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Wandmalerei als Bodenfund - nur ein Puzzlespiel für Fortgeschrittene? Neue Forschungen zu einer karolingischen Kirche in Hessen

11.05.2016, 18-20 Uhr: Vortrag von Dr. Matthias Preißler (Lichtenau) im Rahmen der Vortragsreihe des „Instituts zur interdisziplinären Erforschung des Mittelalters und seines Nachwirkens“ (IEMAN).
Wenn von mittelalterlicher Wandmalerei die Rede ist, denkt man wohl zuerst an die großen Kathedralen und Kirchen der Gotik und des Spätmittelalters. Aus der ottonischen oder gar karolingischen Zeit sind dagegen nur in sehr geringem Umfang Beispiele erhalten. Spätere
Umgestaltungen bestehender Sakralräume oder Neubauten von Kirchen an gleicher Stelle haben zu einem fast vollständigen Verlust des ursprünglichen Bestandes geführt. In den Magazinen der Bodendenkmalpflege schlummern jedoch große Mengen von bemaltem
Wandputzfragmenten, die bei Ausgrabungen in Kirchen geborgen wurden. Der Vortrag schildert die Chancen einer wissenschaftlichen Auswertung dieses Fundmaterials: Zwar ist für die Bearbeitung der Fragmente oft ein erheblicher logistischer Aufwand erforderlich - ein
interdisziplinärer Ansatz ermöglicht aber häufig gerade für die Frühphase dieser Kunstgattung interessante Erkenntnisse. Als Beispiele werden u.a. neue Ergebnisse aus der Untersuchung der Kirche einer karolingischen Burganlage in Ebsdorfergrund, Landkreis Marburg-Biedenkopf vorgestellt.