Das Institut trauert um die am 7. April 2020 verstorbene Sprachwissenschaftlerin Elisabeth Feldbusch. Frau Prof. em. Dr. Feldbusch war nach einem Studium der Germanistik an der Universität Marburg (1966-1971) und nach einer Promotion zur Sprachförderung im Vorschulalter (Elwert, Marburg 1976) bei dem bekannten Sprachhistoriker L. E. Schmitt ab 1976 Angehörige des Instituts. Zunächst war sie Universitätsassistentin, dann habilitierte sie sich an der Universität Paderborn 1984 mit einer weithin beachteten Arbeit zur geschriebenen Sprache, veröffentlicht als Geschriebene Sprache. Untersuchungen zu ihrer Herausbildung und Grundlegung ihrer Theorie (de Gruyter, Berlin 1985). 1985 erfolgte dann die Berufung zur Professorin auf Zeit und schließlich wurde sie 1988 Professorin auf Lebenszeit. Im Jahr 2012 wurde sie in den Ruhestand versetzt.
Das Arbeitsfeld der Verstorbenen war beeindruckend vielfältig: Es reichte von der Sprachgeschichte über die Sprachtheorie bis hin zur Sprachwissenschaftsgeschichte (Germanistik und Allgemeine Sprachwissenschaft). Ein besonderer Fokus ihrer Forschungen lag zum einen auf der geschriebenen Sprache, deren Status und deren Entwicklung. Zum anderen beschäftigte sie sich mit der Soziolinguistik und der emprischen Sprachwissenschaft. Und schließlich setzte sie sich insbesondere mit der Sprachwissenschaft im 19. Jahrhundert, insbesondere mit Jacob Grimm auseinander. Das Zusammenwirken von profunder theoretischer Reflexion und empirischer Fundierung zeichnete sie aus: Ihre Vorstellung von Wissenschaft war die einer "fragenden Auseinandersetzung", bei der "in Fairness und Respekt" die Klingen gekreuzt werden sollten – so Elisabeth Feldbusch in einem, von der Universität Paderborn 2012 herausgegebenen Sammelband Professorinnen im Portrait.
Frau Prof. em. Dr. Feldbusch wird uns als lebendige und engagierte Kollegin in Erinnerung bleiben, die vielfältige institutionelle Aufgaben im Institut übernommen hat und wesentlich zum Aufbau der Germanistik und der Kulturwissenschaft in Paderborn beigetragen hat. Beliebt bei den Studierenden, regte sie diese stets dazu an, selbstständig zu denken und zu handeln.