MusCoDA - Musical Communities in the Post-Digital Age

MusCoDA untersucht Songwriting-Prozesse als Beispiel kollektiver Kreativität in post-digitalen Gemeinschaften. Im Fokus des Teilprojekts Paderborn stehen informelle Bands, während das Erfurter Teilprojekt Songwriting an Schulen in den Blick nimmt. Dabei werden kollaboratives und kooperatives Lernen in divergenten Bildungskontexten erforscht, das Ineinanderlaufen informeller und formaler Selbstlernprozesse in digital vernetzten Communities rekonstruiert, die je konstitutive Rolle digitaler wie analoger Technologien identifiziert und Designprinzipien für künftige informell-formale Bildungspraxen abgeleitet.

In digital vernetzten Kollektiven gehören kreatives selbstgesteuertes Lernen und pädagogische Praktiken zum Alltag. Musikpädagogik greift solche Praktiken beispielsweise in Form von kollektivem Songwriting auf und schreibt ihnen viele positive Effekte zu. Musikalisches Üben mit digitalen Technologien schafft Identität, sichert Partizipation, Demokratisierung, Zusammenarbeit, Kreativität und Selbstlernen und fördert so nicht nur die musikalischen Fähigkeiten, sondern die Bildung als Ganzes. Im Gegensatz dazu gibt es eine national spärliche und international verstreute Forschungslandschaft und die Beobachtung, dass digitale Innovationen in informellen künstlerischen Kontexten heute häufig auf eine postdigitale Hybridisierung von digitalen und nicht-digitalen Praktiken treffen. In dieser Phase der fortgeschrittenen Digitalisierung untersucht das gemeinsame Projekt der Universität Erfurt (UE) und der Universität Paderborn (UPB) Songwriting-Prozesse als Beispiel für kollektive Kreativität in (post)digitalen Communities. Ausgehend vom Musikunterricht in Schulen (UE) einerseits und informellen Bands (UPB) andererseits wird kollaboratives und kooperatives Lernen in unterschiedlichen Bildungskontexten erforscht. Das Zusammenspiel informeller und formaler Selbstlernprozesse in digital vernetzten Communities wird rekonstruiert, die jeweilige konstitutive Rolle digitaler und analoger Technologien identifiziert und Gestaltungsprinzipien für zukünftige informell-formale Bildungspraktiken abgeleitet.

Laufzeit

12/2020 - 11/2024

Finanzierung 

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF): 476.888,76 Euro

Aktivitäten

in Vorbereitung

Traditions in transformation. 31th EAS conference. 12.-15.06.2024. TU Dublin Conservatoire.

Di.ge.LL-Tagung. 01.-02.07.2024. PH Freiburg.

Breaking Down Barriers. APME UK conference. 23.-25.07.2024. Edinburgh Napier University.

Advocacy for Sustainability in Music Education. The 36th World Conference for the International Society for Music Education. 28.07.-02.08.2024. Helsinki.

2024

Godau, M. & Neuhausen, T. (16.03.2024). Musik-Lernen unter Bedingungen der Postdigitalität. Theoretische und empirische Zugänge zur Soziomaterialität musikalischer Lernpraxis am Beispiel von Songwriting in informellen Kontexten. Vortrag. Jahrestagung der Gesellschaft für Musikpädagogik (GMP): Doing Things – Zum Gegenstandsbezug musikpädagogischer Praxis. Hochschule Clara Hoffbauer Potsdam.

2023

Neuhausen, T. & Godau, M. (12.10.2023). Postdigitales Songwriting als netzwerkförmige Übersetzung. Vortrag. Symposium The Expertise of Musical Amateurs. Graz.

Hermann, K. & Godau, M. (28.09.2023). (Post-)Digitale Songwriting-Praktiken im Musikunterricht. Einblicke in das Forschungsprojekt Musical Communities in the (Post-)Digital Age. Vortrag. Landeskongress Musikpädagogik Baden-Württemberg. Freiburg i. Br.

