FAQ

Mit einer wissenschaftlichen Arbeit in Form einer Hausarbeit beweisen Sie ihre Fähigkeiten, ein spezifisches Thema systematisch aufzuarbeiten und es mit Ihren eigenen Gedanken nachvollziehbar zu analysieren und bereichern. Die Anforderungen passen sich zusätzlich Ihrem Studienfortschritt an (z.B.: Bachelor- oder Masterstudium). Den Umfang einer Arbeit entnehmen Sie bspw. aus Ihrer Prüfungsordnung, sofern Ihre Dozent:in keine konkreten Angaben/Anforderungen erhoben hat.

Prinzipiell ist hier der Umfang das Hauptmerkmal. Zusätzlich schließen Sie, wie der Name sagt, Ihr Studium mit einer solchen Leistung ab. Sie sollen dementsprechend zeigen, dass Sie innerhalb einer festgelegten Frist im Stande sind, ein philosophiebezogenes Thema eigenständig zu bearbeiten. Hierzu sollen Sie Gebrauch von den Methoden machen, die Sie im Verlauf Ihres Studiums erlernt haben.

Sofern Ihre Dozent:in keine vorgefertigten Themen zur Auswahl bietet, sind Sie im Rahmen einer Veranstaltung frei Ihr Thema selbst zu wählen. Es sollte dennoch ein Bezug zur Veranstaltung herrschen — für Abschlussarbeiten sind Sie grundsätzlich frei in der Themenwahl.

Ihr Ziel sollte es sein, eine interessante Fragestellung zu finden, die in einem überschaubaren Rahmen zu beantworten ist und Ihren Leistungsanforderungen entspricht. Zur Themenfindung können Sie sich bspw. fragen, welche Aspekte Sie während des Semesters besonders interessant fanden, welche Theorien oder Argumente Sie genauer untersuchen möchten, oder ob Ihnen weitere Ansätze/Theorien bekannt sind, die Sie in Verbindung mit Ihrer besuchten Veranstaltung setzen könnten. Für weitere Hilfestellungen verweisen wir Sie gerne auf das Kapitel 2.1 „Themenfindung und -formulierung“ aus dem Buch Wissenschaftliches Arbeiten im Philosophiestudium von Matthias Flatscher, Gerald Posselt und Anja Weinberg. Das Buch gibt es in der 3. Auflage als Onlineressource, als kostenlosen Download über unsere Universitätsbibliothek.

Wenn Sie eine grobe Vorstellung Ihres Themas besitzen, sollten Sie diese im Normalfall mit Ihrer jeweiligen Dozent:in besprechen. Vereinbaren Sie hierzu einen Sprechstundentermin und seien Sie vorbereitet. Einige Dozierende verlangen eventuell ein Exposé (vor allem für Abschlussarbeiten) oder Notizen darüber, welches Ziel Sie mit Ihrer Arbeit verfolgen. Fragen Sie vor der Sprechstunde sicherheitshalber nach oder informieren Sie sich auf der Website der Lehrkraft.

Im Fall einer Hausarbeit empfiehlt es sich, Ihre Recherche mit der vorgegebenen Literatur der Veranstaltung zu beginnen. Um eine Übersicht über das Themenfeld zu gewinnen oder einen theoretischen Rahmen zu entwickeln bieten sich ebenfalls Handbücher, Lexika und philosophische Wörterbücher an. Schauen Sie sich auch die referenzierte Literatur in den Beiträgen und Werken an, die Sie bereits gelesen haben. Beschaffen Sie sich nur so viel Literatur wie Sie tatsächlich benötigen.

Für genauere Ausführungen zu Techniken der Literaturrecherche empfehlen wir auch hier das Buch Wissenschaftliches Arbeiten im Philosophiestudium von Matthias Flatscher et. al (Kapitel 2.2).

Eine wissenschaftliche Arbeit enthält im wesentlichen folgende Punkte:

  1. Titelblatt mit allen relevanten Informationen
  2. Inhalts-/ Tabellenverzeichnis
  3. Fließtext mit Einleitung, Hauptteil und Schluss
  4. Literaturverzeichnis
  5. Anhang (falls benötigt)
  • Selbstständigkeitserklärung

 

An dieser Stelle verweisen wir Sie gerne auf eine vorgefertigte Vorlage für wissenschaftliche Arbeiten, die Sie nutzen können. Dort finden Sie ebenfalls eine Selbstständigkeitserklärung im Anhang.

Hierzu bieten wir Ihnen eine tabellarische Übersicht mit Formatierungsvorschlägen an, die sich im Fach der Philosophie bewährt haben. Klären Sie auch hier mögliche Präferenzen Ihrer Dozent:in.

