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Erzähl­stoff Ver­n­is­sage am 16.10.2019 in der Klep­pArt – Räume für Tex­tiles und Kul­tur der Uni­versität Pader­born:

Erzählstoff
Vernissage am 16.10.2019 in der KleppArt – Räume für Textiles und Kultur der Universität Paderborn:
Die KleppArt – Räume für Textiles und Kultur der Universität Paderborn stellt vom 17.10. bis zum 27.10.2019 die im Studium entstandenen Werke von Vanessa Seven und Paula Thieme aus. Der Titel Erzählstoff steht für die Geschichte, den Arbeitsprozess und die Ideen, die sich hinter einem textilen Werk verbergen, fängt diese ein und visualisiert sie. Texere, was so viel wie weben oder verknüpfen bedeutet, führt den Zusammenhang zwischen Text und Textilie vor Augen, sodass das textile Werk als erzählerische Instanz betrachtet werden kann. Neben handgearbeiteten „Haute Couture“ Kleidern stehen gestickte sowie gedruckte Arbeiten im Mittelpunkt der Ausstellung. Durch die Verwendung traditioneller, textiler Arbeitstechniken wie Shibori oder Sticken wird jedem Werk eine Stimme verliehen, um seine ganz eigene Geschichte zu erzählen.
 
Paula Thieme studiert seit 2016 Mode-Textil-Design und Germanistische Sprachwissenschaft im Zwei-Fach-Bachelor an der Universität Paderborn. Ihr Werk Sommertraum ist an die Arbeitstechnik der Haute Couture angelehnt und besticht vor allem durch transparente Partien, welche dem Kleid einen luftig-leichten Charakter verleihen. So erhält ein aufwendig besticktes und handgearbeitetes Kleid dennoch eine sommerliche und schwerelose Persönlichkeit, wodurch die bewährte Handarbeit neu interpretiert wird.  
Auch die Färbetechnik Shibori hat Thieme in einen neuen Kontext gesetzt. Mittels spezieller Anwendungen der Färbetechnik war es das Ziel, eine besonders naturalistische Farbigkeit des Werkes zu erzielen und so Muster und Farbe miteinander verschmelzen zu lassen.
Das im Rahmen der Fachpraktischen Prüfung entstandene Abschlusswerk Textiler Gedankengang soll den kreativen Arbeitsprozess visualisieren und Gedankengänge mithilfe der Technik des Stickens für die Betrachter*innen greifbar machen. Während der kreativen Arbeit werden Ideen geordnet, verworfen und überarbeitet. Diese setzen sich dann allmählich zu ersten Entwürfen und schließlich zur fertigen Endarbeit zusammen. Neben der sichtbaren Intention eines Werkes existiert noch immer eine Geschichte hinter jeder fertigen Arbeit - der Entstehungsprozess. Daher präsentiert das Abschlusswerk die Textilie als Geschichtenerzähler und Konservator eines kreativen Arbeitsprozesses.
 
Vanessa Seven ist Lehramtsstudentin mit der Fächerkombination Textilgestaltung und Mathematik an der Universität Paderborn. Vor ihrem Studium schloss sie eine Ausbildung zur Bekleidungstechnischen Assistentin ab, was ihre stetige Verknüpfung von gestalterischen Techniken mit maßgeschneiderter Kleidung erklärt.
Sie setzt sich vor allem mit der natürlichen Beschaffenheit von Materialien auseinander. Ihre Werke stellen immer eine Kritik an die Konsumgesellschaft sowie die Anpassung der Menschen dar. Durch Stick- und Drucktechniken sowie dem Upcyclingsprozess verdeutlicht sie dies.
Ihr Werk Das Leben trifft den Tod zeigt naturalistische Zeichnungen von Ikonen. Sie spiegeln den Menschen wider, dessen Leben durch die Anpassung an die Gesellschaft verschwindet. Auf der anderen Seite symbolisieren frei gestickte Blüten wiederum das Leben, welches sich als vielseitig herausstellt, sobald man sich gegen die Konformität traut zu agieren.
Materialität, Herstellung und Gestaltung beeinflussen auf verschiedene Art und Weise die Endwerke, woraus die Frage nach Realität oder Trugbild resultiert. Ist alles mehr Schein als Sein?
 
 
Die Vernissage findet am 16.10.2019 um 19:30 Uhr statt.
Begrüßung: Prof. Alexandra Kürtz – Fach Textil, Universität Paderborn
Einführung: Nadja Glorius-Kröger
 
Dauer der Ausstellung:
17.10.2019 - 27.10.2019
 
Öffnungszeiten:
MI 17-19 Uhr, SA 12-14 Uhr