Am 31.08.2022 sind die BELZ-Mitarbeiter Resul Karaca und Yves Huybrechts nach Soest gefahren, um das Belgienzentrum gleich zweimal zu bereichern. Sie trafen sich dort mit Burkhard Schnettler, dem Stifter und Förderer des „Museums der belgischen Streitkräfte“, das der belgischen militärischen Präsenz in der Soester Umgebung und in Nordrhein-Westfalen gewidmet war. Weil das Museum vorübergehend aufgelöst wurde, war der Besuch ein Anlass, um erstens mit Herrn Schnettler ein ausführliches Interview über seine Sammelleidenschaft, die belgische Militärgeschichte in Deutschland, die Beziehungen zwischen den belgischen Soldaten und der deutschen Bevölkerung, sowie über die Zukunft des Museums zu führen. Zweitens war der Besuch auch eine Gelegenheit, um zahlreiche Bücher über belgische Geschichte und Militaria zu übernehmen, die Herr Schnettler im Zuge der Sammlungsumorganisation großzügig dem Belgienzentrum geschenkt hat. Die vielen, oft inzwischen vergriffenen Bücher sind eine willkommene Bereicherung für die BELZ-Bibliothek im Allgemeinen und die Leselounge im Besonderen.
In seiner Gesamtheit war das Museum ein einmaliges Zeugnis der Beziehungen zwischen Deutschland und Belgien seit dem Ersten Weltkrieg bis in die 1990er Jahre. Im Museum in der Soester Adamkaserne waren bis 2018 tausende Exponate (Abzeichen, Uniforme, Waffen, alltägliche Gebrauchsobjekte, Fotos, usw.) und sogar rekonstruierte Sanitätsräume und Schreibstuben zu sehen, die das Leben der Soldaten in Deutschland veranschaulichen. Viele Belgier & Belgierinnen leben noch heute in der Umgebung von Soest.
Das Belgienzentrum dankt Herrn Schnettler für die Schenkung sowie auch für das ausführliche Interview, das ein inzwischen vielfach übersehenes Teil der belgisch-deutschen Geschichte eindrucksvoll beleuchtet. Auf die weitere Zusammenarbeit und die Eröffnung des neuen Museums freuen wir uns schon. Das Video vom Interview erscheint bald auf dem BelgienNet.