Ein Deck- oder Titelblatt beinhaltet wesentliche Informationen über Sie selbst, die Veranstaltung bzw. der Rahmen, in welchem Sie Ihre Arbeit verfassen und selbstverständlich den Titel sowie mögliche Untertitel. Sie können das Deckblatt in verschiedene Blöcke aufteilen.

  • Block 1: Namen der Universität, Fakultät und das Institut für Philosophie > Veranstaltungstitel (für eine Hausarbeit) > Winter- oder Sommersemester > Name der Veranstalter:in
  • Block 2: Form der Arbeit (Haus-/Abschlussarbeit) > Titel der Arbeit > mögl. Untertitel
  • Block 3: Ihr Name > Mailadresse > Studiengang und -fächer > Fachsemesterzahl > Matrikelnummer

In der Gestaltung Ihres Deckblatts sind Sie einigermaßen frei, Sie müssen aber die o.g. relevanten Informationen einfügen.

Das Inhaltsverzeichnis beinhaltet alle Kapitel Ihrer wissenschaftlichen Ausarbeitung, das Literaturverzeichnis und einen Verweis auf Anhänge. Texteditoren ermöglichen es Ihnen auch automatisierte Verzeichnisse zu erstellen und somit Mehraufwand einzusparen.

Die Einleitung Ihrer Arbeit sollte den Lesenden eine kurze, aber dennoch präzise Darstellung Ihrer (Forschungs-)Frage bieten. Erläutern sie auch die Relevanz Ihres Themas. Zusätzlich können Sie Ihre Antwort bzw. These auf die Fragestellung schildern und anmerken, wie Sie diese These im darauffolgenden Hauptteil herausarbeiten und begründen wollen. Hierzu können Sie in wenigen Sätzen erwähnen, welche Inhalte die Lesenden in den folgenden Kapiteln finden werden. Stellen Sie allerdings keine Behauptungen auf, die nicht auch im späteren Verlauf behandelt werden!

Der Hauptteil beinhaltet Ihre eigentlichen Gedanken und vermutlich einen theoretischen Rahmen, den Sie im Voraus aufbauen sollten, damit die Lesenden Ihren Argumenten folgen können. Da inhaltliche Punkte sehr stark von Ihrem jeweiligen Thema abhängig sind, ist es uns nicht möglich an dieser Stelle ein allgemeines Muster anzubieten. Mit Bezug auf den vorhin erwähnten theoretischen Rahmen könnten Sie hiermit bspw. Begrifflichkeiten im Voraus klären, sich hierzu auf die Literatur beziehen und dann Ihre kritische Auseinandersetzung mit den Hauptargumenten beginnen. Dies wäre eine (sehr grob beschriebene) Möglichkeit.

Der Schlussteil Ihrer Arbeit ist dazu da, die Kerngedanken, Hauptargumente und Ergebnisse Ihrer Arbeit in zusammengefasster Form darzustellen. Wichtig ist auch, nur bereits Besprochenes zu erwähnen und keine neuen Argumente einzubringen. Sie können diese Gelegenheit auch nutzen, um selbst Stellung zu den Thesen Ihrer Arbeit zu nehmen und auf weitere Debatten hinzudeuten bzw. einen Ausblick darüber zu gewähren, was Ihrer Einschätzung nach unklar ist und weiter erforscht/thematisiert werden müsste.

Ein Zitat ist übernommener Inhalt, meistens aus einer anderen Textstelle. Sie können wörtlich oder auch paraphrasiert sein. Zitate sind somit auch fremdes Gedankengut, das als solches explizit und klar erkennbar gekennzeichnet werden muss, um Plagiatsvorwürfe zu vermeiden. Zusätzlich ist ein einzelnes Zitat auch keine eigene Aussage, sondern muss von Ihnen, im jeweiligen Kontext interpretiert oder angemessen eingebaut werden. Quellenangaben können Sie im Fließtext festhalten oder auch in die Fußnoten verlagern.

Formen des Zitierens sind zahlreich — Harvard, Chicago Manual of Style, APA, MLA, um einige zu nennen. Falls Sie sich unsicher sind, fragen Sie Ihre Dozent:in im Voraus über bestehende Präferenzen. Auch hier ist ein einheitlicher und konsequenter Stil allerdings wichtiger. Die aufgeführten Exemplare in den kommenden Fragen wurden im Stil des Chicago Manual of Style (17. Auflage) festgehalten; einen Link hierzu finden Sie am Ende des FAQ.

Bei Zitaten unterscheiden wir oft zwischen direkten und indirekten Zitaten oder auch Paraphrasen. Direkte Zitate markieren Sie durch „doppelte Anführungsstriche“ — Zitate innerhalb eines Zitats durch „‚einfache Anführungsstriche‘“. Falls es sich bei der zitierten Schrift um eine Neuveröffentlichung eines bekannten philosophischen Werks handelt, können Sie auch das Jahr der Erstveröffentlichung in [eckigen Klammern] festhalten.