Neuhausen, T., Godau, M., & Weidner, V. (28.09.2023). Die Einwirkung musikpädagogischer Institutionen auf außerschulisches Songwriting. Zur Soziomaterialität von Machtverhältnissen in Situationen informellen Musiklernens. Vortrag. Jahrestagung des Arbeitskreises Musikpädagogische Forschung. Frankfurt a. M.

Hermann, K., Godau, M., & Weidner, V. (26.05.2023). Songwriting in school as networking. Vortrag. 30th EAS conference - 9th ISME European regional conference. Lyon.

Neuhausen, T. (25.05.2023). Songwriting as mediation. Posterpräsentation. 30th EAS conference - 9th ISME Euorpean regional conference. Lyon.

Hermann, K., Godau, M., Weidner, V. & Neuhausen, T. (14.04.2023). "Collective Songwriting in Schools from a Network Perspective." Posterpräsentation. RIME 2023: The 13th Interna&onal Conference for Research in Music Education. London.

2022

Godau, M. (18.10.2022). „Bleibt alles anders? Digitale Kultur und der Wandel musikalischer Bildung“. Vortrag bei der Eröffnung des akademischen Jahres an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe.

Godau, M., & Hermann, K. (10.11.2022). „Popmusik außer- & innerhalb des Musikunterrichts. Gemeinsam in die digitale Transformation?! – Einblicke in das Verbundprojekt Musical Communities in the Post-Digital Age“. Vortrag. Dialogforum für Schulpraxis und Wissenschaft „Gemeinsam in die digitale Transformation“. Tübingen.

Godau, M. (07.11.2022). „Singen auf TikTok und Co. Sind Gesangspraktiken in (post)digitaler Kultur (k)ein Thema für die Musikpädagogik?“ Vortrag bei den Ateliergesprächen an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe.

Hermann, K., Godau, M., Weidner, V. & Haenisch, M. (28.10.2022). „WRITE YOUR SONG! Using a Card Game as a Tool for Developing a Design”. Posterpräsentation. 16th International Conference on Music Education and Teaching Methods (ICMETM). Paris. [Best Presentation Award]

Godau, M. (27.10.2022). „Video killed the Radio Star and Zoom killed School Music? Paradigmatic challenges of music education in the (post)digital age.“ Keynote. Musikkpedagogikk i Utvikling - MiU22: Explorative perspectives in music and education. Levanger.

Haenisch, M., Barreiro, J., Hermann, K., Maxelon, D., Waldvogel, S., & Godau, M. (22.09.2022). „»40 Sekunden ist schon Hardcore-Grenze« – Songwriting auf TikTok und Instagram“ Posterpräsentation. Jahrestagung des Arbeitskreises Musikpädagogische Forschung (AMPF). Augsburg.

Godau, M. (03.09.2022). „Singen auf TikTok und Co. Sind Gesangspraktiken in (post)digitaler Kultur (k)ein Thema für die Musikpädagogik?“. Vortrag. 19. Leipziger Symposium zur Kinder- und Jugendstimme. Leipzig.

Haenisch, M., Barreiro, J., Hermann, K., Maxelon, D., Waldvogel, S. & Godau, M. (31.08.2022). „Songwriting in the Postdigital Age: Using TikTok and Instagram as Online Informal Learning Technologies.“ Postervorstellung. ICMEOET 2022: 16. International Conference on Music Education and Online Education Technologies. Rom.

Godau, M., Haenisch, M., Hermann, K. & Weidner, V.  (20.07.2022). „Songwriting in Bands - A (Dis)Continued Model in the (Post)Digital Age?“ Posterpräsentation. International Society for Music Education 35th World Conference. Brisbane.

Godau, M., Haenisch, M., Hermann, K. & Weidner, V. (14.03.2022). „Songwriting im (post)digitalen Zeitalter.“ Posterpräsentation. 28. DGfE-Kongress (Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaften): ENT | GRENZ | UNGEN. Bremen.

2021

Godau, M., Haenisch, M, Hermann, K. & Weidner, V. (29.07.2021). „Composing in the (post) digital age.“ Posterpräsentation. International Conference on Music Learning Theory. Oak Park, Illinois.

