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Ant­ti-Ville Kär­jä aus Hel­sin­ki zu Gast im Pop­stu­dien­gang

Auch im Wintersemester 2020/21 begrüßte der Studiengang Populäre Musik und Medien wieder einen internationalen Gastwissenschaftler: Nach Dr. Mike Jones (Liverpool, GB, 2015), Dr. Geoff Stahl (Wellington, NZL, 2017) und Dr. Tyler Fritts (Memphis, USA, 2019) ist Prof. Dr. Antti-Ville Kärjä​​​​​​​ von der Sibelius-Akademie an der Universität der Künste Helsinki in Finnland der nun vierte offizielle internationale Gastwissenschaftler im Studiengang. Kärjä führte das Seminar „Oh Sancta Simplicitas! Intersections of the Popular and the Sacred in Contemporary Culture” digital für die Paderborner Masterstudierenden durch.

Professor Kärjä arbeitet in den Bereichen der Ethnomusikologie, Popular Music Studies, Kultur- und Medienforschung, (Im-)Migration und Popmusik und zu Games und Musik. Kärjäs Schwerpunkt aktuell ist die Schnittstelle zwischen Religion und Musik, wozu kommendes Jahr eine Monografie erscheinen soll. Im Seminar wurde zunächst darüber diskutiert, wie die Begriffe Religion und das Heilige in einem popkulturellen Kontext verstanden werden können. Danach wurden sie mit diversen Phänomenen verknüpft: Das Seminar schaute sich unter anderem Fandoms, neue religiöse Bewegungen und alternative Spiritualität, Nationalismus und Nachhaltigkeit an.

Für den finnischen Gastwissenschaftler war es eine Herausforderung, ein so umfangreiches Themengebiet wie „Popmusik und das Heilige“ in einem Blockseminar zu lehren. Wegen des erneut größtenteils digital durchgeführten Semesters entschloss sich Kärjä, das ursprünglich für ein Wochenende angesetzte Blockseminar auf zwei Wochen mit mehreren Seminarterminen auseinanderzuziehen; so war genug Zeit vorhanden, sodass das Erlernte anhand einer vergleichenden Analyse zweier Musikvideos und durch eine eigenständig durchgeführte ethnographische Übung in Form eines (Online-)Interviews oder einer virtuellen Feldforschung erprobt werden konnte. Antti-Ville Kärjä freut sich, bald wieder in den Paderborner Pop-Studiengänge zugegen zu sein und an der IASPM D-A-CH-Tagung „Transformational POP - Transitions, Breaks, and Crises in Popular Music“ (11.-13.03.2021) teilzunehmen und hofft, einige Studierende aus dem Seminar dort und bei einer eventuellen neuen Folge der „Popkritik“ wiederzusehen – sei es vor Ort in Paderborn oder digital. Der Studiengangsverantwortliche und Erste Vorsitzende von IASPM D-A-CH, Prof. Dr. Christoph Jacke, dazu: „Wir hoffen sehr, den renommierten und überaus sympathischen Kollegen Kärjä nochmals und dann ‚analog‘ zu Gast zu haben – für eine ‚Popkritik‘, einen Vortrag und wahrscheinlich sogar zwei Tagungen an der Uni Paderborn.“  

Foto: Diana Pfeifle