Archiv der Lehrveranstaltungen
| Titel | Dozent/in |
| Sexuelle Liberalisierungen und ihre Gegenbewegungen im Westdeutschland der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert | Dr. Sebastian Bischoff |
| Geschichte der Vereinten Nationen | Johanna Sackel |
| Geschichte der europäischen Integration | Florian Staffel |
| Konsumgeschichte des 20. Jahrhunderts | Florian Staffel |
| Die Geschichte der Nachhaltigkeit | Prof. Dr. Rainer Pöppinghege |
| Einführung in die Historische Migrationsforschung | Dr. Michael Schubert |
| Das NS-Regime (1933-39) (Vorlesung) | Prof. Peter Fäßler |
„1989/90” aus globalhistorischer Perspektive | Prof. Dr. Peter E. Fäßler
Die Jahre 1989/90 gelten aus gobalhistorischer Perspektive als historische Zäsur. Sie markieren den Zusammenbruch der sozialistischen Regime im östlichen Europa und damit das Ende des „Kalten Krieges“. In diesem Zusammenhang ist auch die „Deutsche Einheit“ zu sehen. Das Projekt „europäische Integration“ nahm wieder Fahrt auf, ebenso die digitale Revolution und die Globalisierung unter dem Leitbild des Neoliberalismus.
Vielfach übersehen: auch die Erosion des Apartheitsregimes in Südafrika nahm in jenen Jahren erkennbare Gestalt an, ebenso der Aufstieg der Volksrepublik China zu einer ökonomischen und politischen Weltmacht.
In der Vorlesung kommen diese vielfältigen Aspekte der späten 1980er und frühen 1990er Jahre zur Sprache.
NS-Propaganda im Spielfilm | Prof. Dr. Peter E. Fäßler
Propaganda gilt als wesentliche Herrschaftstechnik, um die nationalsozialistische Diktatur zu etablieren und stabilisieren. Unter den zahlreichen Kommunikationsmedien und -formaten kam Spielfilmen aufgrund ihrer gesellschaftlichen Reichweite und Popularität eine besondere Bedeutung zu. Zugleich stellen sie vorzügliche Quellen dar, um die kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Atmosphäre einer bestimmten Zeit zu erfahren. Zugleich bedarf es gehobener geschichtswissenschaftlicher Kompetenzen, um mit dieser Quellengattung angemessen umzugehen.
„Shock of the Global“? Die 1970er Jahre | Johanna Sackel
Die 1970er Jahre werden innerhalb der Geschichtswissenschaft als eine Dekade der Vorgeschichte gegenwärtiger Problemlagen und als Umbruchphase diskutiert. Im Seminar überprüfen wir diese Thesen im Hinblick auf Wirtschaft, Politik, Umwelt und Gesellschaft und nehmen sowohl zeitgenössische Entwicklungen und Wahrnehmungen als auch gegenwärtige Narrative in den Blick, die die Diskussionen um die 1970er Jahre prägen.
Think globally, act locally…Eine Alltagsgeschichte der "Globalisierung" von den 1970er Jahren bis in die Gegenwart | Florian Staffel
In der Zeitgeschichtsforschung gelten die 1970er Jahre als Epochenschwelle, gemeinhin auch als „Beginn der Gegenwart“, in denen insbesondere „die Globalisierung“, analytisch verstanden als quantitative Vervielfachung und qualitative Intensivierung globaler Interaktionen, in ein neues Stadium eingetreten sei.
In diesem Seminar werden wir uns auf eine alltagsgeschichtliche Spurensuche begeben und erkunden, inwiefern sich verschiedene Sektoren der Lebenswelt seit den 1970er Jahren durch die Zunahme globaler Interaktionen gewandelt haben. Dabei werden Themenfelder wie beispielsweise Arbeits- und Wohnverhältnisse, Konsum- und Lebensstile, Umweltbewusstsein oder auch die Wahrnehmungen des Globalen an sich untersucht. Den Ausgangspunkt bildet hierzu die Gesellschaft der Bundesrepublik, die in diesem Sinne globalgeschichtlich betrachtet werden soll.
