Nachricht des Instituts für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft

Preisübergabe verschoben: „Margarete-Schrader-Preis für Literatur“ 2020: Universität Paderborn zeichnet Autor Michael Roes aus

Die ursprünglich für den 19. November geplante feierliche Verleihung des Margarete-Schrader-Preises an Michael Roes ist aufgrund der Lockdown-Bestimmungen abgesagt. Sie wird voraussichtlich im Februar nachgeholt.

 

Der mit 8.000 Euro dotierte „Margarete-Schrader-Preis für Literatur“ der Universität Paderborn geht in diesem Jahr an den aus Rhede in Westfalen stammenden Schriftsteller Michael Roes. Geehrt wird damit ein Autor, der – so die Jury in ihrer Begründung – mit seinem Werk Grenzen der Medien, der Kulturen und der Ästhetik überschreite, immer wieder aufs Neue Routinen der Wahrnehmung in Frage stelle und Gewohntes neu zu sehen erlaube. Roes soll den Preis voraussichtlich im Februar erhalten.

Der „Margarete-Schrader-Preis für Literatur“ ist der einzige größere Literaturpreis in Deutschland, der von einer Universität verliehen wird. In ihrer Entscheidung über den diesjährigen Preisträger ist sich die Jury einig: In seinen Romanen, Filmen, Arbeiten für das Theater und seiner Essayistik denke Roes konsequent die Idee einer welthaltigen Kunst weiter – stets im Horizont eines vielschichtigen Kulturbegriffs, der das Eigene und das Fremde als gemeinsamen Erfahrungsraum in identitätsstiftender Wechselwirkung begreift.

Roes hat neben Theaterstücken, Filmen und Essays u. a. die Romane „Rub’ al-Khali – Leeres Viertel“ (1996), „Nah Inverness“ (2004), „Weg nach Timimoun“ (2006), „Die Laute“ (2012), „Zeithain“ (2017) und „Herida Duro“ (2019) veröffentlicht. Erst kürzlich erschien der umfangreiche Essayband „Melancholie des Reisens“, der u. a. die Poetikvorlesungen enthält, die Roes im Wintersemester 2018/19 an der Universität Paderborn gehalten hat.

Der Preis ist nach der Paderborner Schriftstellerin Margarete Schrader (1914-2001) benannt, die der Universität testamentarisch Mittel zur Förderung der Literatur in der Region Westfalen hinterlassen hat. Er wird seit 2003 vergeben. Bisherige Preisträger waren Hans-Ulrich Treichel, Judith Kuckart, Kevin Vennemann, Martin Heckmanns und Jörg Albrecht.