Beispiel: Arendt ([1952] 2018, 16) wiederholt mehrfach, die Essenz des Totalitarismus sei „ein eisernes Band [des Terrors]“, das Menschen nicht in ihrer Vielfalt betrachtet und ihrer Freiheit beraubt.

Für indirekte Zitate bedenken Sie auch hier Namen, Jahr und ggf. die Seiten zu markieren, von der Sie die Information entnommen haben. Paraphrasen und Zusammenfassungen sind wie direkte Zitate nachweispflichtig zu behandeln. Dies gilt unabhängig davon, in welchem Umfang Sie den Wortlaut der Quelle verändern.

Mit Quellenangaben über Fußnoten haben Sie die Möglichkeit, Belege aus dem Fließtext zu entnehmen und den Lesefluss somit nicht zu unterbrechen. Zusätzlich können Sie hier von Kurztitelzitationen Gebrauch machen. Bei der Ersterwähnung eines Werks ist es wichtig die gesamte Quelle in der Fußnote zu notieren. Fügen Sie dann noch die Seitenzahl(en) hinzu, sofern diese vorhanden sind. Anders als im Literaturverzeichnis müssen Sie hier nicht den Nachnamen vor dem Vornamen festhalten (z.B.: im Verzeichnis => Arendt, Hannah—in der Fußnote => Hannah Arendt).

 

Beispiel einer Ersterwähnung in Fußnoten:

Beispiel einer Kurztitelzitation:

Beispiel der gleichen Quelle im Literaturverzeichnis (mit hängender Zeile):

Zu Fußnoten wollen wir Sie abschließend darauf hinweisen, dass diese auch als vollständige Sätze fungieren, in denen Sie u.a. Argumente weiterführen oder auslegen können. Beachten Sie allerdings, dass Sie hier nur Inhalte ausbreiten, die nicht zwingend relevant für den Fließtext sind.

In den Fußnoten sowie auch im Fließtext können Sie zusätzliche Kürzel verwenden, um Mehraufwand beim Schreiben einzusparen. Die gängigsten sind:

  • s. — (siehe), um auf weitere Informationen zu verweisen;
  • ebd. — (ebenda), falls Sie sich immer noch auf das gleiche Werk beziehen;
  • vgl. — (vergleiche), vor allem für indirekte Zitate oder ähnliche Informationen in anderen Werken;
  • f. — (folgende Seite), als Hinweis dafür, dass das Zitat sich auf die folgende Seite erstreckt;
  • et al. — (und andere), wenn mehr als drei Autor:innen in der Quelle angegeben sind.

Für wörtliche Zitate stellen Sie bitte sicher, dass Sie den Wortlaut unverändert und originär aufnehmen. Sollten Sie etwas verändern wollen, bspw. um den Satz besser in Ihre Arbeit einzubinden, machen Sie dies durch [eckige Klammern] deutlich. Hiermit können Sie Wörter einfügen oder verändern und durch Ellipsen in Form von […] markieren, dass Sie Inhalte ausgelassen haben. Sie können auch Hervorhebungen hinzufügen; vermerken Sie dies allerdings im Nachhinein. Wichtig ist ebenfalls, dass das Zitat grammatisch korrekt eingebaut ist. Sollten im Zitat Fehler vorhanden sein, können Sie durch das Kürzel [sic] das Wort markieren und darauf hinweisen, dass der Fehler dem Quelltext entspricht:

Beispiel: Alexander Pfänder schreibt somit, „[dass] [e]ine Vorstellung […] bereits ein Symbol einer Empfindung [ist]“ (1963, 30; Hervorhebung hinzugefügt).

Lange Zitate werden, wie dieser Paragraf, eingerückt und die Schriftgröße verkleinert. Als solche zählen Zitate, die insgesamt drei oder mehr Zeilen überschreiten. Die „Anführungszeichen“ entfallen ebenfalls und der Hinweis auf das Jahr der Erscheinung und die Seitenzahl folgt spätestens am Ende des Zitats, nach dem Satzzeichen. Sie müssen die Zitate auch um 1-2cm links und/oder rechts einrücken. In diesem Fall wurde der Abschnitt beispielhaft nur links eingezogen. Wichtiger ist, dass Sie Ihren Stil konsequent beibehalten. (Mustermann [1907] 2023, 123f.)

Ihr Literaturverzeichnis ist eine Übersicht aller Werke, die Sie für Ihre Ausarbeitung verwendet haben. Hier halten Sie alle und ausschließlich nur die Werke fest, die Sie in Ihrem Fließtext und Fußnoten auch erwähnen. Das Verzeichnis ist folgendermaßen zu ordnen:

  1. Alphabetisch (nach Nachnamen);
  2. chronologisch, im Falle mehrerer Werke einer Person
  3. mit Buchstaben (Nachname 2023a, 2023b), für die gleiche Person und das gleiche Jahr.

