Wer war Pnina Navè Levinson?
Geboren am 3.4.1921 als Paula Fass wuchs sie in Berlin auf und hatte noch Unterricht bei Regina Jonas, der ersten Rabbinerin der Welt. 1935 emigrierte ihre Familie aus Nazideutschland nach Palästina, Pnina machte in Tel Aviv das Abitur. Als erste Frau promovierte sie 1952 an der Fakultät für Jüdische Studien der Hebräischen Universität in Jerusalem mit einer literaturwissenschaftlichen Arbeit. Sie war Mitarbeiterin der Encyclopaedia Hebraica. Zusammen mit Schalom Ben Chorin gründete sie in Jerusalem „Har El“, die erste liberale Synagoge Israels. Ende der 1960-er Jahre kehrte sie nach Deutschland zurück und hatte über 20 Jahre lang judaistische Lehraufträge an der Universität Heidelberg und der dortigen Pädagogischen Hochschule. Zusammen mit ihrem Mann, dem Rabbiner Peter Natan Levinson, regte sie die Gründung der Hochschule für Jüdische Studien an und entwickelte hierzu ein Kurrikulum nach dem Modell der einstigen Berliner Hochschule für die Wissenschaft des Judentums. Sie starb am 3.8.1998 in Jerusalem. Eine ganze Generation von Theolog/innen war von Pnina Navè Levinson geprägt.
Antrittsvorlesung von Elisa Klapheck über Pnina Navè Levinson (25.10.2017), in "Paderborner Universitätsreden", hg. v. Peter Freese, Heft 146, Dezember 2017.
Bet Debora Journal „‚Mir war nie darum zu tun, die Erste zu sein‘. Das Vermächtnis von Rabbinerin Regina Jonas“, von Elisa Klapheck in „Frauenpolitik für ein modernes Judentum / Engendering Jewish Politics“, Bet Debora, Journal 7, Hentrich & Hentrich, Berlin 2016