Förderung und Preise
Hier finden Sie Fördermöglichkeiten und Preise der Universität Paderborn und des Faches Textil.
Eine Auswahl von Begabtenförderungswerken, Stiftungen und ggf. Vertrauensdozierende der Universität Paderborn finden Sie hier.
Die Fächer Kunst und Textil der Fakultät für Kulturwissenschaften der Universität Paderborn schreiben jährlich das Molino-Winkler-Stipendium aus.
Das Stipendium ermöglicht jährlich 5 Studierenden der Fächer Kunst und Textil der Universität Paderborn einen Aufenthalt im Atelier- und Wohnhaus „Molino-Winkler“ in der andalusischen Abgeschiedenheit im August und September. Die Wassermühle bietet optimale Möglichkeiten zur freien künstlerischen Entfaltung.
Das Stipendium beträgt neben dem mietfreien Aufenthalt:
800,00 Euro
Es können bis zu fünf Stipendien vergeben werden. Bei BAföG-Leistungsbezug kann das Stipendium nur Anteilig in Höhe von 600,00 Euro gezahlt werden.
Die Entscheidung über die Vergabe der Stipendien erfolgt durch das Präsidium auf Empfehlung der Molino-Winkler Stipendien Auswahlkommission der Fächer Kunst und Textil der Fakultät für Kulturwissenschaften.
Anträge können ausschließlich von Studierenden der Fächer Kunst und Textil der Universität Paderborn gestellt werden.
Der Antrag besteht aus den folgenden Unterlagen:
- Tabellarischer Lebenslauf mit Lichtbild
- 1-2 seitiges Motivationsschreiben / Vorstellung wie die Molino genutzt werden könnte
- Abbildungen der eigenen künstlerischen Arbeit (max. 15 Arbeiten in einem zusammenhängenden PDF mit max. 10 MB Größe)
- Einwilligungserklärung zur Datenverarbeitung
Der Antrag ist digital per E-Mail bis zum 15. Januar jeden Jahres mit Adressierung an die Molino-Winkler Stipendien Auswahlkommission über Frau Stücher (Sekretariat Kunst) oder über Frau Reiter (Sekretariat Textil) zu schicken.
Das Auswahlverfahren erfolgt einstufig auf Empfehlung der Auswahlkommission. Bitte beachten Sie die Richtlinien für die Vergabe der Molino-Winkler-Stipendien.
Ansprechpartner Fach Kunst | Ansprechpartnerin Fach Textil |
DIE MOLINO WINKLER
Seit 1977 befindet sich die Mühle im Besitz des Gütersloher Künstlers Woldemar Winkler und seiner Familie. Er renovierte sie und nutzte sie bis 1997 als Atelier. Schon seit 1990 stellt die Familie Winkler die Molino Studierenden zur Verfügung und hat vor Ort Workshops mit Studierenden abgehalten. Seit Anfang 1998 hat die Universität Paderborn die Molino gemietet und stellt sie den Stipendiaten, ausgezeichneten Studierenden und Exkursionsgruppen verschiedener Fächer zur Verfügung. Herr Winkler war der Universität Paderborn durch mehrere Lehraufträge im Fach Kunst verbunden und erhielt 1992 eine Honorarprofessur.
Die Molino ist eine alte Wassermühle aus der Zeit des spanischen Bürgerkriegs. Sie liegt circa zwanzig Kilometer von der Costa del sol, in den Bergen Andalusiens in der Nähe des Dorfes Archez, in einem Bachtal. Dieses „typische“ andalusische Bergdorf, maurischen Ursprungs, mit seinen etwa 500 Einwohnern liegt inmitten einer von Terrassenbau geprägten Kulturlandschaft, in der auf kleinsten Flächen Wein, Oliven, Orangen, Avocados und verschiedenste Gemüsearten kultiviert werden.
