Hin­weise zum wis­senschaft­lichen Arbeiten in der Sprac­h­didak­tik

Sollten Sie das erste Mal eine wissenschaftliche Arbeit schreiben, so ist es elementar, dass Sie sich mit den Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens vertraut machen. Eine erste Einführung bietet das  Buch von Björn Rothstein. 

Sollten Sie Fragen oder Unsicherheiten beim eigenständigen Verfassen Ihres Textes haben, so kommen Sie gerne in meine Sprechstunde und bringen Sie Textauszüge mit. 

Zur Orientierung können Sie gerne in die unten aufgeführten Beispiele schauen.

Rothstein, Björn (2011): Wissenschaftliches Arbeiten für Linguisten. Tübingen: Narr (Narr Studienbücher).

Eine Portfolioleistung besteht aus zwei Teilen: Zum einen umfasst die Portfolioleistung ein Kurzreferat (15-20 Minuten), das Sie im Seminar halten. Die Referate sind dadurch gekennzeichnet, dass Sie ein konkretes Anwendungsbeispiel (z.B. einen Unterrichtsentwurf oder von Ihnen erhobenes Datenmaterial) zusammen mit Ihren Kommilitonen und Kommilitoninnen bearbeiten. Dieses Referat arbeiten Sie dann zu einem Fließtext aus. Hierbei ist wichtig, dass Sie auf den theoretischen Hintergrund des Seminars Bezug nehmen.

Als Beispiel für eine gelungene Portfolioleisung finden Sie hier eine Ausarbeitung von Ramona Lorenz. Das Portfolio wurde im Rahmen des Seminars "Erzählkompetenz beurteilen, bewerten und fördern" erworben. Im Sinne einer Portfolioleistung wird in der Ausarbeitung von Frau Lorenz eigenes Datenmaterial (selbst erhobene Erzählungen) mit Hilfe der im Seminar ausgearbeiteten Kriterien für narrative Textqualität bearbeitet.

Gegenstand einer fachwissenschaftlichen Hausarbeit bzw. Modulabschlussarbeit ist eine theoriegeleitete Auseinandersetzung mit verschiedenen Modellen oder linguistischen Paradigmen. 

Als Beispiel für eine gelungene Hausarbeit finden Sie

hier 

die Hausarbeit von Alexander Ptak. Die Hausarbeit wurde im Rahmen des Seminars "Erzählkompetenz beurteilen, bewerten und fördern" verfasst. Herr Ptak vergleicht in seiner Hausarbeit zwei verschiedene Modelle, die das Erzählen auf theoretischer Ebene abbilden (Labov/Waletzky 1973 vs. Boueke et al. 1995). Ziel der Arbeit von Herrn Ptak ist es, herauszuarbeiten, wie die "Evaluation" bzw. die "evaluativen Markierungen" als wesentliches Charakteristikum des Erzählens in den Modellen konzeptualisiert wird.

In einer fachdidaktischen Hausarbeit bzw. Modulabschlussarbeit liegt der Fokus Ihrer Ausführungen auf einer Bearbeitung eines linguistischen Gegenstands, der eine fachdidaktische Relevanz besitzt. Fachdidaktische Arbeiten sind demnach immer in zwei Teile geteilt: Einer fachwissenschaftlichen Auseinandersetzung (z.B. schriftstrukturelle Grundlagen, Form und Funktion grammatischer Kategorien) folgt ein fachdidaktischer Teil, der Bezug zu dem fachwissenschaftlichen Teil aufweist. Als didaktischer Teil bieten sich an: Eine Analyse von Schulbüchern und Unterrichtsmaterial, die Konzeption einer Unterrichtseinheit oder die Analyse von erhobenem Datenmaterial (Schülererzählungen, durchgeführte diagnostische Verfahren etc…).

Als Beispiel für eine gelungene fachdidaktische Hausarbeit finden Sie hier die Arbeit von Adriane Reinhard, die im Kontext des Seminars "Einführung in die Phonologie und Morphologie des Deutschen" verfasst wurde. Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Schriftspracherwerb und skizziert den silbenanalytischen Zugang. Hierzu wird von Frau Reinhard das Spiel "Die verrückten Silbenwesen" analysiert. Die Ausführungen von Frau Reinhard werden mit Hilfe eines soliden fachwissenschaftlichen Fundaments begründet.