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Jenseits künstlerischer Einzeldisziplinen. Masterstudierende konzipieren hybrides Event

Am 12. Juli 2022 präsentierten Studierende der Studiengänge „Populäre Musik und Medien“ und „Medienwissenschaften“ in Kooperation mit kanal 21. Offener TV-Kanal Bielefeld e.V.  das hybride Event Kulturkonturen – eine Veranstaltung, welche zum Ziel hatte, unterschiedliche Kunstformen – Musik, Bildende Kunst und Tanz – miteinander ins Gespräch zu bringen. An diesem Abend performten die Bands Sandra Wonders und Night Orchestra, deren Songs vom Tänzer und Schauspieler Max Rohland in einer Tanz-Performance interpretiert wurden. Das gesamte Event wurde live von der Künstlerin Maari in ihre eigene Bildsprache übersetzt und gemalt. Wer das Event nicht vor Ort miterleben konnte, hatte die Möglichkeit via Livestream den Abend zu erleben. Theoretisch-konzeptioneller Ausgangspunkt dieser Veranstaltung war das Masterseminar „Hybride Eventformate. Transdisziplinäre Perspektiven“.

Im Fokus stand das komplexe und vieldeutige Konzept „Hybridität“ in Hinblick auf einzelne künstlerische Disziplinen, die im digitalen wie analogen Raum live miteinander in Beziehung traten und etwas Eigenständiges und Neues in Form eines Dritten Raumes entwickelten. Besonders spannend war hierbei die örtliche Trennung der Künstler*innen: Während die Bands auf der Hauptbühne im ersten Studio auftraten, performten Künstlerin Maari und Schauspieler Max Rohland zusammen in einem zweiten Studio, wobei sich die Künstler*innen über Leinwände und Lautsprecher gegenseitig sehen und hören konnten. So wurde einerseits jede einzelne Performance auf eine neue Bedeutungsebene gehoben, andererseits wurden gemeinsam künstlerisch-ästhetische Herangehensweisen ausgelotet und verhandelt. Besonders spannend war das Aufeinandertreffen autonomer, eigenständiger Kunstschaffender, so Max Rohland, was die Band Night Orchestra unterstrich und auf die Wichtigkeit transdisziplinärer künstlerischer Auseinandersetzung verwies. Das wird auch in der live performten Acrylmalerei der Künstlerin Maari deutlich, die nicht nur die unterschiedlichen Facetten von Hybridität widerspiegelt, sondern selbst eine Schöpfung des hybriden Charakters der Veranstaltung ist.  

Ergänzend dazu trug die räumliche Trennung von Vorort- und Streaming-Publikum sowie Künstler*innen dazu bei, der hybriden Gesamtperformance – dem eigentlichen Hauptact des Abends – noch eine weitere Dimension im Dritten Raum zu geben, der wohl über das Event hinaus auf ästhetischer, künstlerischer und sozialer Ebene nachwirken wird.

 

Text: Hannah Tropf, Beate Flath

Foto: Beate Flath
Foto: Hannah Tropf
Foto: Hannah Tropf
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