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„Sex Re­volts: Gender, Rock und Re­bel­lion“ – Si­mon Reyn­olds zu Gast im Stud­i­engang Pop­uläre Mu­sik und Medi­en

Männlichkeitsdomäne Rockmusik? Nicht mit dem Musikjournalisten Simon Reynolds. Er analysiert und erzählt in seinem Buch „Sex Revolts - Gender, Rock und Rebellion“ ganz bewusst die Historie des Rock’n’Roll anhand seiner Performer*innen. Von den ‚Angry Young Men‘ der 1960er (u.a. Rolling Stones, Jack Kerouac, Timothy Leary) bis zu den ‚Rebels Against Structure‘ der 1990er Jahre (u.a. Björk, Dead Can Dance, The Raincoats, Patti Smith, Yoko Ono). Zusammen mit seiner Co-Autorin Joy Press geht Reynolds der Frage nach, woher die Glorifizierung des Männlichen in den im weiten Sinn Popmusikkulturen und speziell im Rock kommt und welche geschlechtstypischen Rollenbilder diese durchziehen. Dabei wird ein sezierendes Auge auf das Frauenbild der männlichen Protagonisten der Rockhistorie geworfen. Gleichzeitig stellt „Sex Revolts“ die Frage nach den weiblichen Repräsentantinnen und möchte ihnen ihren verdienten Raum in der Popmusikgeschichte ermöglichen.

Neben der Thematik seines neuen Buches werden in diesem Vortrag mit Diskussion auch Reynolds andere, seit Jahrzehnten ausgiebig zwischen Journalismus, Wissenschaft und Künsten diskutierte Veröffentlichungen angesprochen. Mit „Retromania“ stellte Reynolds etwa bereits vor zehn Jahren die Hypothese auf, dass Popkultur bzw. Popmusik keine Zukunft mehr habe, da sie sich nur noch aus Vergangenem speiste. Durch postmoderne Zitationstechniken wie Bricolage, Sampling würde sich zu Tode ge-recycelt werden. Zusätzlich fanden Reynolds ausführliche Abhandlungen über die Rave-Kultur, das Post- Punk-Zeitalter, sowie den Glam-Rock, international großen Anklang und haben den gebürtigen Briten zu einem der weltweit wichtigsten Popmusik-Journalisten und - Essayisten gemacht. Reynolds schreibt u.a. für die New York Times, Pitchfork, Village Voice, Spin, The Guardian, Rolling Stone und The Wire. Zudem betreibt er mehrere eigene Blogs: blissout.blogspot.com

1995 erstmals veröffentlicht, erscheint im Ventil Verlag nun endlich die deutsche Übersetzung von „Sex Revolts: Gender, Rock und Rebellion“. Auf Einladung des Studiengangs „Populäre Musik und Medien (BA/MA)“ des Fachs Musik besucht Simon Reynolds die Universität Paderborn am Montag, den 18.11.2019, für einen Vortrag mit anschließender Diskussion.

Die Veranstaltung beginnt um 17:00 Uhr in H1.232 und ist für alle Interessierten ohne Eintritt geöffnet. Die Moderation übernimmt Studiengangsleiter und Musikjournalist Prof. Dr. Christoph Jacke.