In digital vernetzten Kollektiven zählen kreative Selbstlern- und -bildungspraktiken zum Alltag. Die Musikpädagogik greift solche Praktiken auf, etwa in Form kollektiven Songwritings, und schreibt ihnen vielfach positive Wirkungen zu. Musikalische Praxis mit Digitaltechnologien sei identitätsstiftend, sorge für Partizipation, Demokratisierung, Kollaboration, Kreativität und Selbstlernen, fördere also nicht nur musikalische Kompetenzen, sondern Bildung insgesamt. Demgegenüber stehen eine national karge und international verstreute Forschungslandschaft sowie die Beobachtung, dass digitalen Innovationen in informell-künstlerischen Kontexten inzwischen oft mit einer postdigitalen Hybridisierung digitaler und nicht digitaler Praktiken begegnet wird. In dieser Phase fortgeschrittener Digitalisierung untersuchte das Verbundprojekt Musical Communities in the (Post-)Digital Age (MusCoDA) zwischen der Universität Erfurt und der Universität Paderborn Songwriting-Prozesse als Beispiel kollektiver Kreativität in (post-)digitalen Gemeinschaften.