Thomas Kellner ist bekannt für seine Fotografien von scheinbar tanzender Architektur weltweiter Sehenswürdigkeiten. Seine künstlerische Arbeit versteht er als „visuelle analytische Synthese“.
Dabei wird nicht nur ein Bild, sondern viele, exakt geplante Einzelbilder als Reihe auf Film aufgenommen, um sie dann zu Kontaktbögen zusammenzuführen. Sein kreativer Prozess beinhaltet Konstruktion, das fertige Werk gleicht aber eher einer Dekonstruktion und entwickelt in dieser Lesart Analogien zum Kubismus. Thomas Kellners Werke imitieren das Wandern des Auges, welches uns Segmente des Ganzen zeigt, die sich wiederum zu einem vollständigen Bild zusammensetzen. Seine „fragmentierten Fotografien“ re-konstruieren auf diese Weise unseren Blick auf die Architektur oder den Gegenstand.
„Kellners Stadt ist lebendig, sie flimmert vor unseren Augen in Farben und Formen, sie wird behutsam aus unserer Erinnerung zu Tage gebracht – sie erscheint gänzlich als Werden und Wandel.” (Marianna Michałowska: Thomas Kellners fragmentarische Fotografie. In: Thomas Kellner (Hg.), Thomas Kellner. Kontakt. Lüdenscheid/Berlin 2014, 47-51.)
Das Silogespräch mit Thomas Kellner ist als Episoden-Vortrag geplant, indem der Fotograf verschiedene Perspektiven auf seine Arbeit und mit seiner Arbeit eröffnet. Thomas Kellner nimmt uns mit in einen exemplarischen Arbeitstag seiner 7-Tage-Woche und gibt Einblick in seine klassischen Werke der schwarzweißen Kontaktbögen aus der Zeit von 1997 bis 2005, die durch Ausschnitte aus verschiedenen anderen Werkserien ergänzt werden. Gemeinsam mit seinen Studierenden entwickelt er in Diskussionen und Workshops neue Thesen und Ansätze, die das fotografische Werk und sein künstlerisches Handeln einbinden in aktuelle Mediendiskurse, in Kontexte von Atelier und Ausstellung, von urbanem Raum und Architektur.
Zur Person
Thomas Kellner wurde 1966 in Bonn geboren. Er studierte Kunst, Soziologie, Politik und Wirtschaft an der Universität Siegen. 1996 erhielt er den Kodak Nachwuchs-Förderpreis, der ihn zu einem Leben als Künstler ermutigte. Seit dieser Zeit lebt Kellner als Künstler und Kurator fotografischer Ausstellungsprojekte in Siegen. 2003 wurde er in die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) berufen. Thomas Kellner hat seine Arbeiten seit 2002 in Einzelausstellungen in Deutschland, Australien, Russland, China, Frankreich, Polen, Dänemark, Brasilien und in den USA gezeigt und war an zahlreichen Gruppenausstellungen und Publikationen beteiligt. Seine Arbeiten sind in bedeutenden privaten und öffentlichen Sammlungen vertreten.
Weitere Informationen siehe: https://www.thomaskellner.com/
Einladung und Moderation: Prof. Dr. Sabiene Autsch (Universität Paderborn, Fakultät für Kulturwissenschaften, Kunst/Kunstgeschichte und ihre Didaktik)
Einwahl-Link zur Veranstaltung am 7. Dezember:
Zoom-Meeting: https://uni-paderborn-de.zoom.us/j/94073974177?pwd=NDNybU1CS3RCTkZNcGlxeG5DWXlnQT09
Meeting-ID: 940 7397 4177
Kenncode: 235181