Jule Aufderbeck, studentische Mitarbeiterin des BELZ; berichtet voller Begeisterung über den Sprachkurs an der Université Libre de Bruxelles, den sie im Sommer 2021 erfolgreich absolviert hat.
Im Sommer 2021 bekam ich dank einer Empfehlung von Prof. Schmitz im Rahmen eines Stipendiums von Wallonie-Bruxelles International die Möglichkeit, an einem dreiwöchigen Sommerkurs der Université Libre de Bruxelles (ULB) teilzunehmen. Der Kurs findet schon seit Jahrzehnten statt und hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Teilnehmenden einerseits den weiteren Ausbau und Perfektionierung ihrer Französischkenntnisse zu ermöglichen, andererseits aber Kenntnisse über belgische Kultur und Literatur zu vermitteln. Leider konnte der Kurs aufgrund der Pandemie nicht vor Ort in Brüssel stattfinden, stattdessen wurde der Kurs in einem Onlineformat abgehalten.
Vor dem Kurs wurden die Teilnehmenden aus aller Welt gebeten, eine schriftliche und eine mündliche Aufgabe einzusenden, anhand dieser wurden alle nach Niveaustufen in Gruppen eingeteilt, die dann zusammen den Unterricht hatten. Für die schriftliche Aufgabe sollte man sich vorstellen, einen kurzen Blogeintrag darüber zu verfassen, warum man sich für den Onlinekurs angemeldet hat, aber auch darüber, was man gern in Brüssel unternehmen würde, wenn es wieder möglich ist, dorthin zu reisen. Für die mündliche Aufgabe sollten alle Teilnehmenden ein etwa dreiminütiges Video aufnehmen, in dem sie sich kurz vorstellen und von ihrer Lebens- und Wohnsituation in ihrem Heimatland berichten. In jeder Gruppe kamen viele unterschiedliche Nationalitäten zusammen, Länder, die in meiner Gruppe vertreten waren, waren z.B. Serbien, Montenegro, Großbritannien, Rumänien, Lettland und sogar Japan. Gemeinsam folgten wir drei Wochen lang täglich ein zweistündiges Meeting aus einem der vier angebotenen Fächer: Pratique orale, Pratique écrite, Atélier de pratique langagière und Littérature. Die Dozierenden bereiteten die Inhalte in der digitalen Form auf. Trotzdem gab es immer Möglichkeiten, mit den anderen Kursteilnehmenden in Kontakt zu treten. Auch die Kurse, die eigentlich auf die sprachlichen Fähigkeiten fokussiert waren, haben in ihren Aufgabenstellungen immer auch den Bezug zu Belgien hergestellt, z.B. über die Verwendung von Belgizismen in Dialogen, dem Vertonen von belgischen Stummfilmen oder dem Füllen von leeren Sprechblasen aus belgischen Comics. Die Literaturkurse haben diese Aufgaben noch mit Wissen über die belgische Literatur vertieft.
Neben dem Unterricht wurde jede Woche noch ein Vortrag von Forschenden und Lehrenden der ULB angeboten, in dem sie auf einen spezifischen Aspekt eingingen, so gab es zum Beispiel einen Vortrag über die Geschichte des belgischen Kinos, oder auch einen zum Thema inklusive Sprache.
Der Kurs war auch im Onlineformat sehr ansprechend und hilfreich gestaltet, die Aufgaben waren sehr originell. Vor allem bot der Kurs die Möglichkeit, viel Französisch zu sprechen. Wer sich für Belgien und die belgische Kultur interessiert, sollte definitiv in Betracht ziehen, an diesem Kurs teilzunehmen, denn in erster Linie macht er Lust auf mehr: Man bekommt dort so viele Tipps und Anregungen, dass man sich danach eigentlich sofort auf den Weg nach Brüssel machen möchte, um die Stadt zu besuchen und zu erleben; man erfährt eindrücklich, wie interessant der Staat Belgien ist und wie viel es über die belgische Kultur zu lernen gibt.