„Abhängen“ - Relevanzen und Umsetzung eines fakultätsrelevanten Exkursionsprojekts

In vier Seminaren der Fächer Kunst und Musik (Populäre Musik und Medien") im Sommersemester 2022 wollten wir - namentlich Prof.'in Dr.'in Sabiene Autsch, Dr. Tim Pickartz und Prof. Dr. Christoph Jacke - aus kulturwissenschaftlichen Perspektiven die Praxis von Nonkrong („Abhängen“) reflektieren und mit Studierenden auf einer zweitägigen Exkursion auf der documenta fifteen erproben. Indem documenta fifteen mit einer Ausstellung und durch künstlerische Praxis zugleich gerahmte Potenziale von Partizipation, Teilhabe, sozialem Engagement initiiert, trägt sie auf neue und ungewöhnliche Weise auch zu lebensweltorientierter Demokratiebildung bei. Was das praktisch bedeuten kann, wollten wir am Zusammenhang der eigensinnigen Praktik des „Abhängens“ bzw. Chillens und politischer Bildung aufzeigen und uns damit selbst auf ein offenes Experiment einlassen, inklusive der politischen Diskussionen um die und auf der documenta fifteen. Durch unterschiedliche Lehr- und Lernformate (Projekt, Seminar, Exkursion, Blog dt./engl.) sind daher nach zwei Jahren sozialer Distanz und digitaler Mobilität nunmehr Begegnung und Zusammensein, Öffnung von Lern-Orten und -Räumen und Anbindungen an internationale Standards von Wissenstransfers intendiert.

In dieses Setting von Transformation sind insbesondere die kulturwissenschaftlichen Fächer der Universität Paderborn involviert und zugleich in besonderer Weise herausgefordert, einen flexibilisierten Möglichkeitsrahmen zwischen „Nichts-Tun-Müssen und Etwas-Tun Können“ zu initiieren, in dem aus der Situation heraus agiert wird. Dieses Tun findet nicht im leeren Raum statt, sondern steht in Wechselwirkung zur gelebten Stadt mit all ihren Akteur:innen, Raumzuweisungen, -interessen und -kollisionen. „Abhängen“ bietet aus unserer Sicht viele Anknüpfungsmöglichkeiten für das pädagogische-professionelle Handeln, was sich in der Zeitschrift „Impulse - Texte und Bilder zur Kunstvermittlung“ exemplarisch und modellhaft durch Bilder und Texte von Studierenden und Lehrenden abbilden soll.

Wir danken der Fakultät für Kultuerwissenschaften, den Fächern Kusnt und Musik sowie der Universitätsgesellschfat der Universität Paderborn für die finanzeille Unterstützung.

Sabiene Autsch, Christoph Jacke, Tim Pickartz