Posterauss­tel­lung "Welt­b­ilder — Eine visuelle Wis­sens­geschichte der Erde"

 |  Zeitgeschichte

Das Bild, das wir uns von der Erde machen, hängt nicht nur von unserem Weltwissen ab, sondern wird maßgeblich auch durch die Darstellungen von „Erdwissen“ beeinflusst, von Wissensrepräsentationen der Erde. So sind etwa die Warming Stripes des Klimatologen Ed Hawkins (2018)  —  eine Visualisierung langfristiger Temperaturverläufe — mittlerweile ein fester Teil im Bildarsenal des Klimaaktivismus. Nicht zuletzt, weil die Abbildung komplexes Datenwissen anschaulich und pointiert vermittelt und so in unterschiedlichsten Kontexten als Argument und Mahnung genutzt werden kann. Eine ähnlich paradigmatische Wirkung hatte etwa die „Blue Marble“, 1972 aufgenommen von der Besatzung der Apollo 17 und Sinnbild für die Schutzbedürftigkeit des Planeten.

Während des Wintersemesters 2022/23 haben sich Geschichtsstudierende des Hauptseminars "Eine visuelle Wissensgeschihte der Erde" unter der Leitung von Dr. Johanna Sackel anhand von Beispielen aus unterschiedlichen historischen Epochen die Frage gestellt, wie Wissen über die Erde durch visuelle Darstellungen wie Karten, Bilder, Filme und Grafiken vermittelt wurde und wie diese Darstellungen unsere Wahrnehmung und unser Verständnis der Erde geprägt haben. Die daraus entstandenen Poster verdeutlichen, dass die visuellen Darstellungen oftmals nicht nur Instrumente des Wissens, sondern auch der Macht waren. So dienten sie u.a. dazu, die Erde zu definieren, zu kontrollieren und politische, wirtschaftliche oder kulturelle Interessen zu fördern.

Die Ausstellung ist vom 18. April bis zum 7. Mai in der Eingangsebene der Universitätsbibliothek zu sehen.

Eröffneten die Ausstellung: Horst Höcker, Svenja Seeger, Alessia Heimsath, Dr. Johanna Sackel, Maren Matjievic, Pance Abrashev und Jessica Singh (v.l.).
Das Titelbild der Ausstellung wurde mit dem KI-gestützten Bildgenerator DALL-E erstellt. Auch dies eine künftige Herausforderung in der Wissensgesellschaft.

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