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"Belgien und seine Nachbarn" - 2. Belgientag am 15.05.2018 an der Universität Paderborn

Am 15.05.2018 wurde an der Universität Paderborn der zweite Belgientag des BELZ ausgerichtet. Mit dem Motto "Belgien und seine Nachbarn" wurde an die Thematik des ersten Belgientags am 09.05.2017, "Belgien und Europa", angeknüpft, wobei nun der Fokus auf die Beziehungen Belgiens zu seinen unmittelbaren Nachbarn lag. Die Veranstaltung begann laut Programm um 10.30 Uhr im Hörsaal Q 0.101 und wurde durch Grußworte von Prof. Dr. Birgit Riegraf (Präsidentin der Universität), Koen Haverbeke (Generaldelegierter der Regierung Flanderns), Alexander Homann (Vertreter von Ostbelgien, der Föderation Wallonie-Brüssel und der Wallonie) sowie von Prof. Dr. Sabine Schmitz und Prof. Dr. Hermann Kamp (Vorstand des BELZ) eröffnet.

Eine inhaltliche Einleitung hatte S.E. Ghislain D'hoop (Botschafter des Königreichs Belgien in Berlin) in seinem Vortrag "NEXUS: Belgien und seine Nachbarn" gegeben, bevor durch Ton Lansink (Generalkonsul des Königreichs der Niederlande) speziell die belgisch-niederländischen Beziehungen betrachtet wurden. Wichtig war hierbei nicht nur der historische Kontext, auch aktuelle Perspektiven für eine nachbarschaftliche Zusammenarbeit sollten aufgezeigt werden. In einer Diskussion zu den Wechselbeziehungen zwischen Belgien und seinen Nachbarn mit Luc Devoldere, Geert van Istendael und Dirk Rochtus, die Walter Moens kenntnisreich moderierte, wurde die Thematik noch weiter vertieft. Insgesamt waren zu den obigen Programmpunkten viele externe Gäste sowie Angehörige der Universität Paderborn der Einladung gefolgt, um in einen anregenden Gedankenaustausch mit den Diskutanten und ihrem Moderator zu treten.

In der Mittagspause servierten die Mensa, die Mensula und die neue Cafébar "Bona Vista" der Universität belgische Spezialitäten. Die Nachfrage an boulets à la liégeoise in der Mensa war so groß, dass sie nach kurzer Zeit ausverkauft waren. Belgische Fritten und belgischer Cidre standen ebenfalls auf der Speisekarte. Aus der Cafébar lockte zudem auch der Duft warmer Waffeln à la liégeoise.

Um 14.15 Uhr wurde das Programm des Belgientags im Foyer des Q-Gebäudes fortgesetzt. Hierbei wurde das deutsch-belgische Museumskofferprojekt vorgestellt, das in Zusammenarbeit mit dem Museum der Belgischen Streitkräfte in Soest, der Université catholique de Louvain in Louvain-la-Neuve ermöglicht wurde. Anna Kaup und Marie Weyrich stellten eigene Museums- bzw. Themenkoffer vor.
In dem Projekt erstellen Studierende der Universität Paderborn und der Université catholique de Louvain gemeinsam Museumskoffer zu Themen der belgischen Geschichte seit dem Ersten Weltkrieg bis in die Gegenwart. Die in den Seminaren erstellten Museumskoffer werden an verschiedenen Standorten in Deutschland und Belgiens ausgestellt werden. Ein informativer Beitrag hierzu erfolgte zudem am 17.05.2018 in der Lokalzeit des WDR Bielefeld. Anschließend wurde ein von Resul Karaca moderierter Posterwettbewerb ausgerichtet. Dieses Jahr sind sieben Poster von Paderborner Studierenden zu verschiedenen Themen entstanden, die sich in erster Linie im Umfeld des Museumskofferprojekt angesiedelt waren, insbesondere die Zeit der Stationierung der belgische Streitkräfte in Nordrhein-Westfalen war Gegenstand von mehreren Postern. Die drei besten Poster wurden mit einem Preisgeld honoriert.

Nach dem Wettbewerb fand der Comicworkshop "Paderborn s'invite à Melvile" statt, bei dem Studierende Einblicke in die Gestaltung eines Comics bekamen und selbst kreativ werden durften. Leider hatte der eingeladene Comiczeichner Romain Renard kurzfristig absagen müssen, doch dank des Engagements von Marie Weyrich sowie der Französischlektorinnen Amélie Charvet und Élise Rynkowski konnte der Workshop erfolgreich durchgeführt werden.

Der letzte Programmpunkt fand schließlich im Stadtcampus statt, den der AStA der Universität Paderborn dem BELZ zur Verfügung gestellt hatte. Das AGORA-Theater aus St.-Vith (Ostbelgien) führte das Stück "König Lindwurm oder Wie schreibt man einen Brief" in deutscher Sprache auf. Auch diese Veranstaltung wurde gut besucht und es bedurfte nicht einmal einer großen Bühne, um das Publikum zu begeistern. Mit Humor, Raffinesse und Kreativität konnte das AGORA-Theater mit dem innovativen Märchen um einen Lindwurmprinzen nicht nur die anwesenden Kinder begeistern, sondern auch die Erwachsenen erfolgreich unterhalten. Nach dem Stück konnten die Gäste den Belgientag bei einem Buffet mit belgischem Cidre und Spezialitäten, das von der belgischen Botschaft ausgerichtet wurde, gemütlich ausklingen lassen.

Das BELZ blickt insgesamt auf einen erfolgreichen und unvergesslichen Belgientag zurück und dankt an dieser Stelle der Botschaft des Königreichs Belgiens, die Regierung Flandern, Ostbelgien, die Föderation Wallonie-Brüssel und die Wallonie sowie all unseren KooperationspartnerInnen und Gästen aus Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Luxemburg, aber auch der Universität Paderborn mit dem Studierendenwerk, dem AStA, allen Mitarbeitenden, Studierenden und Gästen für ihre Unterstützung.

S.E. Ghislain D'hoop (Botschafter des Königreichs Belgien in Berlin) während seines Vortrags "NEXUS: Belgien und seine Nachbarn". Foto: (c) Julia Brandes
Ton Lansink (Generalkonsul des Königreichs der Niederlande) während seines Vortrags "Belgien und die Niederlande". Foto: (c) J.-L. Soriano Hernandez
Diskussion über Wechselbeziehungen zwischen Belgien und seinen Nachbarn: (v.l.n.r.) Dirk Rochtus, Geert van Istendael, Luc Devoldere, Walter Moens. Foto: (c) J.-L. Soriano Hernandez
Im Vordergrund: die Museumskoffer von Marie Weyrich und Anna Kaup. Im Hintergrund: einige der Poster des Wettbewerbs. Foto: 8c) Julia Brandes
Resul Karaca (r.) mit den Studierenden der Universität Paderborn und der Université catholique de Louvain, die am Museumskofferprojekt mitgewirkt haben. Foto: (c) Julia Brandes
"König Lindwurm oder Wie schreibt man einen Brief?" des AGORA-Theaters im Stadtcampus Paderborn. Foto: (c) J.-L. Soriano Hernandez