Most Wanted:Music 2021 & MusCoDA (27.10.2021): „Technologies and Practices of Songwriting in Times of Posthumanism and Postdigitality.“ Panel with Jovanka von Wilsdorf, Katrin Hahner aka KENICHI & THE SUN, VALENTIN and Matthias Haenisch.

Godau, M. (06.10.2021). „Musiklernen mit digitalen und richtigen Instrumenten. Vom schwierigen Verhältnis der Musikpädagogik zur Digitalisierung aus Perspektive der Forschung.“ Vortrag/Keynote. Digi-Camp – Musik im Zeitalter Digitaler Dinge, Landesmusikakademie NRW, Heek-Nienborg.

Godau, M. (20.09.2021). „Digitale Musik/Kultur – Anfragen an das Arbeitsfeld.“ Vortrag/Keynote. (Populäre) Musik/Kultur in der Jugendarbeit, Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Populäre Musik / Kultur Berlin e.V. in Kooperation mit der Alice Salomon Hochschule Berlin, der LKJ Berlin e.V. und dem Jugendkulturzentrum Königstadt.

Godau, M. (24.09.2021). „Singen in Digitaler Kultur.“ Vortrag/Keynote. 13. Stuttgarter Stimmtage, Stuttgart.

Godau, M. (27.02.2021) „Singen in Distanz? Gesangspraktiken im 21. Jahrhundert und die musikpädagogische Relevanz von Virtual Choirs.“ Vortrag/Keynote. Leipziger Symposium zur Kinder- und Jugendstimme 2021: Alte Pfade – neue Wege – Chancen des digitalen Lernens. Leipzig.

in Vorbereitung

Neuhausen, T. (i. E.). Die Übersetzung von Inspiration in Songs. Referenzielle Songwriting- und Lernpraktiken in Bedroom-Studios. In M. Ahlers, J.-P. Herbst & K. Holtsträter (eds.), Popular Music Songwriting as Cultural, Creative, and Economic Practice. Jahrbuch Lied und Populäre Kultur /Yearbook Song and Popular Culture Vol 69. Waxmann.

Godau, M. & Neuhausen, T. (i.E.). Becoming a One-Person-Band. Zur soziomateriellen Konstitution informeller Bildungspraxis als zirkulierendes Referenzieren. In Wolfgang Fuhrmann, Corinna Herr und Veronika Keller (Hg.), Rollen und Funktionen von Musik in der digitalen Ära. Rombach Wissenschaft.

2024

Godau, M. (2024). Singen auf TikTok und Co. Sind Gesangspraktiken in (post)digitaler Kultur (k)ein Thema für die Musikpädagogik? In M. Fuchs (Hrsg.), Stimme, Medien, Umwelt. Kinder- und Jugendstimme. Logos.

2023

Haenisch, M., Godau, M., Maxelon, D., Barreiro, J. & Neuhausen, T. (2023). Die Plattformisierung des Songwritings. Musik erfinden unter Bedingungen des short video turn am Beispiel von TikTok. In M. Göllner, J. Honnens, V. Krupp, L. Oravec, & S. Schmid (Hrsg.), Tagungsband Nr. 44 des Arbeitskreises Musikpädagogische Forschung (S. 305-321). Waxmann. [peer reviewed]

Hermann, K., Weidner, V. & Godau, M. (2023). Write Your Song. Songwriting im Musikunterricht – ein Kartenspiel als Planungstool. BMU-Magazin 16/2022, 8-13.

2022

Godau, M. & Haenisch, M. (2022). Herausforderungen für eine Popmusikpädagogik des 21. Jahrhunderts. Kritische Anfragen an das Feld vor dem Hintergrund der musikpädagogischen Diskussion. In LAG Pop (Hrsg.), (Populäre) Musik/Kultur in der Jugendarbeit (S. 21-64).

Godau, M. (2022). Hacking Music Education. Über das Potenzial einer Kulturtechnik des Digitalzeitalters für musikpädagogisches Denken und Handeln. Üben & Musizieren 2/2022.

Kontakt

business-card image

Timo Neuhausen

IBFM - Institut für Begabungsforschung in der Musik

Forschungsprojekt MusCoDA

E-Mail schreiben +49 5251 60-5211