Stud­i­er­ende er­forschen die vielfältige Erin­ner­ung­skul­tur Bel­gi­ens in An­t­wer­pen, Brüs­sel, Charleroi und Ter­v­uren

Im Rahmen des Masterseminars „Lieux de memoire en Belgique“ fand in der Lesewoche vom 11. bis zum 13.06.2019 eine Exkursion nach Belgien statt. Nach einer spannenden alternativen Stadtführung mit zwei sehr engagierten Brüsseler Greeter trafen wir uns zu einer anspruchsvollen einführenden Diskussion mit den Historikern Prof. Nathalie Tousignant und Prof. Eric Bousmar in der Université Saint-Louis, Brüssel. Ihre Sicht auf das Thema hat uns viele neue Aspekte eröffnet. Im Anschluss haben die Studierenden in Kleingruppen verschiedene Erinnerungsorte in Belgien erkundet. In Antwerpen standen unter Leitung von Yves Huybrechts, Mitarbeiter im BELZ, die Börse und der Hafen auf dem Plan, in Charleroi galt das Interesse dem Bergbaumuseum von Bois du Cazier, in Tervuren wurde das neue AFRICAmuseum, ehemals Musée Royal de l'Afrique Centrale, besichtigt und in Brüssel das Atomium erkundet. Vor Ort trafen sich die Studierenden jeweils mit Interviewpartnern und Experten, um mit ihnen zu diskutieren, ob es sich bei den besuchten Orten um Erinnerungsorte in Belgien handelt. Abschließend wurden wir noch von Parlamentspräsident Philippe Courard persönlich im Parlement de la Communauté française de Belgique empfangen. Er stand für einen sehr interessanten Einblick über das aktuelle Belgien, seine politische und gesellschaftliche Verfasstheit sowie die aktuelle Entwicklung der Wallonie zur Verfügung. Neben diesen eng getakteten Aktivitäten fanden wir aber dann zu späterer Stunde stets dennoch Zeit, auch das kulinarische Belgien noch zu erkunden. Es war eine spannende Exkursion mit sehr engagierten Studierenden, die ihre Interviewpartner mit fachlicher und sprachlicher Kompetenz sehr beeindruckt und ob ihres Engagements begeistert haben. Das Ziel der Exkursion war es, das Konzept der Erinnerungsorte kritisch zu beleuchten und in kurzen Videos, die dann ab August auf der neuen Internetplattform www.belgien.net zu sehen sein werden, darzustellen. Im Ergebnis führte die Feldforschung zu einem vertieften Verständnis der besonderen staatlichen Verfasstheit aber auch des Kulturreichtums des Königreichs Belgien. Wir danken dem Institut für Romanistik, der Fakultät für Kulturwissenschaft und dem International Office sehr herzlich für die großartige Unterstützung, ohne die diese Exkursion nicht möglich gewesen wäre.

Fotos: (c) Tim Sienert