Bericht | Stud­i­en­fahrt nach Krakau und Aus­chwitz

 |  Religionsdidaktik

Vom 21. bis 25. Mai 2018 veranstaltete der Lehrstuhl für Religionsdidaktik unter Leitung von Lukas Konsek eine Exkursion in die ehemalige polnische Königsstadt Krakau. Insgesamt nahmen 18 Personen an der Fahrt teil, darunter befanden sich Professoren, Studierende und wissenschaftliche Mitarbeiter/innen der Universität Paderborn.

Die Studienfahrt begann mit einer Stadtführung durch die Krakauer Altstadt und das Jüdische Viertel Kazimierz. Zu den besuchten Sehenswürdigkeiten gehörten das Schloss und die Kathedrale auf dem Wawel-Hügel, der Marktplatz mit den Tuchhallen und der Marienkirche, die Kanonicza Straße, die historische Jagiellonen-Universität und zahlreiche Gotteshäuser. Außerdem wurde ein kurzer Besuch des Denkmals ermöglicht, das an den Ort des ehemaligen Konzentrationslagers Płaszów bei Krakau erinnert, von dem heute nichts mehr erhalten ist.

Themenschwerpunkt der Exkursion war der Besuch der Gedenkstätten in Auschwitz und Birkenau sowie die Aufbereitung des Nationalsozialismus im Religionsunterricht. Daher fanden im Vorfeld vorbereitende Seminare in Paderborn und Polen statt, die diese historisch bedeutsame Zeit behandelten. Vor Ort wurden das Stammlager Auschwitz I und das Vernichtungslager Birkenau besucht. Die geführte Besichtigung umfasste die Wohnbaracken, drei Gaskammern und Verbrennungsöfen, die Rampe, sowie viele Exponate, die von damals erhalten sind. Anschließend fand an einem naheliegenden Tagungsort ein Reflexionsgespräch mit Manfred Deselaers statt. Der katholische Priester lebt seit 1990 in Oświęcim und widmet sich dort der deutsch-polnischen und christlich-jüdischen Versöhnungsarbeit. Er konnte der Reisegruppe einige hilfreiche Gedankenanstöße zur Verarbeitung der Erlebnisse geben.

Ein optionaler Programmpunkt war der Besuch der Emaillewarenfabrik Oskar Schindlers, die aus dem Spielfilm Schindlers Liste von Steven Spielberg bekannt ist. In dem heutigen Museum befindet sich eine Dauerausstellung zur Okkupationszeit Krakaus während des Nationalsozialismus. Darin konnten die Besucher, auf den Spuren der Juden Krakaus, die Zeit von 1939 bis 1945 nacherleben.

Zum Abschluss der Exkursion wurde eines der ältesten Salzbergwerke der Welt besucht. In Wieliczka, einer kleinen Stadt südöstlich von Krakau, waren bei bis zu 135 Metern unter der Erdoberfläche über zwanzig Kammern zu bewundern, die in das Steinsalz gehauen worden waren. Die bei weitem eindrucksvollste Kammer war die Heilige-Kinga-Kapelle. Es handelt sich dabei um eine in ihrer Gesamtheit aus Salzstein erbaute Kirche untertage innerhalb des Salzbergwerkes, in deren Wände Bibelgeschichten und Heiligenbilder gemeißelt wurden.

Aus Sicht einer angehenden Religionslehrkraft kann die Studienfahrt mit den begleitenden Seminaren als großer (Lern-)Erfolg gewertet werden. Daher möchten wir alle Studierende anregen, ähnliche Erfahrungen zu sammeln und diese vor dem Hintergrund des späteren Religionsunterrichts zu reflektieren.

Die Reisegruppe vor der Kathedrale auf dem Krakauer Wawel.

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