Vor­trag über die in­sti­tu­tion­elle Ei­gen­heit der Span­is­chen Nieder­lande

Institutional identity and the internal other in the Spanish Netherlands under governor Max Emanuel of Bavaria

Vortrag von Jun. Prof. Yves Huybrechts in Prag

Yves Huybrechts (Geschichte Flanderns in europäischer und globaler Verflechtung) hielt am 3. September in Prag einen Vortrag über die institutionelle Identität der südlichen Niederlande innerhalb des spanischen Reiches am Ende des 17. Jahrhunderts. Ein zweitägiger Workshop an der Karls-Universität versammelte junge Forscher und Forscherinnen, um zusammen über die Frage zu diskutieren, wie in der Geschichte das „Andere“ wahrgenommen, Grenzen zwischen Individuen und Gruppen gezogen und Feindbilder kreiert wurden. Unter dem Workshoptitel „Thinking the other from the historical perspective“ wurden Forschungsprojekte aus ganz Europa vorgestellt: etwa über Hexenverfolgungen, die Wahrnehmung der Deutschbalten, die Kontakte zwischen Christen und Muslimen, aber auch über Staatsbildung und die Abgrenzung von Staaten.

In seinem Vortrag bezog sich Huybrechts auf letzteren Aspekt und stellte Fragen und Erkenntnisse aus seiner Forschung vor. Zentral war die Frage, ob sich in den Niederlanden wegen der wachsenden Vernachlässigung durch Spanien angesichts vieler Herausforderungen (wirtschaftlicher, finanzieller, militärischer und administrativer Art) eine eigene Politik entwickelte, die besonders unter der ehrgeizigen Regierung des Statthalters Max II Emanuel von Bayern zunehmend als „nicht-spanisch“ und fremd wahrgenommen wurde. Der Vortrag und die anschließende konstruktive Diskussion halfen dem Referenten, methodische Probleme zu erkennen und das neue Forschungsprojekt besser voranzutreiben. Der Vortrag wird bald als Aufsatz veröffentlicht.

Jun. Prof. Huybrechts referierte über die Statthalterschaft Max Emmanuels von Bayern (Impressionen vom Workshop und Vortrag © Kalrs-Universität Prag)
Gruppenfoto nach dem Ende des Vortrags sowie des angeschlossenen Workshops (Impressionen vom Workshop und Vortrag © Kalrs-Universität Prag)