Im Archez findet man alle wichtigen Institutionen des dörflichen Lebens. Vom Lebensmittelladen über das Tabakgeschäft, in dem auch Unerwartetes vorhanden ist, bis zum wöchentlichen Besuch des Fischverkäufers der Küste, erscheint alles mit der dazugehörigen Geruhsamkeit des spanischen Südens. Mittlerweile dringt aber auch der Tourismus in die Bergregion nahe der Küste ein und die Anwesenheit von Fremden beginnt das Leben zu verändern. Von dieser Veränderung schon eingenommen zeigt sich das acht Kilometer entfernt im Vorgebirge liegende Competa. Hier findet man eine größere Anzahl von Geschäften, Supermärkten, Restaurants und Hotels. Um an die Küste oder nach Competa zu gelangen kann man die regelmäßig verkehrende Buslinie benutzen. Es bietet sich allerdings an, so man nicht mit dem eigenen Fahrzeug angereist ist, sich einen Leihwagen zu mieten, mit dem man ungleich mobiler und unabhängiger ist. In den Bergen um Archez herrscht ein mildes Mittelmeerklima. In den Sommermonaten, Juli, August und September ist es im Allgemeinen sehr heiß. Im Herbst und Frühling, Oktober bis Mitte März, ist die Wetterlage zumeist angenehm sonnig. Zudem besitzt die Mühle durch ihre Lage und den Alten Baumbestand auf den Terrassen ein äußerst günstiges Mikroklima, das von der Hitze des Tages im Hochsommer wenig merken lässt. So kann man sich auch zu dieser Zeit während des Tages draußen aufhalten und arbeiten. Zum Meer, in eines der größten Zentren des Badetourismus, Torre del Mar, fährt man im allgemeinen eine halbe Stunde die gut befahrbare Serpentinenstraße herab. Eine solche Fahrt bietet sich an um groß und günstig Lebensmittel einzukaufen. Von dort gelangt man über die 1997 gebaute Autobahn sehr schnell nach Malaga, in die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz.
Als Ausflugsziele bieten sich unter anderem die Städte Cordoba, Sevilla oder Ronda an. Eine weitere Stadt, die man unbedingt besuchen sollte ist Granada. Die Paläste der maurischen Alhambra sollte man sich einen zumindest zweitägigen Ausflug wert sein lassen. So man noch mehr Zeit investieren möchte kann man des weiteren Gibraltar und Marokko oder auch Madrid einen Besuch abstatten. Die Wege von Paderborn nach Archez zur Molino sind vielgestaltig. Zum einen kann man mit dem eigenen Pkw anreisen. Die Strecke beträgt je nach Route zwischen 2400 und 2700 Kilometern. Es empfiehlt sich die Route über Belgien, dann weiter an Paris vorbei Richtung Bilbao einzuschlagen und Madrid zur rechten den Weg weiter durchs Inland auf Malaga zu, zu nehmen. Ein paar Kilometer mehr. Dem stehen aber gegenüber die geringeren Mautgebühren, in Frankreich und eine Menge an Landschaftseindrücken. Die oft frequentierte Autobahn über Mulhouse, Besançon, Lyon, Perpignon und dann an der gesamten spanische Küste herunter ist gerade in Frankreich durch die hohen Mautgebühren sehr teuer. Möchte man aber doch über Lyon fahren, so sollte man über Koblenz und Luxemburg, Richtung Metz, Nancy in den Süden Frankreichs steuern. Es entsteht so die Möglichkeit kurz hinter der französisch-spanischen Grenze einen Abstecher nach Figuerres zu machen, wo ein Besuch im schon an der Autobahn angekündigten Dali-Museum lohnt.
Wenn mehrere Personen in einem Auto den Führerschein besitzen, lässt sich die Strecke gut in zwei Tagen bewältigen. Möchte man lieber nur kürzere Tagesetappen fahren, so kann man in Frankreich günstig in den Formula One Motels übernachten. Ist man mit Zelt unterwegs, finden sich in der Nähe der Autobahn, schnell Campingplätze. Will man nur kurz während einer Rast schlafen, nimmt man eine Unterlage und legt sich, auf der Route in Spanien durchaus üblich, neben sein Fahrzeug. Mit dem Flugzeug reist man unkomplizierter in gut 4 Stunden von Paderborn-Lippstadt nach Malaga. Von dort dann mit Mietwagen, Bus oder auch Taxi, das in Spanien gar nicht so teuer ist, nach Archez.
