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Nicht von der Kunst her, sondern von der Theorie? Fragen an die KUNSTvermittlung der documenta 14

Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Inga Lemke (Kunst/Medienästhetik), Fach Kunst, Institut Kunst, Musik, Textil


Ich möchte auf folgende Veranstaltung hinweisen:

Prof. Dr. Katja Hoffmann (Alfter/Bonn):

Nicht von der Kunst her, sondern von der Theorie? Fragen an die KUNSTvermittlung der documenta 14


Dienstag, den 18. Juli 2017, 18-20 Uhr, Atelier im SILO

Am 18. Juli 2017, 18.00 Uhr bilden die SILOGESPRÄCHE des Fachs Kunst den Rahmen eines Vortrags von Prof. Dr. Katja Hoffmann unter dem Titel „Nicht von der Kunst her, sondern von der Theorie? Fragen an die KUNSTvermittlung der documenta 14“. Zum Vortrag und der anschließenden Diskussion sind  Studierende und Lehrende der Universität Paderborn sowie Interessierte aus Stadt und Region herzlich eingeladen.


Anlass dieses Vortrags der Kunstpädagogin, Kunst- und Medienwissenschaftlerin Prof. Dr. Katja Hoffmann (Alfter/Bonn) am 18. Juli 2017 im Rahmen der SILOGESPRÄCHE ist die Auseinandersetzung mit documenta-Geschichte und Diskurs, insbesondere mit Blick auf die aktuelle documenta 14, die am 8. April in Athen und am 10. Juni in Kassel eröffnet wurde. Die 1955 vom Künstler, Kunstprofessor und Kurator Arnold Bode und seinen Mitstreitern ins Leben gerufene documenta entwickelte sich von einer Ausstellung moderner westeuropäischer Kunst zu einem Ausstellungszyklus mit dem Anspruch, alle 5 Jahre eine aktuelle Bestandsaufnahme der zeitgenössischen Kunst auf internationaler, heute auf globaler Ebene zu zeigen.  Und sie ist nicht nur ein zentraler Ort zeitgenössischer Kunst und der sie begleitenden Diskurse, sie ist zunehmend auch zu einem Ort der Debatte über zeitgenössische Kultur und ihre gesellschaftspolitischen Kontexte geworden. Die Kasseler Kunstausstellungsreihe documenta muss sich seit dem Verlust ihrer wichtigsten Funktion – der autoritären Definition des ästhetischen Kanons der Gegenwart – innerhalb des aktuellen Kunstbetriebs immer wieder neu positionieren. Die 14. Version unter der künstlerischen Leitung von Adam Szymczyk und seinem KuratorInnenteam hat ausgehend von dem Arbeitstitel Von Athen lernen eine Doppelstruktur der Ausstellung konzipiert, die eine physische und metaphorische Verlagerung von und zwischen diesen Orten (Athen-Kassel) der Kunst und die Befragung ihrer verschiedenen historischen, sozioökonomischen und kulturellen Gegebenheiten vornimmt. Zugleich weitet sie den Blick systematisch auf außereuropäische Kontexte.
Katja Hoffmann wird sich in ihrem Vortrag mit dem Spannungsfeld von Theorie und Kunstrezeption bzw. Kunstvermittlung »in actu« vor Ort und vor den Werken beschäftigen. Dabei wird sie auf das Kunstvermittlungskonzept »Spaziergänge/eine Erfahrung« der documenta 14 und dabei auch auf die Spaziergangswissenschaften (Burkhardt) eingehen, diese wiederum mit dem Theorieaufgebot kontrastieren, das im kuratorischen Konzept der documenta 14 liegt. Einen weiteren Bezugsrahmen für die Rekapitulation der documenta 14 und die anschließende offene Diskussion stellen Kunstvermittlungs-Experimente mit den Studierenden der Alanus Hochschule vor Ort, auf der documenta 14 dar, über die Katja Hoffmann berichten und von denen sie Bilder, Eindrücke, Gedanken und Anregungen mitbringen wird.


Katja Hoffmann, Prof. Dr. phil., *1974, Studium der Medienwissenschaften (Diplom) sowie 1. und 2. Staatsexamen in den Fächern Kunst und Deutsch (Gym./Ges.); 2010–2012 Lehrerin für Kunst und Deutsch, wiss. Mitarbeiterin an den Universitäten Siegen, Köln, Paderborn und Marburg in den Fächern Bildende Kunst und ihre Didaktik sowie Kunst- und Medienwissenschaften; 2010 Promotion über die Documenta 11 zum Thema »Ausstellungen als Wissensordnungen«; seit 2017 Professorin für Kunstpädagogik an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft. Arbeitsschwerpunkte: Kritische Kunst(geschichts)vermittlung in Schule, Ausstellung und Museen; Kunstdidaktik zwischen Kunstgeschichte und künstlerischer Praxis; kunstpädagogische Zugänge zu Foto-, Film- und Videokunst des 20./21. Jahrhunderts, Kunstvermittlung als Repräsentationskritik.


Publikationen (Auswahl)
Monografien


Ausstellungen als Wissensordnungen. Zur Transformation des Kunstbegriffs auf der Documenta 11, Bielefeld: Transcript, 2013.
Standortbestimmungen – Innovative Konzepte der Kunstvermittlung: Experimente, Reflexionen, Suchbewegungen, Edition Imorde,  (erscheint 2017)



Herausgeberschaften
zusammen mit Stefanie Marr (Hrsg.): Ausloten. Kunstpädagogische Handlungsfelder zwischen Kunstpraxis, Kunstdidaktik, Kunstwissenschaft. Oberhausen: Athena, 2017.
zusammen mit Magdalena Eckes und Stefanie Marr (Hrsg.): »Was geht? Was bleibt? – Kunstpädagogische Debatten: Retrospektiven und Gegenwartsanalysen«, Oberhausen: Athena, (erscheint 2017)