Den­k­mal akt­iv! Wasser­er­leb­nis Pader­born – Gar­tenden­k­mal und Wasserkunst

Pro­jek­tidee

Die innerstädtische Grünanlage Paderborns, das Gartendenkmal „Westliches Paderquellgebiet“ sowie die Relikte der sogenannten „Jesuitenwasserkunst“ auf dem Gelände des Gymnasium Theodorianum stehen im Fokus der Projektarbeit.

Wie werden historisches Grün, Denkmale in der Stadt, Naturschutz und Technikgeschichte heute von Jugendlichen wahrgenommen? Welche Identifikation stiftet das Gartendenkmal bei jungen Europäern? Wie kann der stadthistorische Kulturerbewert altersadäquat und medial angemessen transportiert, erlebbar und als außerschulischer Lernort nutzbar gemacht werden?

Der Beantwortung dieser Fragen soll in verschiedenen Projekten fächerübergreifend mit unseren SuS nachgegangen werden:

Den historischen Wasserort in einer App (Biparcours; Escape Room) erlebbar zu machen, ist eine zentrale, fächerübergreifende Projektidee, die Wassergeschichte der historischen Stadt altersangemessen abzubilden.

Die Spurensuche soll zudem in weitere Projekte aufgefächert werden:  sie beginnt am historischen Schulgebäude mit Brunneneingang in Form einer „Wassertropfenreise“ als Kunst(-phantasie-)projekt. 

In Biologie werden Gewässerproben der Pader entnommen und verglichen, Kleinstlebewesen und Fischbestand in der Pader untersucht, um so für das Leben am und mit dem Wasser, die Artenvielfalt und den nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser zu sensibilisieren.

Ziel ist auf vielfältige Weise junge Menschen für den Lebensraum Gartendenkmal zu begeistern und so Identifikation und Bewusstsein für das einzigartige historische Kulturerbe Paderborns zu schaffen.

Durch­führung

Der Außerschulische Lernort „Paderquellgebiet“, welches sich fußläufig von der Schule aus in wenigen Minuten erreichen lässt, bietet eine spannende Möglichkeit den Wert von Denkmalen für unsere heutige Gesellschaft zu erkunden.

Das Gartendenkmal „Westliches Paderquellgebiet“ besitzt neben seiner historischen Funktion als Ausgangspunkt der Wasserversorgung für die städtische Bevölkerung eine lebendige und städtebaulich bisher wenig bekannte Bedeutung. Der im heutigen Gartendenkmal nicht mehr erlebbare Standort der „Jesuitenwasserkunst“ sollte hier als Ausgangspunkt für die weitergehende Recherche und Auseinandersetzung zu verschiedenen Themenfeldern sein:

  • Städtebauliche Situation früher und heute
  • Gartendenkmal: Warum ist das Westl. Paderquellgebiet heute ein Gartendenkmal?
  • Zugänge zum Wasser: Wem gehört das Wasser?
  • Hygiene und Gesundheit in der Stadt (Sauberkeit von Trinkwasser)
  • Technikgeschichte des Wassertransportes
  • Ökologie und Gewässerökologie (Quellgebiet und Fließgewässer)
  • Hydrogeologie (Karstlandschaft und –quellen)
  • Kultur-(geschichte)
  • Kunst und Musik

Aufgrund der inhaltlichen Vielfalt des Projektes werden einzelne Themenbereiche im Fachunterricht der Jahrgangsstufen 7 und 9 bearbeitet, z.B. in Biologie, Kunst, Geschichte, Erdkunde und Deutsch, eventuell auch Geo-MINT und Physik.

Wöchentlich findet die AG „Wassererlebnis Paderborn“ statt, in der interessierte Schüler:innen aller Jahrgangsstufen zum Projektschwerpunkt „Gartendenkmal und Wasserkunst“ arbeiten, den Projektplan aufstellen, inhaltlich ausgestalten und zur Abschlusspräsentation alle Ergebnisse zusammenführen. Eine gute Wissensbasis bietet die Online Enzyklopädie www.paderpedia.de .

So kann beispielsweise alles über die Funktionsweise der Wasserkünste recherchiert werden, es könnten Erfahrungen dazu in Form von Experimenten gemacht werden.

Es wäre vorstellbar, dass die Schüler:innen den historischen Weg des Wassers innerhalb der Stadt in künstlerischer Art und Weise sichtbar machen. Aus historischer Perspektive ist es auch interessant, sich mit dem Thema „Zugänge zum Wasser“, „Wem gehört das Wasser“ auseinanderzusetzen.

Im Fach Biologie könnten Gewässerproben in unterschiedlichen Abschnitten der Pader entnommen, Temperaturmessungen gemacht und verglichen werden.

Die Projektgruppe soll ausreichend Zeit haben, um eigene Texte für Ausstellungs- und Präsentationszwecke zu formulieren. All das mündet in eine Materialsammlung, die nicht nur präsentiert, sondern auch für künftige Schülergenerationen weitergenutzt werden soll. Am Beispiel eines Biparcours (Entwicklung einer digitalen Schnitzeljagd) entsteht möglicherweise etwas Nachhaltiges für die Paderborner Öffentlichkeit, gleichzeitig auch für zukünftige Unterrichtsgänge anderer Paderborner Schulen.

Die außerschulischen Partner (Universität und Stadt Paderborn) begleiten die Projektgruppen regelmäßig, liefern fachlichen Input und Expertise und unterstützen bei der praktischen Umsetzung.

Da unsere Schule selbst Teil des zu erkundenden Denkmals der Wasserkunst ist, bieten sich viele außerschulische Lernorte im unmittelbaren Umfeld des Schulgebäudes an. Damit entsteht durch die unmittelbare Auseinandersetzung unserer Schüler:innen mit der Historie des eigenen Schulgebäudes und des schulischen Umfeldes die besondere Möglichkeit der Identifikation mit dem historischen Kulturerbe Paderborns.

Der Ausschöpfung der Synergien zwischen dem Kulturerbe und zeitgenössischer künstlerischer und vor allem kreativer Arbeit sollen im Laufe der Projektarbeit keine Grenzen gesetzt werden. Daher sind einzelne thematisch-methodische Aspekte zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht weiter skizzierbar.

Zeitliche Planung:

 

Schuljahresbeginn August 2022

Kick-Off für die fachübergreifende AG:

Ein Gartendenkmal in Paderborn? Was hat das mit dem THEO zu tun?

Projektpartner stellen bisherige Forschungsergebnisse zur Urbanen Wasserlandschaft, dem Gartendenkmal und der Wasserkunst in PB vor

September 2022

Teilnahme am Europaweiten Online Beteiligungsformat der Stadt Paderborn im Rahmen der Bewerbung für das Europäische Kulturerbe-Siegel: „Makerthon“: Welche Pader-Projekte sind nachhaltig und spannend insbesondere für junge Europäer:innen?

Durchgeführt vom Amt für Umweltschutz und Grünflächen der Stadt Paderborn

Wöchentlich

 

AG-Treffen

 

einzelne Module im Fachunterricht (Bio, Ge, Ek, Ku…)

Je nach Projektverlauf alle 3-4 Wochen Input der außerschulischen Partner, Unterstützung durch Fachkräfte der Stadt Paderborn, Universität, sowie weiterer Partner

 

Anfang Februar 2023

Zwischenpräsentation des ersten Projekthalbjahres

 

Zur Abstimmung mit den Projektpartnern

Ende März 2023

Feinabstimmung zur Vorbereitung der Projektergebnisse (App etc.)

 

Anfang Juni 2023

Abschlusspräsentation

Öffentliche Veranstaltung in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern

Anschließend

Evaluation des Projektes:

Implementation der Projektergebnisse in die Bewerbung der Stadt PB für das europäische Kulturerbe-Siegel

Implementation von Projektinhalten in die schulinternen Fachcurricula

Ggf. Fortsetzung der AG im Schuljahr 23/24 mit einem weiteren Projektschwerpunkt (Das Thema der Wasserkunst bietet weitere Anknüpfungspunkte.)

 

Schule und Projektpartner

fortlaufend

Begleitende Berichte in der lokalen Presse

Schule und Projektpartner

Ein­bindung der fach­lichen Part­ner

Begleitet von Expert:innen unterschiedlicher Fachdisziplinen erkunden die Kinder und Jugendlichen das Paderquellgebiet in all seiner Vielseitigkeit. Unterschiede der einzelnen Teilbereiche des Quellgebietes sollen dazu beitragen, dass der Denkmalwert der Grünanlage „Westliches Paderquellgebiet“ im Schatten des Domes in all seinen Facetten verstanden wird und sich die Schüler:innen mit der Entstehungszeit des Denkmals sowie der Rolle, die es bereits vor 500 Jahren für die Wasserversorgung der Stadt gespielt hat, auseinandersetzen.

Es ist geplant, dass die Schüler:innen und Schüler alle 3-4 Wochen einen Input von den externen Partnern erhalten: Dabei soll der außerschulische Lernort eine große Rolle spielen. Vor Ort erläutern die Fachleute die Zusammenhänge und teilen ihr Wissen, sie sollen die Projektteilnehmer:innen ermutigen dieses Wissen mitzunehmen und im weiteren Projektverlauf zu verwenden.

Die Schüler:innen sollen im Laufe des Projektes eigenständig entscheiden, welchen Schwerpunkt sie bei welchem Themenfeld setzen, um die Stimme der jungen Menschen zu stärken und bewusst ihre Interessen in das Projekt einzubringen.

Inputs könnten u.a. ein Rundgang mit der Unteren Denkmalbehörde, eine Begleitung des Monitorings zum Fischbestand in der Pader, eine Exkursion auf die Paderborner Hochfläche, eine Fahrradtour von den Quellen bis zur Mündung der Pader u.v.m. sein.

Koordiniert wird der Zeitplan dieser Inputs gemeinsam mit dem Amt für Umweltschutz und Grünflächen der Stadt Paderborn, das die Projektkoordination der Bewerbung für das Europäische Kulturerbe-Siegel vorbereitet.

Ziele

Der gleichzeitige Erhalt des kulturellen Erbes eines von Menschenhand veränderten Gewässers und die Vorgaben zur Renaturierung von Gewässern können vielerorts zu Konflikten führen.

Ziel ist es am außerschulischen Lernort des Paderquellgebietes und seiner Vielseitigkeit ein gegenseitiges Verständnis für die Belange der Wasserwirtschaft, des Naturschutzes und der Denkmalpflege zu entwickeln und den damit verbundenen hohen kulturellen und ökologischen Identifikations- und Erinnerungswert der gesamten Urbanen Wasserlandschaft Paderborns am Beispiel des Gartendenkmals des Westlichen Paderquellgebietes zu erfahren.

Am Ende des Projektjahres könnte es gelungen sein, dass die beteiligten Schüler:innen, die Aufmerksamkeit der lokalen Bevölkerung für die Belange des Umweltschutzes und des Denkmalschutzes gewonnen haben. Darüber hinaus könnten auch lokal, regional beziehungsweise ggf. sogar überregional tätige Medien für die Projektarbeit Interesse entwickeln.

Auch über den Projektzeitraum hinaus, könnten sich langfristige Kooperationen und Partnerschaften zu den Themen Denkmal Kultur- und Natur in der Stadt für die Schule und die Stadt entwickeln.