Sie können den gleichen Namen einer Autor:in nach der ersten Erwähnung auch durch ein langes Dash (—) ersetzen. Der von Ihnen gewählte Zitierstil beinhaltet normalerweise auch Angaben darüber, wie Sie Ihr Verzeichnis festhalten. Beispiele finden Sie in der Vorlage.

 

Eine gute wissenschaftliche Arbeit lässt sich durch mehrere Faktoren erkennen. Zum einen wurde ein Sprachstil verwendet, der dem wissenschaftlichen Standard entspricht und möglichst fehlerfrei ist. Auch die formalen Anforderungen an eine wissenschaftliche Arbeit (Design, Layout, Struktur, Anhänge, etc.) wurden erfüllt. Inhaltlich betrachtet, wurde eine klare Fragestellung formuliert, nach welcher die Arbeit sinnvoll strukturiert wurde und sich der Fließtext von der Einleitung bis zum Schluss nachvollziehbar lesen lässt. Des Weiteren wurde fremdes Gedankengut kenntlich gemacht und ist somit nicht mit eigenen Positionen zu verwechseln. Stattdessen wurden fremde Positionen angemessen zur Stützung der eigenen genutzt oder auch mit eigenen fundierten Argumenten dementiert. Wenn Sie in der Nachbetrachtung der Meinung sind, diese Punkte erfüllt zu haben, können Sie die Arbeit guten Gewissens abgeben!

Ihre Arbeit geben Sie üblicherweise in ausgedruckter Form an der Universität ab; in manchen Fällen reicht auch eine digitale Einreichung via Mail—besprechen Sie dies im Voraus! Für Abgaben in ausgedruckter Form und in Fällen der Nichterreichbarkeit Ihrer Lehrperson stehen Ihnen folgende Optionen zur Verfügung:

  • Abgabe über den roten Briefkasten der Philosophie (auf N3, gegenüber von Raum N3.101)
  • Abgabe im jeweiligen Sekretariat bspw. bei

Eco, Umberto. 2010. Wie man eine wissenschaftliche Abschlußarbeit schreibt: Doktor-, Diplom- und Magisterarbeit in den Geistes- und Sozialwissenschaften. 14. unveränderte Auflage. Wien: facultas.

Flatscher, Matthias, Gerald Posselt und Anja Weiberg. 2021. Wissenschaftliches Arbeiten im Philosophiestudium. 3. Auflage. Wien: facultas.

Franck, Norbert und Joachim Stary. 2013. Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens: Eine praktische Anleitung. 17. überarbeitete Auflage. Paderborn: Schöningh.

Krämer, Walter. 2009. Wie schreibe ich eine Seminar- oder Examensarbeit? 3. Auflage. Frankfurt: Campus Verlag.

Pfister, Jonas. 2015. Werkzeuge des Philosophierens. 2. Auflage. Stuttgart: Reclam..

Rosenberg, Jay F. 2009. Philosophieren: Ein Handbuch für Anfänger. 6. Auflage. Frankfurt: Klostermann.

Standop, Ewald und Matthias Meyer. 2008. Die Form der wissenschaftlichen Arbeit: Grundlagen, Technik und Praxis für Schule, Studium und Beruf. 18. bearbeitete und erweiterte Auflage. Heidelberg: Quelle & Meyer.

Tetens, Holm. 2004. Philosophisches Argumentieren: Eine Einführung. München: Beck.

Arendt, Hannah. [1952] 2018. „Ideologie und Terror/Ideology and Terror.” In The Modern Challenge to Tradition: Fragmente eines Buchs, hg. v. Barbara Hahn und James McFarland, 11–88. Göttingen: Wallstein.

Moran, Dermot. 2017. „Die »Cartesianischen Meditationen« / »Méditations Cartésiennes«.“ In Husserl-Handbuch: Leben – Werk – Wirkung, hg. v. Sebastian Luft und Maren Wehrle, 90–96. Stuttgart: J.B. Metzler.

Pfänder, Alexander. 1963. Phänomenologie des Wollens: Eine Psychologische Analyse – Motive und Motivation. 3. Auflage. Berlin/Heidelberg: Springer.

Kompetenzzentrum Schreiben

uni-paderborn.de/universitaet/kompetenzzentrum-schreiben

Stanford Encyclopedia of Philosophy

plato.stanford.edu/

Internet Encyclopedia of Philosophy

iep.utm.edu/

PhilPapers

philpapers.org/

Google Scholar

scholar.google.de/

CMoS (Name-Datum)

chicagomanualofstyle.org/tools_citationguide/citation-guide-2.html

CMoS (Fußnoten)

chicagomanualofstyle.org/tools_citationguide/citation-guide-1.html