Willkommen im Anthropozän!? Eine Einführung in die Geschichte der Mensch-Umwelt-Beziehungen | Florian Staffel
Im Jahr 2014 eröffnete im Deutschen Museum in München eine Ausstellung mit dem Titel „Willkommen im Anthropozän“. Das Museum griff damit eine wissenschaftliche und gesellschaftliche Debatte auf, die der Meteorologe und Nobelpreisträger für Chemie Paul Crutzen in den frühen 2000er Jahren angestoßen hatte: Leben wir in einem neuen Erdzeitalter? Einem Erdzeitalter, in dem der Mensch zum wichtigsten oder zumindest einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Bedingungen der Erde geworden ist? Erscheinungsformen des Klimawandels, der Umweltverschmutzung oder des Artensterbens befeuerten diese Debatte in den vergangenen Jahren. Sie weitete sich in die Kulturwissenschaften aus und erfasste speziell auch die Geschichtswissenschaft mit ihrem Forschungsfeld der Umweltgeschichte.
Dies nehmen wir in diesem Seminar zum Anlass, um die Geschichte der Mensch-Umwelt-Beziehungen zu beleuchten und damit auch das Konzept des Anthropozäns kritisch zu diskutieren.
Mensch, Maschine, Androide – Kulturgeschichte der Technik im 19. und 20. Jahrhundert | Sabrina Lausen
Mit dem Beginn der Industrialisierung setzte eine allmähliche Technisierung des Alltags ein. Immer mehr Schlüsselindustrien nutzten verstärkt technische Erfindungen. Doch galten Kultur und Technik noch als Antonyme. Die wahre Flut technischer Entwicklungen und erste schwere Fälle von Technikversagen bzw. Unfällen führten zu der Befürchtung, Kultur und Natur könnten durch eine als invasiv empfundene Technik zerstört werden. Erst im frühen 20. Jahrhundert entstand ein Gefühl für das enge Verhältnis zwischen Kultur und Technik, zwischen machtpolitischer Größe und technischer Aufrüstung, zwischen Modernität und Großtechnik, zwischen Mensch und Maschine. Der Mensch erschuf die Technik; doch war es die Technik, die unser Gefühl für Raum und Zeit, für Nähe und Distanz sowie unseren Blick auf die Welt und das Universum massiv veränderte. Zugleich war die Wahrnehmung von Technik stets starken Konjunkturen unterworfen, die sich auf das Vertrauen in Technik auswirkten: So verband man mit Technik zwar oft Momente des Triumphes, wie nach dem Erstflug der Brüder Wright oder nach der ersten Mondlandung, aber ebenso oft auch Momente des Scheiterns, wie nach dem Absturz des Luftschiffes „Hindenburg“ oder dem Unfall der Raumfähre „Challenger“. Und galt die zivile Nutzung der Atomkraft über viele Jahre hinweg als ‚sauber‘ und sicher, so wurde diese Ansicht durch das Reaktorunglück von
in der Tschernobyl, das jüngst sehr medienwirksam von HBO verfilmt worden ist, endgültig in Frage gestellt.
Im Rahmen des Seminars werden den Studierenden die gängigsten theoretischen Ansätze einer Kulturgeschichte der Technik anhand unterschiedlicher Fallbeispiele aus dem 19. und 20. Jahrhundert vermittelt.
Männlichkeiten in der Moderne | Dr. Martin Dröge
Die Veranstaltung bietet anhand ausgewählter Fallstudien zur Männlichkeitengeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts eine thematische Vertiefung zur Veranstaltung ‚Theorien und Perspektiven der Männlichkeitengeschichte‘
Johanna Sackel, Sabrina Lausen, Florian Staffel
Die Seminare führen anhand von Beispielen in die Perspektiven, theoretischen Grundlagen und Methoden des Neuzeit- bzw. Zeithistorikers ein.