Lehrbereich Mittlere und Neuere Kunstgeschichte
Die Kunstgeschichte erforscht Kunst und visuelle Kultur als historisches und zeitgenössisches Phänomen, das globalen Veränderungen unterliegt und durch eine Vielfalt von Begriffen und Methoden aufgeschlossen wird. Im Blick der Kunstgeschichte stehen Diskurse, Objekte und Zusammenhänge der visuellen und materiellen Kultur. Diese Phänomene und Konzepte sind dadurch verbunden, dass ihnen die Qualität des Schönen zugesprochen wird oder dass sie ästhetische Erfahrungen herausfordern, befragen und infrage stellen. Kunst und Kunstprozesse, das Machen und Rezipieren von Kunst werden durch die Kunstgeschichte in ihren zeitlichen und räumlichen Kontexten als ästhetische und kulturelle, gesellschaftliche, politische und religiöse Phänomene erforscht und unter anderem aus der Perspektive von Bedeutung, Produktion und Gebrauch analysiert. Auf vielfältige und interdisziplinäre Weise werden Theorien und Verfahren der Formanalyse und Stilgeschichte, der Ikonographie, Ikonologie und kunstgeschichtlichen Semiotik, der Gattungs- und Funktionsgeschichte, der Bau- und Architekturgeschichte, der Kunstsoziologie und kunstgeschichtlichen Quellenkunde verknüpft und entwickelt. Weitere Felder der Kunstgeschichte sind die Geschichte des Fachs, seiner Methoden sowie der Institutionen und Medien der Pflege, Archivierung und Vermittlung von Bildender Kunst sowie Bauwerken und ästhetisch konnotierten Räumen. Wesentliche Beiträge der Kunstgeschichte beziehen sich auf die Verantwortung der Gesellschaft und des Einzelnen für die Bewahrung und Entwicklung des kulturellen Erbes einschließlich seiner transkulturellen Dimensionen sowie die kritische Reflexion und den produktiven Umgang mit Objekten und Diskursen des Bildes und der Bildlichkeit, insbesondere mit Blick auf die digitale Welt und die Verflechtung analoger, sinnlich und räumlich wahrnehmbarer Phänomene mit Praktiken der Digitalisierung.