Eine Wanderausstellung zwischen open space, SILO des Faches Kunst & AStA Stadtcampus zur Projektreihe „Kunst in der Fläche“ in der Region Paderborn, Ostwestfalen-Lippe.
Wir laden herzlich ein am Samstag, den 14. Juli 2018.
Start um 17 Uhr im SILO bis 22 Uhr im AstA-Stadtcampus.
Im Sommersemester 2018 haben sich Studierende des Fachbereiches Kunst im Kunstvermittlungsseminar von Andrea Freiberg mit dem urbanen Stadtraum, insbesondere mit der Baustellensituation am Königsplatz, sowie mit Leerständen in Vlotho und ehem. Continental Hannover künstlerisch auseinandergesetzt. Die Ergebnisse werden am 14. Juli im Silo und darüber hinaus im AStA Stadtcampus präsentiert.
Leerstände oder Baustellen im urbanen Stadtraum bieten der künstlerischen Produktion kein Idealmaß, vielmehr ein hohes Maß an Überraschung, Inspiration und Verunsicherung... unmittelbar aus den kontextuellen Bedingungen und den (Un)Möglichkeiten der Vereinnahmung heraus.
Baustellen versperren und öffnen, leeren und füllen, zerstören und erneuern, brechen Ordnungen auf und strukturieren. Grenzen verschieben sich und Bekanntes wird fremd. Denkräume, Erwartungen oder Unsicherheiten entstehen in solchen brüchigen Situationen und werden über die Bauzäune und Abflussrohre in das vertraute häusliche Umfeld projiziert. Der Fokus der ästhetischen Feldforschung richtete sich besonders auf die Atmosphären, die Materialien, die Provisorien, die Veränderungen, die Spuren und Reste.
Spuren werden gelegt, es bleibt etwas liegen, neue Wege entstehen, andere sind versperrt.
Die Stadt stand auch im Fokus der situationistischen Kunst in den 60er Jahren. Unter dem Begriff „dérive“ verstanden die Situationisten das Umherschweifen oder „Vagabundieren“ durch die Straßen der Stadt, ohne ein bestimmtes Ziel erreichen zu wollen. Artefakte von unterwegs wurden verfremdet und in einen neuen Kontext gestellt. Im Wechselverhältnis zwischen Innen und Außen entwickelte der Landartkünstler Robert Smithson in den 70er Jahren die Begriffe „site“ und „nonsite“. Künstlerische Eingriffe an einem real existierenden Ort meint „site“ im Außenraum und als „nonsite“ wurden fotografische Bilder, Filme oder Fundstücke andernorts im Innenram transformiert, welche hier als Medium auf ihren spezifischen Austragungsort verweisen.
Am 14. Juli ist eine performative Wanderung geplant, an der Andere eingeladen werden, teilzunehmen. Durch die unmittelbare Vernetzung zwischen Baustelle und SILO soll sich eine dialektische Beziehung zwischen dem Stadtraum, dem Kunstwerk und dem Rezipient entwickeln und wirksam werden. Kunst baut imaginäre Brücken und verbindet Orte mit Menschen durch Partizipation.
SILO der Universität Paderborn, Warburger Str. 100 / AStA-Stadtcampus, Königsplatz 1