Kleine Führung durch das Grundstück und die Gebäude der Molino
Hat man den Bach bei Niedrigwasser trockenen Fußes überquert, gelangt man vor die untere von einer Mauer umgebene große Sonnenterrasse. Hier führen drei Stufen durch ein weinüberwachsenes Tor auf einen ersten kleinen Innenhof, von dem aus man in das untere Appartement mit zwei Räumen, einer Küche und Duschbad und WC und in die Kellerräume des großen Mühlenhauses gelangt. Weitere Stufen empor befindet man sich auf einer durch einen hohen Walnussbaum überschatteten Terrasse, an die sich das kleinere Gebäude anschließt. Man betritt es durch eine doppelflügige türkis-blaue Holztür und steht in einem länglichen Atelierraum. Linker Hand schließt sich eine Nische mit Kamin an. Hält man sich links, so geht man auf eine schmale Tür zu, die in einen Küchenraum führt. Hier befindet sich eine hölzerne Treppe, über die man auf die Empore über dem Kaminraum gelangt und ins Atelier schauen kann. Steigt man die Treppe wieder herunter, erblickt man eine weitere schmale Tür, hinter der noch ein Schlafraum und ein kleines Duschbad mit WC liegen. Denselben Weg zurück erscheint man wieder vor dem Haus im kühlen Schatten des großen Walnussbaumes. Geht man nun rechts weiter, bilden die beiden Gebäude einen engen Durchgang. Durch ihn gelangt man zum Eingang in die obere Etage des Mühlenhauses. Die alte hölzerne Flügeltür aufgezogen. betritt man einen sehr großen Raum. Links führen zwei Stufen zu einem gemauerten Rundbogen hinter dem ein runder Raum liegt, der früher als großer Backofen diente und der sich gut als Schlafgehäuse eignet. Rechts teilt ein Mauervorsprung den Raum. Hinter diesem, an einer Sitzgruppe vorbei gelangt man in den WC-Bereich. Dusche, Waschbecken und WC sind baulich voneinander abgetrennt.
Bewegt man sich gleich weiter nach rechts, so steht man in der Küche des oberen Gebäudes. Von hier führt eine Tür nach draußen, zum alten Mühlstuhl. Ein unüberdachter Raum, der sich auch als Atelierraum nutzen lässt. Geht man aus der Küche nach rechts oben die Treppe herauf, so gelangt man auf die größte Terrasse. Am Anfang noch von einem Feigenbaum überschattet, weitet sie sich über die gesamte Breite des Grundstücks vom Gebäude weg, nach hinten bis zu einer Mauer. Über diese Terrasse führt der Weg wieder zurück durch den Engpass der Häuser auf die untere „Walnuss-Terrasse“, und von dort vor das Eingangstor. Steht man vor diesem Tor, so gelangt man durch einen Freiraum in der Steinmauer, rechts, auf die untere Terrasse vor das Mühlenhaus. Hier befindet sich ein weiterer Eingang in das oben beschriebene Appartement. Ein länglicher Raum mit Kamin, dahinter knickt der Raum nach rechts ab und wird zur Küche. Geradeaus gelangt man durch eine Tür in ein Badezimmer mit Dusche und WC.
Nutzung der Molino Winkler
Die Vergabe des „Molino-Winkler-Stipendiums“ der Universität Paderborn hat mittlerweile eine gewisse Tradition in den Fächern erlangt. Seit 1998 ist die Mühle nun von der Universität Paderborn angemietet. Bis zum April 1999 wurde die Molino gründlich renoviert. Alle Gebäude stehen jetzt zur Nutzung bereit. Die Ergebnisse der künstlerischen Tätigkeit, welche während der Aufenthalte entstanden sind, zeigen deutlich, wie fruchtbar die Situation der Molino für alle Projekte gewesen ist. Ein Arbeiten ohne von äußeren Zwängen eingeengt und bestimmt zu sein und das südliche Land mit seiner Lebenskultur eröffnet ein weites, neues Feld an Erfahrungswerten, die jedweder Arbeit zuträglich zu seien scheint.
In diesem Sinne kann man nur hoffen, das dieses Gebäude und die Tradition des „Molino-Winkler-Stipendiums“ allen voran dem Institut Kunst, Musik, Textil aber auch anderen Fächern durch die Universität und die Familie Winkler lange erhalten bleibt.
Seit 1990 wird der Dr. Käthe Sander-Wietfeld-Förderpreis von dem Kunstverein Paderborn und der Universität Paderborn alle zwei Jahre im Wechsel an Kunst- oder Textilstudierende verliehen.
2019 - Edina Kampmann (Textil)
2017 - Chris Tomaszweski (Kunst)