen-Motiv aufgreift und durch Bewegung des Betrachters aktiviert wird, wurde von ihr bereits 2011 geschaffen. Ursprünglich am Wewerka-Pavillon am Aasee in Münster installiert, wurde die Holztrommel mit den drei magentafarbenen Hasen durch die sich dort tummelnden Wildkaninchen permanent in Gang gehalten. Nun bewegt sich die Skulptur an der Rückseite des Drei-Hasen-Fensters im Hohen Dom zu Paderborn in einem neuen Kontext. Sie generiert Fragen nach der Bedeutung und Herkunft des Motivs sowie seiner Relevanz für Sinn- und Glaubensdiskurse.

Burrichter machte auf die Herausforderung für den Besucher im Kirchenraum aufmerksam: Um die Installation im Stillstand sehen zu können, müsse sich der Betrachter ganz ruhig verhalten und vor ihr verharren. Im Anschluss an die Vernissage referierte die Professorin für Praktische Theologie im Konrad-Martin-Haus über die Herkunft des Drei-Hasen-Motivs, seine Bedeutung innerhalb der säkularen Kulturgeschichte und der christlichen Ikonographie. Die Installation im Dom zu Paderborn ist noch bis zum 13. Dezember zu sehen.
 

Text: Claudia Kukulenz

Foto (Universität Paderborn, Claudia Kukulenz): Die Installation „run run run“ im Kreuzgang hinter dem Drei-Hasen-Fenster.
Foto (Universität Paderborn, Claudia Kukulenz): Die Installation „run run run“ im Kreuzgang hinter dem Drei-Hasen-Fenster.
Foto (Universität Paderborn, Claudia Kukulenz): Die Installation „run run run“ im Kreuzgang hinter dem Drei-Hasen-Fenster.
Foto (Universität Paderborn, Claudia Kukulenz): Die Installation „run run run“ im Kreuzgang hinter dem Drei-Hasen-Fenster.