Unsere Welt ist im Wandel. Die Folgen von globalen Krisen, wie der COVID-19-Pandemie, dem Klimawandel oder Kriegen sind überall spürbar geworden. Solche Umbrüche in der Welt wirken sich auch auf unsere Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft aus. Sie können zu sozialen Verwerfungen führen, aber auch Innovation und Veränderung hervorbringen.
Beschreibt man Pop(musik)kulturen als Seismographen sozialer und politischer, medialer, künstlerischer und technologischer Transformationen wird deutlich, dass sie jene Spannungen und Brüche sichtbar und hörbar, und somit auch kommunizierbar und verhandelbar machen. Diese Aspekte der Pop(musik)kulturforschung sind Inhalt der am 20. Oktober erschienenen Vol. 2 der „~Vibes“-Serie des deutschsprachigen Ablegers der International Association for the Study of Popular Music (IASPM D-A-CH).
Die Ausgabe basiert auf der 4. Tagung von IASMP D-A-CH, welche 2021 unter dem Titel „Transformational POP: Transitions, Breaks, and Crises in Popular Music (Studies)“ in digitaler Form an der Universität Paderborn mit über 300 Beteiligten abgehalten wurde. Die „~Vibes“-Ausgabe nimmt die transformativen Momente von Pop(musik)kulturen theoretisierend, empirisierend, historisierend und politisierend unter die Lupe.
Neben den Herausgeber:innen Prof.in Dr.in Beate Flath, Prof. Dr. Christoph Jacke und Manuel Troike sind zudem Stefanie Roenneke, Thomas Venker, Abner Pérez Marín und Steffen Just vertreten, die an der Universität Paderborn lehren oder einen Lehrauftrag inne haben.
Außerdem ist eine Vielzahl von Autor:innen aus verschiedensten Disziplinen der Popular Music Studies vertreten.
Unter den Themenkomplexen „Pop and Academia“, „Pop and Environmental Climate Transformations”, „Pop – Policy – Polity – Politics”, „Pop and Public” und „Pop, Memories, Histories and the Archives” geht es unter anderem um Aspekte, wie kulturelle Teilhabe, Musikerziehung als Strategie der Dekolonialität, ökologische Nachhaltigkeit in der Musikindustrie und den Umgang mit der „Kulturrevolution von rechts“.
Der Band enthält ein Interview mit Prof. Dr. Kyle Devine (Fachbereich Musikwissenschaft, Universität Oslo; Herausgeber von „Decomposed“ (2019) und „Audible Infrastructures“ (2021)) zum Thema „Sustainability, Solutionism, and the Problem of Music“, welches von Prof. Dr. Christoph Jacke geführt wurde. Außerdem sprachen Manuel Troike und der Musikjournalist sowie Regisseur Dr. phil. Thomas Burkhalter (Institut für Sozialanthropologie, Universität Bern; Gründer des Norient – Perfoming Music Research Programms und Leiter des Norient Film Festivals) über seine neuste Musikdokumentation „Contradict“.
Wir freuen uns, dass die Publikation in voller Länge als Online-Ressource zur Verfügung gestellt werden kann und unter folgendem Link für alle frei zugänglich ist: