Die Jugendmusikbewegung, die sich Anfang der 1920er Jahre formierte und mit Lauten-, Flöten-, Orgel-, Tanz- und Singebewegung, staatlichen Musikschulen und Konzepten "musischer Bildung" die populäre Kultur prägte, ist heute weitgehend vergessen. Ihre Einfluss auf die Neuformierung von Musikpädagogik und den schulischen Musikunterricht nach 1945 wirkt aber bis heute nach. In seinem Vortrag zeichnet Mrozek Brüche, Kontinuitäten und Einflüsse auf die Neuformierung von Musikpädagogik nach und beleuchtet ihre transnationalen Verflechtungen bis heute.
Dr. Bodo Mrozek, Historiker und Autor, ist seit Februar 2021 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Berliner Kolleg Kalter Krieg des Instituts für Zeitgeschichte (IfZ) in Berlin sowie seit 2023 Beiratsmitglied des "C:POP Transdisciplinary Research Center for Popular Music Cultures and Creative Economies" an der UPB. Mrozek ist ein ausgewiesener Experte für Jugend-, Musik- und Popkultur. Sein Buch „Jugend – Pop – Kultur. Eine transnationale Geschichte“ wurde 2019 bei Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft und 2021 über die Bundeszentrale für politische Bildung und 2024 in französischer Übersetzung veröffentlicht und mit dem IASPM-Preis ausgezeichnet. Er ist zudem Mitherausgeber einer zweibändigen Popgeschichte sowie Herausgeber des Bandes „Sensory Warfare in the Global Cold War“ (2024). Präsentiert wird der Vortrag und Talk vom Arbeitsbereich Zeitgeschichte in Kooperation mit dem C:POP.