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SI­LO­GE­SPRÄCHE - »Pro­jekte und Prozesse« - As­ad Raza (Künst­ler, New York)

Dienstag, 06.12.2022, 18-20 Uhr (s.t.)

Mit dem Künstler Asad Raza wird die Reihe »Projekte und Prozesse« der Silogespräche unter dem Titel »Metabolismen« fortgesetzt. Seine künstlerischen Projekte schaffen Begegnungen innerhalb und außerhalb des Ausstellungsraums durch Prozesse wie dem Herstellen von Erde, der Pflege von Bäumen oder Tennis.

Asad Raza stellt fest, dass die Denkweise der westlichen Moderne eine der Trennung ist: von der Art und Weise, wie Gesellschaften organisiert sind, die Trennung von Arbeit und Produktion, bis hin zur Trennung des Wissens in akademische Disziplinen. Selbst die Künste wurden getrennt. Heute jedoch, angesichts der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Folgen dieses Trennungsgebots, stellt sich zunehmend die Frage, wie alles Getrennte – die Natur von der Kultur, die Individuen von ihren sozialen Bindungen, die Wissensdisziplinen von den ganzheitlichen Formen der Weisheit – wieder zusammengeführt werden kann. Wie können neue Formen und Praktiken der Assoziation und Verbundenheit geschaffen werden?

Ein Versuch auf diese Fragen zu reagieren, stellt sein Projekt »Absorption« dar, in dem eine Gruppe von Kultivator*innen aus diversen regionalen Abfallstoffen, wie Klärschlamm, Haaren oder Kakaobohnenschalen, eine neue Erde, von Asad Raza »Neosoil« genannt, herstellt. Auch bei »Root Sequence. Mother Tounge« stellt Asad Raza neue Beziehung her – hier zwischen Bäumen, ihren Caretakern und den Besucher*innen. Mag es zunächst so erscheinen, dass vor allem die Caretaker sich um die beiden anderen Gruppen mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen kümmern, zeigt sich bald, dass eine Wechselseitigkeit besteht und sich ein Gespräch in unterschiedlichen Modi der Kommunikation entwickeln kann.

Zur Person
Der Künstler Asad Raza (*1974 in Buffalo, USA) studierte Literatur und Film an der John Hopkins University in New York sowie an der New York University. Er war von 2016-2017 künstlerischer Leiter der Villa Empain in Brüssel und kuratierte zahlreiche Gruppenausstellungen. Seine Arbeiten wurden unter anderem im Whitney Museum of American Art, New York, bei Kaldor Public Art Projects, Sydney, im Gropius Bau, Berlin, in den Serpentine Galleries, London, in der Kunsthalle Portikus, bei Urbane Kunst Ruhr, Essen und in seiner Einzimmerwohnung in New York realisiert.

Die Silogespräche richten sich an eine breite interessierte Öffentlichkeit und bieten den Studierenden Einblicke in verschiedene Berufsfelder und die Auseinandersetzung mit aktuellen Fragestellungen. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Das Gespräch wird auf Englisch geführt.

Einladung und Kontakt: Dr. Tim Pickartz, Kunst/Kunstgeschichte und ihre Didaktik. https://kw.uni-paderborn.de/fach-kunst/kunstkunstgeschichte-und-ihre-didaktik

Weitere Infos sind der Homepage zu entnehmen: https://kw.uni-paderborn.de/fach-kunst/projekte/silogespraeche

 

Abbildung: Asad Raza: »Root Sequence. Mother Tounge«, Sifang Art Museum, China, 2020.