Am 2. Juli fand in der Paderborner Kneipe „Sputnik“ die 21. Ausgabe
der Popkritik statt – diesmal unter dem augenzwinkernden Motto
„Blödelhits“, angelehnt an eine gleichnamige Platte aus den
1970er-Jahren. Rund 30 musikbegeisterte Gäste kamen zusammen, um sich
mit Songs auseinanderzusetzen, die sich irgendwo zwischen Albernheit,
Nonsens und (vermeintlicher) Genialität bewegen.
Statt eines klassischen Podiums gab es eine gemeinschaftlich kuratierte
Spotify-Playlist, in die jede:r Teilnehmende Songs einbringen konnte –
vorausgesetzt, es bestand ein gewisses Hintergrundwissen zu Entstehung,
Songtext oder Interpret:in. Nur so konnte angeregt diskutiert werden, ob
und warum ein bestimmter Titel als Blödelhit durchgeht.
Das Moderator:innenteam, bestehend aus Paul Schmoranzer und Alyssia
Schröder, führte charmant und selbstironisch durch den Abend. Sie
tauften das Genre liebevoll „Promille-Pop“ und warfen gemeinsam mit
dem Publikum Fragen auf, die angeregt diskutiert wurden:
Was macht einen Song eigentlich zu einem Blödelhit? Reicht ein
kindischer Text oder ein banales Arrangement? Wo verläuft die Grenze
zwischen Kinderliedern und Nonsens-Pop – besonders wenn Spotify beides
in einer Kategorie vorschlägt? Und: Können Blödelhits politisch sein
– oder verlieren sie dadurch ihre Unschuld?
Die Diskussionen bewegten sich zwischen Frank Zander, Ikkimel, Lil
Yachty den Wise Guys und vielen weiteren Künstler:innen. Dabei wurde
viel gelacht, aber auch hinterfragt, wer eigentlich entscheidet, was ein
Blödelhit ist – die Interpret:innen oder doch die Rezipient:innen?
Der Abend endete mit vielen offenen Fragen, aber auch mit der
Erkenntnis, dass sich der ein oder andere Song erstaunlich gut als
Hintergrundsoundtrack für Hausarbeiten eignet.