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Das Belgische Haus zu Köln übergibt dem BELZ Archivalien

Für viele Kölner*innen ist das Belgische Haus in der Cäcilienstraße eine wohlbekannte Einrichtung. Es stand wie keine andere Institution in Nordrhein-Westfalen für den deutsch-belgischen kulturellen Austausch, den beide Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg pflegen wollten. Im Belgischen Haus gab es seit 1950 neben dem Generalkonsulat auch eine Bibliothek, ein Restaurant und Veranstaltungsräume. Die zahlreichen Veranstaltungen unter den Auspizien des Belgischen Generalkonsulats und der Belgischen Vertretungen förderten eine starke Verbundenheit zwischen Köln, Nordrhein-Westfalen und allen belgischen Gemeinschaften und Regionen. Nach der Schließung des Belgischen Hauses im Jahr 2015 wurde die denkmalgeschützte Immobilie von alteingesessenen Kölner*innen gekauft und sorgfältig saniert. Zugleich entstand der Kölner Verein „Freunde des belgischen Hauses e.V.“, der die intensiven  Beziehungen weiter pflegt und sich dadurch stetig weiterentwickelt. Die Bürger*inneninitiative hat das Ziel, diesen besonderen Ort in Köln als Treffpunkt für internationale Netzwerke und Kulturschaffende zu erhalten. Unter dem aktuellen Vorsitz von Frau Veerle Waeterloos initiiert dieser Verein seit 2015 nicht nur kulturelle Veranstaltungen, sondern trägt auch durch Podiumsdiskussionen und Archivarbeit kontinuierlich zur interkulturellen Begegnung bei. Die Veranstaltungen gestalten sich als ebenso bunt wie abwechslungsreich: Im Jahr 2015 etwa organisierte der Verein die Jazzkonzertreihe „Belgian Jazz in Cologne“ mit bekannten belgischen Musiker*innen wie Bert Joris, Frank Vanganée, Nathalie Loriers, Frank Deruytter, Jos Machtel, Dré Pallemaerts und vielen mehr. Auch Winzer*innen und Puppenspieler*innen brachten bereits die vielfältige belgische Kulturszene ins Haus und belebten so den belgisch-deutschen Austausch. Des Weiteren organisierte der Verein in Kooperation mit dem Literaturhaus Köln am 25. Mai 2023 ein Autorengespräch mit Prof. Felwine Sarr, einem senegalesischen Sozialwissenschaftler, Autoren und Musiker. 2015 wurde ferner eine Podiumsdiskussion über die Kulturpolitik in Nordrhein-Westfalen mit Ministerpräsident Oliver Paasch, Minister Norbert Walter-Borjans und weiteren internationalen Gästen durchgeführt. Für die kommende Sommerzeit sind abendliche Sundowner-Treffen und weitere Konzerte geplant. Seit 2019 wird ein Teil des Hauses zudem für einen Übergangszeitraum dem Römisch Germanischen Museum zur Verfügung gestellt.

Ferner übernahm der Verein das umfangreiche und kulturpolitisch bedeutende Archiv des Belgischen Hauses, das z.B. historische Dokumente wie Prunkmappen und Gästebücher umfasst. Ein großer Teil des Archivs befindet sich heute im historischen Archiv zu Köln. Im Rahmen des Belgientags 2023 übergab der Verein am 9. Mai nun auch an das Belgienzentrum Artefakte aus den Archivbeständen, wie zum Beispiel Poster, Ankündigungen, Veranstaltungsheftchen und andere Dokumente aus der Geschichte des Belgischen Hauses. Dies bekräftigt die künftige Kooperation und das gemeinsame Ziel, zum kulturellen und wissenschaftlichen deutsch-belgischen Austausch beizutragen. Das Belgienzentrum ist sehr erfreut, dass ihm die Ehre zu Teil wurde, diese Erinnerungen eines wichtigen Motors der deutsch-belgischen Beziehungen zwischen 1946 und 2015 für wissenschaftliche Zwecke auswerten zu dürfen und bedankt sich herzlich bei Frau Waeterloos und dem Verein „Freunde des belgischen Hauses“ für die Überlassung der Gaben.

© BELZ Veerle Waeterloos überreicht Yves Huybrechts (BELZ) ein Verkehrsschild, das am Belgischen Haus für Besucher*innen des ehemaligen belgischen Generalkonsulats zu Köln angebracht war.
© BELZ Veerle Waeterloos überreicht Yves Huybrechts (BELZ) ein Verkehrsschild, das am Belgischen Haus für Besucher*innen des ehemaligen belgischen Generalkonsulats zu Köln angebracht war.