Vom 15. bis 16. Juli 2021 findet der Workshop online in Form von Zoom-Konferenzen statt. Bei Teilnahmeinteresse ist eine Anmeldeanfrage an folgende E-Mail zu schreiben:
yana.lebedeva@upb.de
Im Verbund mit Industrialisierung und Mobilisierung stellte die Urbanisierung eine der größten Herausforderung für das Leben und die Künste in der Moderne dar. Im Stadtbild kulminierte der von den Avantgarden skandalisierte Umbruch moderner Wahrnehmungserfahrung, mit dem die vertrauten Koordinaten von Raum und Zeit und die Konventionen mimetischer Darstellung fragwürdig wurden. Die technischen Medien boten zugleich das Potential, neue künstlerische Verfahren, Formen der Darstellung und Vorstellung zu erproben und diese mit der Entwicklung und Schulung neuer Formen der Wahrnehmung zu verbinden, die auf neue Lebensformen und eine zukünftige Gesellschaft gerichtet waren. In einer Zeit extremer gesellschaftlicher, technischer und politischer Umbrüche wurde das Bild der Stadt zur Projektionsfläche disparater, künstlerischer und politischer, avantgardistischer Bewegungen und Zielsetzungen.
Der internationale Workshop Wiederaufnahme der Avantgarden: Fokus Stadt thematisiert Stadtbilder und Stadtentwürfe in künstlerischen Experimenten und Auseinandersetzungen mit den neuen technischen Medien der historischen Avantgarden in den 1920er und frühen 1930er Jahren des 20. Jahrhunderts. Deren Einflüsse und Wirkungen auf internationaler Ebene sollen rekapituliert und aus heutiger Perspektive neu befragt werden. Der Workshop nimmt zugleich in Vorträgen und Künstlergesprächen zeitgenössische Projekte von Künstler*innen, Fotograf*innen und Filmemacher*innen in den Blick, für die der städtische Raum der Moderne ebenso wie die künstlerischen Experimente und Verfahren der Avantgarden, gleichsam historisch geworden, zum Gegenstand zeitgenössischer Rekonstruktion, ästhetischer Neubefragung und (kritischer) Wiederaufnahme werden.
Weiterführende Informationen unter:
Veranstaltet von:
Prof. Dr. Inga Lemke
Yana Lebedeva
Michel Diester
Raphael Pixa