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SI­LO­GE­SPRÄCHE - »Pro­jekte und Prozesse II« - Britta Peters (Künst­lerische Lei­t­er­in, Urbane Kün­ste Ruhr)

»Outside the White Cube«

Dienstag, 16.05.2023, 18-20 Uhr (s.t.)

Die Reihe »Projekte und Prozesse« der Silogespräche wird fortgesetzt mit Britta Peters, Künstlerische Leiterin der Urbanen Künste Ruhr. Sie entwickelte das Ausstellungsformat Ruhr Ding, welches sich dezentral im Ruhrgebiet verortet. Das Arbeiten im öffentlichen Raum unterliegt dabei anderen Parametern als im geschützten Ausstellungsraum, dem klassischen White Cube. Die Fragen nach der gesellschaftlichen Rolle von Kunst, nach Potenzialen, Verantwortlichkeiten und künstlerischem Eigensinn, werden sehr viel unmittelbarer gestellt, sobald man sich mit Projekten außerhalb der etablierten Kunstorte bewegt. Zu den Einflüssen auf den künstlerischen Gestaltungsprozess gehört auch ein dichtes Regelwerk, dem jeder Zentimeter Nutzung im öffentlichen Raum unterliegt und für dessen enge Vorgaben es konstruktive Lösungen zu finden gilt. Gleichzeitig ist die kunstwissenschaftliche Deutungshoheit eingeschränkt, da der Rahmen, in dem ein Projekt im Außenraum stattfindet, weniger klar definiert ist. Gelungene Arbeiten entstehen ohnehin kontextspezifisch, aber auch der Kontext ändert sich andauernd, insbesondere in den Städten: von der sozialen Nutzung bis hin zu neuen Verkehrswegen oder einer zusätzlichen Bebauung. Kurz: Ein immenser gesellschaftlicher Gestaltungsraum auf der einen Seite und größtmöglicher Kontrollverlust auf der anderen Seite sind die Spannkräfte, die Kunst im öffentlichen Raum so aufregend machen.

Zur Person
Britta Peters arbeitet als Kuratorin mit Schwerpunkt Kunst im öffentlichen Raum. 2017 war sie im Team mit Kasper König und Marianne Wagner Kuratorin der Skulptur Projekte Münster und neben verschiedenen freien Projekten von 2008 bis 2011 Direktorin des Kunstvereins Harburger Bahnhof in Hamburg. Seit 2018 ist sie die künstlerische Leiterin von Urbane Künste Ruhr. Mit dem permanenten Skulpturenpfad Emscherkunstweg und dem temporären Ruhr Ding konzipiert und realisiert sie seitdem zwei städteübergreifende Ausstellungsformate für das Ruhrgebiet. Ihr Vortrag nimmt insbesondere Erfahrungen mit der letzten Ausstellung Ruhr Ding: Schlaf zum Anlass, um über Konzepte und Wirkungsweisen von Kunst außerhalb ihrer musealen Umgebung zu reflektieren. 

Einladung und Kontakt: Dr. Tim Pickartz, Kunst/Kunstgeschichte und ihre Didaktik. https://kw.uni-paderborn.de/fach-kunst/kunstkunstgeschichte-und-ihre-didaktik

»Cruise Tentare« von God’s Entertainment im Saalbau Witten im Rahmen der Ausstellung Ruhr Ding: Schlaf. Foto: Henning Rogge