Pader­borner Europa-Vor­le­sung: „Euro­pas Chan­cen in der neuen Wel­tun­ord­nung“

Am Mittwoch, 6. Dezember, spricht Frankreich-Experte Dr. habil. Landry Charrier in der Reihe der Paderborner Europa-Vorlesungen über das Thema „Europas Chancen in der neuen Weltunordnung“. Sein Vortrag findet um 18.15 Uhr im Hörsaal O1 der Universität Paderborn statt. Die Vorlesungsreihe wurde 2018 vom Institut für Romanistik ins Leben gerufen und behandelt aktuelle Fragen der europäischen Politik, Kultur und Gesellschaft. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Eine Teilnahme am Vortrag, der auch online verfolgt werden kann, ist ohne Anmeldung möglich. Weitere Informationen sowie den Zugang zum Live-Stream gibt es unter: www.europaeischestudien.eu.

Charrier geht davon aus, dass die „Dämmerung Europas“ (Ivan Krastev) ein Mythos ist: „Die Europäische Union (EU) ist eine Lerngemeinschaft – darin liegt ihre Handlungsfähigkeit. Handlungsfähig kann sie allerdings nur dann sein, wenn große und einflussreiche Staaten eine Führungsrolle übernehmen, wie Deutschland und Frankreich dies in der Geschichte der europäischen Integration oft getan haben. Aktuell steht die EU vor gewaltigen Herausforderungen – in der unmittelbaren Nachbarschaft, aber auch im Indopazifik, dem ‚Epizentrum eines globalen Wettstreits‘ (Josep Borrell). Wie kann die EU auf den sich verstärkenden geopolitischen Stress reagieren? Welche Rolle spielen Deutschland und Frankreich bei der Gestaltung neuer Instrumente der Handlungsfähigkeit? Diese und weitere Fragen versucht Charrier in seinem Vortrag zu erörtern.

 

Über den Vortragenden

Charrier studierte an den Universitäten von Nantes und Düsseldorf und ist Absolvent des Collège des Hautes Etudes de l’Institut Diplomatique in Paris. Als Spezialist für die deutsch-französischen Beziehungen lehrte er von 2007 bis 2017 an der Universität Clermont Auvergne. Nach Tätigkeiten für das französische Europa- und Außenministerium, als Leiter des Institut français in Bonn und als Attaché für Wissenschafts- und Hochschulkooperation in Den Haag, arbeitet er aktuell als wissenschaftlicher Referent für den DLR-Projektträger in Bonn, bei dem er für europäische und bilaterale Kooperation zuständig ist. Zudem ist Charrier Lehrbeauftragter am Sciences Po Strasbourg, Co-Produzent des Frankreich-Podcasts „Franko-viel“ und hat im März die Leitung der traditionsreichen deutsch-französischen Zeitschrift „Dokumente“ übernommen.

 

Foto: Landry Charrier