Geschichtslernen und historische Bildung behalten angesichts prekärer aktueller gesellschaftlicher und politischer Entwicklungen eine wichtige Bedeutung. Johannes Meyer-Hammes Ruf, sich am 4. und 5. April 2025 zum wissenschaftlichen Kolloquium nach Hamburg zusammenzufinden, um die Frage nach einer zeitgemäßen Geschichtsbildung in „unruhigen Zeiten“ zu diskutieren, folgten die geladenen Weggefährten aus Hamburg und Paderborn gern. Hierzu zählte unter anderem der bekannte Hamburger Geschichtsdidaktiker Bodo von Borries, der seine langjährigen Erfahrungen mit schulischem Geschichtslernen und Geschichtslehrer:innenstudium vortrug und zudem die Kolloquiumsteilnehmenden in durchaus kritischer Bildungsabsicht durch die Hamburger Kunsthalle führte. Vorgestellt und diskutiert wurden zudem aktuelle geschichtsdidaktische Forschungsprojekte, wie z.B. die Untersuchung der Plausibilitätskriterien von Schülerinnen und Schülern im Umgang mit kontroversen Geschichten (Isabel Elsner), das Historische Lernen mit kontroversen Zeitzeug:innen (Patrick Kamps) oder mit geschichtskulturellen Kontroversen (Fabian Grauthoff) sowie der Umgang mit Krisen und wunden Punkten des historischen Lernens am Beispiel des bilingualen Geschichtsunterrichts (Franziska Pilz). Vorgestellt wurde zudem die Konzeption des neuen Forschungsprojekts der Paderborner Geschichtsdidaktik, das die Art und Weise der Deutung geschichtskultureller „Zeichen der Zeit“ durch Schüler:innen erhebt, um entsprechende Aufgabenformate für den Geschichtsunterricht zu entwickeln (Olaf Hartung). Besondere Höhepunkte des zweitägigen Kolloquiums bildeten die Beiträge des Politikdidaktikers Andreas Petrik (Universität Halle) und des Geschichtsdidaktikers Andreas Körber (Universität Hamburg). Während der erste die aktuellen Umgangsweisen mit Polykrisen und postapokalyptischen Vorstellungen hinterfragte, diskutierte Körber den fachdidaktischen Zusammenhang von Wissen, Können, Kompetenzen und Aufgabenkulturen für das Geschichtslernern. Die vorgestellten Projekte wurden von den Teilnehmenden rege diskutiert. Dabei offenbarten sich mehr Gemeinsamkeiten als Gegensätze in Bezug auf die Ziele und Ansätze der vorgestellten Projekte. Von den vielfältigen Anregungen und Ideen besonders der erfahrenen Geschichtsdidaktiker profitierte nicht nur der wissenschaftliche Nachwuchs. Johannes Meyer-Hamme freut sich besonders über die gelungene Absicht des Kolloquiums, junge Wissenschaftlerinnen mit erfahrenen Forschern und Praktikern in Austausch zu bringen.
Friday, 04.04.2025 until Saturday, 05.04.2025
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Geschichtsdidaktik in unruhigen Zeiten - Geschichtsdidaktisches Jubiläumskolloquium zu Johannes Meyer-Hammes 10jähriger Professur in Paderborn
