Die „Weltmission“ der Mariannhiller Missionare im Südlichen Afrika in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Die Kongregation der Missionare von Mariannhill (CMM) gehört bis heute zu den nur marginal erforschten Missionsorden der Katholischen Kirche, obwohl sie innerhalb der Geschichte des Südlichen Afrikas eine große Rolle spielt. Die Mariannhiller sind in der Gegenwart vor allem in Südafrika, Simbabwe, Sambia, Deutschland und Österreich tätig, wobei die Kongregation auch Missionsstationen in weiteren afrikanischen, europäischen und asiatischen Ländern unterhält.
Die Kongregation, welche 1882 von dem österreichischen Geistlichen Franz Pfanner in Südafrika gegründet wurde, arbeitet vor allem in den Bereichen der Gesundheitsfürsorge, der Bildung und der Infrastruktur. Hauptbestandteil der Mission war ein Zusammenleben von christlichen Menschen in einer christlichen Umgebung, die sowohl theologische und christliche Kenntnisse, als auch praktische Fähigkeiten erlernen sollten. Dieses Missionsideal wird von den Mariannhillern bis heute verfolgt.
Außerdem engagierten sich einzelne Patres und Bischöfe gegen die Apartheid in Südafrika und das autokratische Regime von Robert Mugabe in Simbabwe. Dies bezog sich auf eine öffentliche Verurteilung von Menschenrechtsverletzungen, humanitärer Hilfe oder Boykottmaßnahmen gegen einzelne Gesetze der Rassentrennung.
Diese Dissertation soll als quellenbasierte Untersuchung die Aktivitäten, die Mission und das Engagement der Mariannhiller im Südlichen Afrika untersuchen. Dabei soll der Schwerpunkt auf den Ländern Südafrika und Simbabwe liegen und die Zeit zwischen dem Zweiten Weltkrieg und dem Ende des Kalten Kriegs umfassen.
Um die globale Geschichtswissenschaft zu erweitern, soll innerhalb der Dissertation ein globalhistorischer und rassismuskritischer Duktus verwendet werden, welche u. a. die Begriffe „Mission“, „Katholisierung“, „Rassismus“, oder „westliche Lebensweise“ hinterfragt und auch auf postkoloniale Theorien Bezug nimmt.