Was passiert eigentlich, wenn keine Vorlesungen sind? – Ein Einblick in den Arbeitsalltag von Lehrenden und Promovierenden
Rückblick von Lea Biere
Das neuen Semester ist gestartet! Mit einem Rückblick auf meine persönliche vorlesungsfreie Zeit möchte ich einen Einblick geben, wie sich diese Zeit für Promovierende und Lehrende gestalten kann.
Ich beginne mit dem Highlight! Ich hatte einen Vortrag auf der Learning AID eingereicht und bin angenommen worden! Folgende Arbeiten standen nun also an:
- quantitative Datenauswertung (inkl. Lernen neuer Methoden, wie Regressionsanalysen und Einarbeitung in das Programm R)
- Interpretation der Ergebnisse
- Aufbereitung für den Vortrag
- Besuch der Learning AID und Präsentation der Ergebnisse als 20-minütiger Vortrag
- Nachbereitung der Konferenz, indem u.a. Projekte recherchiert, neue Kontakte angeschrieben worden sind und unbekannte, neue Literatur gelesen worden ist
Es haben sich auch viele neue Ideen und Einblicke ergeben, die sich auf die ständige Entwicklung meiner Dissertation auswirken. So gewinnt die Idee der Durchführung eines Experiments mit GenAI im Seminarkontext an Bedeutung.
Ich besuchte eine Woche später die Tagung der GfHf -zusammen mit Marla Baier und Isabel Steinhardt. Auch diese Tagung hat großen Spaß gemacht. Doch so langsam reicht es mit den Konferenzbesuchen. Nun möchte ich gerne ins „Machen“ kommen. Folgende Tätigkeiten standen für den Besuch der Tagung an:
- Vorstellen der Ergebnisse meiner Forschung
- Aufbereitung der Ergebnisse für eine Posterpräsentation
- Nachbereitung der Konferenz, indem u.a. Projekte recherchiert, neue Kontakte angeschrieben worden sind und unbekannte, neue Literatur gelesen worden ist
- Neue Ideen für die eigene Forschung im Austausch mit anderen evaluiert worden sind
Ein besonderer Moment war für mich die Wahl in den Vorstand der HoFoNa. Ich freue mich sehr auf die Mitarbeit an den Aufgaben und Projekten der HoFoNa, wie bspw. das Mitgestalten von Ausschreibungen, die Vorbereitung von Austauschformaten und die Beteiligung an den Planungen für die Konferenz im nächsten Jahr in Paderborn.
Im September fand auch der Abschluss des Peer-Mentoring-Programms „Einblicke!“ mit meinen Mentees statt. Ich durfte die vier Masterstudentinnen für ein halbes Jahr bei ihrer Entscheidungsfindung für oder gegen eine Promotion als Mentorin begleiten.Danke an vier großartige Masterstudentinnen für wunderbare Fragen, großartigen Austausch und viel Ehrlichkeit!
Einen großen Teil der Arbeit in der vorlesungsfreien Zeit machte die Planung der Lehre aus:
- Thema überlegen für zwei neue Seminare
- Konzepte überlegen
- Literaturrecherche
- Exkursionen planen
- passende Methoden finden
- aqT-Leistung festlegen
Eine schwierige Frage, war die Festlegung der aqT. Wovon profitieren die Studierenden? Welche Form der aqT schafft ihnen einen wirklichen Mehrwert, ohne, dass ich am Ende einen einfach von der generativen KI erstellten Text als Abgabe erhalte? Denn das ist für uns Lehrende auch sehr frustrierend.
Es wurden momentan auch Hausarbeiten und Klausuren geschrieben und es fanden mündliche Prüfungen statt. Ich beriet also beim Schreiben von Hausarbeiten, erstellte Klausuren, korrigierte Klausuren und organisierte mündliche Prüfungen.
Worauf ich mich schon die ganze Zeit freute, aber wovor ich auch etwas Sorge hatte, war das Schreiben von zwei Papern. Spoiler: ich bin nicht fertig geworden, aber ich habe viele kleine Schritte auf dem Weg zum fertig Paper geschafft:
- Literaturrecherche, Lesen, Daten wieder in Erinnerung rufen, Feedback von den Konferenzen einarbeiten, Struktur des Papers erstellen, wirklich einmal ein Kapiteln schreiben
Weitere Tätigkeiten fasse ich kurz und knapp zusammen:
- Ich habe zudem ein bereits mit zwei KollegInnen fertig geschriebenes Paper überarbeitet.
- Planung weiterer Schritte in der Promotion (on-going-process)
- wie die Entwicklung eines Experiments im Austausch mit KollegInnen aus der Wirtschaftsinformatik
- Suche nach quantitativen Befragungen, die soziodemografische Daten und KI-Items beinhalten bzw. von uns (Bildungssoziologie der UPB) entwickelte Itemsets in ihre Befragung aufnehmen --> vor allem Mails und (digitale) Termine
- Schreiben an einem Projektantrag I zum Thema Doing Vielfalt mit Anda-Lisa Harmening, Isabel Steinhardt und Marla Baier (Deadline naht)
- Planung eines Projektantrags II bei der Stiftung für Innovation in der Hochschullehre (mal schauen, was draus wird)
- Schreiben an einem politischen Positionspapier mit KollegInnen aus der Hochschulforschung
- Schreiben, Ideen entwickeln, Austausch, Literaturrecherche, Schreiben
Zwei für mich noch bedeutende und aufregende Momente, waren die Gremienarbeit und die Bewerbung auf den Lehrpreis zusammen mit meiner Kollegin Maika Althaus aus der Wirtschaftsinformatik:
- Gremienarbeit
- (Wieder-)Wahl in der Vorstand des Graduiertenzentrums der KW
- Wahl zur Mittelbausprecherin in der evangelischen Theologie
- Bewerbung auf den Lehrpreis (es bleibt spannend!)
- Schreiben und Einreichen der Bewerbung
- Wir sind eine Runde weiter: Juhuuu! In der ersten Woche der Vorlesungszeit haben wir unser Konzept mündlich verteidigt. Wir warten auf eine Rückmeldung.
Es war ein intensive Zeit, die mit viel Stolz und Freude verbunden war. Es gab tolle Gespräche und viel Austausch. Es war schön, wieder stärker intensive Schreibmomente zu haben. Es ist aber auch vieles noch unvollendet, dass in der Vorlesungszeit nun wieder etwas in den Hintergrund treten wird.