So­zi­a­lis­ti­sche Vi­si­on ei­ner com­pu­ti­sier­ten Zu­kunft. Ein­füh­rung von Com­pu­tern ins Bil­dungs­we­sen der DDR (Dr. Car­men Flu­ry, Ol­den­burg)

Ort: E0.143

In der DDR galten Computer als zentrale "Schlüsseltechnologie" im Systemkonflikt zwischen Kommunismus und Kapitalismus. Der schulische Computerunterricht diente der Erziehung einer neuen Generation sozialistischer Arbeitskräfte, die darauf vorbereitet werden sollten, die neue Technik im Sinne des autoritären Regimes zu nutzen. Gleichzeitig legte jedoch gerade diese bildungspolitische Ausrichtung auch Bruchstellen offen: Die Diskrepanz zwischen den hochgesteckten soziotechnischen Zukunftsverheißungen der SED und den alltäglichen Erfahrungen der Bevölkerung wurde im Laufe der 1980er-Jahre zunehmend deutlicher. Diese wachsende Kluft äußerte sich in zunehmender Unzufriedenheit unter Lehrkräfte und führte teilweise auch zur Suche nach alternativen Vorstellungen einer computerisierten Zukunft.